Am 1. Mai 2025 erfolgte im Revier Schiffweiler 1 eine Kitzsuche auf einer rund 7 Hektar großen Wiesenfläche vor der ersten Mahd.
Die Maßnahme wurde nötig, nachdem der bewirtschaftende Landwirt am Vortag die bevorstehende Mahd gemeldet hatte. Innerhalb weniger Stunden und etlichen Telefonaten konnte über die Initiative Kitzrettung Illtal ein Drohnenpilot, ausgestattet mit modernster Technik, organisiert werden. Die Suche begann bereits um 6:00 Uhr durch Jäger und Drohnenpilot, um den angekündigt hohen Temperaturen zuvorzukommen. Mit zunehmender Wärme wird es durch die abnehmenden Temperaturunterschiede deutlich schwieriger, Kitze mit der Wärmebildkamera zuverlässig zu erkennen.
Auf der Fläche wurde kein Rehkitz festgestellt. Aufgrund des frühen Termins der Mahd war ein Fund noch unwahrscheinlich, dennoch wurde der Einsatz als Vorsorgemaßnahme durchgeführt. Anstatt den großen Maschinen auszuweichen und zu flüchten, verharren Kitze aufgrund des sogenannten Drückreflexes reglos auf dem Boden. Die Ricke legt das fast geruchlose Kitz in den ersten Wochen nach der Geburt an einem optisch geschützten Ort ab, um keine Aufmerksamkeit für Fressfeinde zu erwecken. Klassisch hierfür sind hohe Wiesen. Da das Kitz in dieser Zeit noch keinen Eigengeruch hat, ist es für Fuchs, Hund und Co. dadurch so gut wie unsichtbar. Sehr ähnlich verläuft auch der Lebensstart von Feldhasen.
Die Kitzsuche zeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit sowie die rechtzeitige Abstimmung zwischen Landwirtschaft, Jagd und unterstützenden Organisationen ist, um Wildtiere bei der Mahd wirksam zu schützen.