Bereits im Juli lud die Rettungshundestaffel Glan-Blies e.V. den Bürgermeister der Gemeinde, Cedric Jochum, zu einem persönlichen Kennenlernen ein. Herr Jochum folgte der Einladung gerne. Das Treffen im Gasthaus „Zum Bären“ bot einen angenehmen Rahmen für einen offenen Austausch über die wertvolle ehrenamtliche Arbeit der Staffel und ihre Bedeutung für die Region.
Die Rettungshundestaffel Glan-Blies e.V., ursprünglich 2009 gegründet und früh auf Mantrailing spezialisiert, wurde im Jahr 2020 neu aufgestellt und umfassend umstrukturiert. Seitdem trägt sie ihren heutigen Namen. Nachdem es im Saarland mehrere Jahre lang keine Mantrailer mehr im Einsatz gab, werden seit April 2025 die zur Verfügung stehenden Teams verschiedener Hilfsorganisationen bei Bedarf durch die Polizei alarmiert und stehen der Bevölkerung im Ernstfall zur Verfügung.
Aktuell ist ein Hund erfolgreich geprüft und einsatzbereit, weitere fünf stehen kurz vor ihrer Abschlussprüfung. Die Mitglieder rekrutieren sich aus dem Saarland, Frankreich und Luxemburg und bringen ein breites Spektrum an Erfahrung und Engagement mit. Zurzeit zählt der Verein 14 Mitglieder mit 17 Hunden, die die Ausbildung mit 8-10 Stunden pro Woche in ihrer Freizeit absolvieren. Die Ausbildung dauert durchschnittlich 3 Jahre.
Das Training findet jeden Sonntag an wechselnden Einsatzorten statt, um realitätsnahe Bedingungen zu schaffen. Neben Orientierung, Teamarbeit und Einsatztaktik steht vor allem die feinfühlige Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund im Mittelpunkt. Je nach Trainingsszenario können die Suchhunde Spuren bis zu zwei Tage zuverlässig verfolgen; am dritten Tag wird es zunehmend anspruchsvoll, da die Spur deutlich schwächer wird. Die Ausbilderinnen und Ausbilder legen daher großen Wert darauf, die individuellen Stärken und Grenzen jedes Hundes zu erkennen und gezielt zu fördern.
Finanziert wird die Arbeit der Staffel ausschließlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Einnahmen durch Veranstaltungen. Den Mitgliedern werden aus den Vereinsmitteln Prüfungskosten und theoretische Ausbildungen finanziert - die persönliche Ausrüstung, Benzinkosten u.ä. erbringen die Mitglieder selbst. Dies ist ein eindrucksvolles ehrenamtliches Engagement, erfordert aber auch die Unterstützung der Gemeinschaft.
Besonders engagierte Partner sind die Inhaber der Gaststätte „Zum Bären“ in Schiffweiler. Sie stellen nicht nur regelmäßig Räumlichkeiten zur Verfügung, sondern haben auch die Patenschaft für die Rettungshündin „Anna“ übernommen. Jeden Monat unterstützt „Duke“ die Staffel mit einem Beitrag, der als Aufwandsentschädigung an die Teams ausgezahlt wird, die in den Realeinsatz gerufen wurden.
Darüber hinaus wirkt das Team aktiv im Training mit, beispielsweise als freiwillige Versteckpersonen. Eine weitere Patenschaft ist im Nachgang des Kennenlerntermins erfolgt – getragen von der Verbundenheit zwischen Mensch und Hund.
Ingrid Michael, die Besitzerin von Anna, berichtete von bereits acht durchgeführten Einsätzen seit April 2025 und unterstrich einen der zentralen Leitsätze der Rettungshundearbeit: „Vertrau deinem Hund und lerne, ihn zu lesen.“
Beim ersten Austausch im Juli vereinbarte Bürgermeister Cedric Jochum, selbst einmal im Training als vermisste Person mitzuwirken – ein Angebot, das er Anfang November einlöste. Im Rahmen einer regulären Übung stellte er sich als Suchperson zur Verfügung und gewann wertvolle Einblicke in die professionelle Arbeitsweise der Rettungshundeteams. Für Herrn Jochum, der vor seiner Amtszeit selbst im Polizeidienst tätig war und dort bereits mit angeforderten Rettungshundeeinheiten zu tun hatte, war es eine besondere
Erfahrung, diese Arbeit aus der Perspektive der Ehrenamtlichen zu erleben.
Im Anschluss überreichte der Bürgermeister der Rettungshundestaffel Glan-Blies e.V., die seit 3 Jahren unter dem Dach des ASB Ortsverband Neunkirchen e.V. organisiert ist, eine Spende in Höhe von 500 Euro aus seinem Sparkassenbudget – ein Beitrag, der die wichtige Arbeit der Staffel nachhaltig unterstützt.
Wenn auch Sie die Arbeit des in Schiffweiler ansässigen Vereins näher kennenlernen oder auch eine Patenschaft übernehmen möchten, melden Sie sich gern unter rettungshunde-nk@mail.de. Aktuell gibt es noch freie Plätze für Mitglieder ohne Hund, aber auch Fördermitglieder sind herzlich willkommen und eine wichtige Stütze der Vereinsarbeit.