Zwischen dem 29. Juli und dem 6. August verbrachten 27 Kinder und Jugendliche, zusammen mit 16 BetreuerInnen eine Woche im Zeltlager in unserer Partnergemeinde Greifenburg im österreichischen Kärnten.
Quartier bezogen wurde wie bereits Tradition im „Fliegercamp“ am Badesee. Ein Vortrupp aus 11 BetreuerInnen fuhr bereits zwei Tage vorher los, um alle Zelte aufzubauen und die Küche einzurichten.
Nach einer langen Nachtfahrt im bequemen Fernreisebus des Unternehmens Baron Reisen kamen die Kinder und Jugendlichen sonntagsmorgens gegen 9.30 Uhr in Greifenburg an. Nach einem Kennenlernen wurde zum Frühstück geladen, damit die bevorstehenden Aufgaben bewältigt werden konnten. Zunächst wurden die Zelte eingeteilt, Luftmatratzen aufgeblasen und das Gepäck in der eigens bereitgestellten Gepäckecke im großen Aufenthaltszelt verstaut. Nach dem Mittagessen (Nudeln mit Hackfleisch- oder Tomatensoße) und einem Besuch am Badesee sowie einer Erkundung der Umgebung wurde der Tag gemütlich ausklingen gelassen.
Am ersten vollständigen Tag in Greifenburg wurden wir eingeladen in die Akademie, einer Lernwerkstatt, wo normalerweise Auszubildende ihre Berufe vor Schülerinnen und Schülern vorstellen. An diesem Tag ging es jedoch um altes Greifenburger Handwerk, nämlich das Seile drehen! Mittels einer alten Maschine, die aus der letzten Seilerei Greifenburgs stammt (geschlossen 1965!), konnten einige der Jugendlichen selbst Seile auf Hanffasern drehen. Anschließend spazierten wir entlang der Drau zurück zum Fliegercamp und anschließend ging es an den Badesee.
Der komplette Dienstag wurde mit Rafting auf der Isel verbracht, trotz des nicht hoch sommerlichen Wetters. Nach einem Bustransfer nach Ainet (ca. 45 Minuten) wurden Neoprenhosen, Helme und Paddel verteilt, bevor es nach einigen Sicherheitsübungen auf zwei unterschiedlich schwere Touren ging. Nach Aussage aller Beteiligter war die Fahrt zwar anstrengend, aber sehr schön und spannend. Nach dem Umziehen wurde vor Ort Currywurst serviert. Wegen einsetzendem Regen setzten wir uns alle in einem großen Tipi-Zelt zusammen, bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Greifenburg ging. Nach einem solch anstrengenden Tag kamen die selbst gemachten Käsespätzle beim Abendessen hervorragend an.
Am Mittwoch wurde vormittags mit allen TeilnehmerInnen eine Wanderung zum Wasserlehrpfad in der Gnoppnitzklamm unternommen. Bei angenehmen Temperaturen gingen alle Kinder mit und zeigten sich begeistert von der Landschaft und besonders von der Klamm. Fast alle kühlten die gestressten Füße im Wasser der Gnoppnitz. Am Nachmittag wurde wieder der Badesee frequentiert. Der Abend wurde am Lagerfeuer verbracht.
Am Donnerstag wurden alle Zelte damit beauftragt, einen Beitrag zum bunten Abend am Freitag vorzubereiten. Der Nachmittag und Abend wurde mit Spannung erwartet. Die Nachtwanderung mit Grillen in der Gnoppnitz-Klamm stand auf dem Plan. Den Hinweg bestritten wir im Hellen mit einem Zwischenstopp am Greifenburger Rathaus, wo wir anlässlich der 50jährigen Städtepartnerschaft ein Gruppenfoto machten. Beim Grillen in der Klamm wurden alte Freunde aus Greifenburg begrüßt und als Gegenstück zur Seilerei wurde das alte Schiffweiler Handwerk des Bergmanns in Form eines Steigers erklärt. Unser Betreuer Martin Schmidt, selbst ehemaliger Bergmann, konnte hierbei vieles erklären. Im Anschluss wurde von der ganzen Gruppe „Glück auf, der Steiger kommt!“ gesungen. Der Rückweg im Dunkeln war sehr kurzweilig.
Freitag und Samstag stehen normalerweise im Zeichen des Canyonings, also einer Wanderung durch einen Gebirgsbach mit Abseilen, Rutschen und Sprüngen. In diesem Jahr war dies leider aufgrund der Witterung und der daraus resultierenden Sperrung der Klamm nicht möglich. Als kleinen Ersatz durften wir den Freitagnachmittag in der Turnhalle der Grundschule Greifenburg verbringen und toben, Fußballspielen und alles, was Spaß macht, tun. Abends dann kamen alles auf ihre Kosten: Im Rahmen des bunten Abends stellte jedes Zelt etwas lustiges vor, sogar eine Filiale des örtlichen Supermarktes (Billa) wurde nachgebaut!
Am Samstag standen zwei Programmpunkte auf dem Plan: Abbau der Zelte und ein letztes gemütliches Beisammensein bzw. ein letzter Besuch im Dorf. Durch die Hilfe aller Hände geschah der Abbau sehr schnell, auch dank des Wetters, da der Regen zwischenzeitlich Mitleid mit uns hatte. Das Mittagessen bestand aus einer Reispfanne mit Hühnchen.
Am Abend hieß es dann schon Abschied nehmen. Das Gepäck war im Bus verstaut, alle Kinder und Jugendlichen vollzählig eingestiegen (wenn auch leicht lädiert!) und fertig zur Abfahrt.
Die Nachhut erledigte die restlichen Arbeiten, begab sich zum Abschlussessen und anschließend ins Hotel, um eine ruhige Nacht vor der langen Heimreise am nächsten Morgen zu genießen.
Ein besonderer Dank geht an alle Betreuerinnen und Betreuer, die ihre Freizeit und ihren Jahresurlaub geopfert haben um dieses Zeltlager möglich zu machen: Martin, Lucie, Tobias, Jannik, Selina, Samuel, Ortsvorsteher Dominik und Rebecca mit Anton, Eric und Clara, Toni Forster, Michael und Silvia. Ohne diese Personen wäre eine solche Veranstaltung nicht durchführbar!
Weiterer Dank geht an alle TeilnehmerInnen und deren Eltern, die uns ihre Kinder anvertraut haben. Wir hoffen auf ein Wiedersehen in zwei Jahren zum Zeltlager 2025!