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Amtsblatt der Landgemeinde am Ohmberg
Ausgabe 4/2025
Nichtamtlicher Teil (NaT)
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Wie kann ich meine Stasi-Akte einsehen?

Bürgerberatung und szenische Lesungen aus den Stasi-Akten zum Thema „Ausreise“ im Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen

Das Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt und der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur führen am Donnerstag, 8. Mai 2025, von 14 bis 18 Uhr, eine Bürgerberatung im Grenzlandmuseum Eichsfeld durch.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Erfurt informieren zu den Möglichkeiten einer Antragstellung auf Einsicht in Stasi-Akten. Für die Antragstellung ist ein gültiges Personaldokument notwendig. Außerdem können sich Bürgerinnen und Bürger über Anträge zu verstorbenen oder vermissten Angehörigen, zu Anonymisierungen in herausgegebenen Stasi-Unterlagen sowie zu den Möglichkeiten der Entschlüsselung von Decknamen beraten lassen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur werden zu Rehabilitierungs- und Entschädigungsfragen beraten.

Um 19 Uhr verdeutlichen die szenischen Lesungen „Gardinenkrieg mit der Stasi - Eine Thüringer Familie kämpft um ihre Ausreise“ und „Bloß weg von hier - Ein Mediziner hält es nicht mehr aus“, was es bedeutete, einen Ausreiseantrag zu stellen und damit das Leben in der DDR hinter sich lassen zu wollen. Dies konnte zu weitreichenden Konsequenzen führen, die vor der Antragstellung nicht abzusehen waren.

„Gardinenkrieg mit der Stasi - Eine Thüringer Familie kämpft um ihre Ausreise“ zeigt am Beispiel der Operativen Personenkontrolle „Sonne“, welchen Maßnahmen der Staatssicherheit und der Innenbehörde der Volkspolizei die betroffene Familie ausgesetzt war, wie der Wunsch nach Ausreise ihren Alltag beeinflusste und sogar auf die Wahl des Fensterschmuckes Einfluss nahm. In diesem Zusammenhang wird das Wirken der Abteilung Inneres dargestellt, die überall in der DDR Druck auf Ausreisewillige ausübte und eng mit dem Staatssicherheitsdienst zusammenarbeitete.

Medizinisches Personal hatte es besonders schwer, aus der DDR vor dem Rentenalter herauszukommen. Dies zeigt die Lesung „Bloß weg von hier - Ein Mediziner hält es nicht mehr aus“, die den Fall eines Eichsfelder Arztes thematisiert, der mit seiner Familie ausreisen wollte und den die Stasi deshalb in dem Operativen Vorgang „Demonstrant“ bearbeitete. Dieser gipfelte in einem Gesprächstermin beim Leiter der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Erfurt, bei dem ihm ganz beiläufig die Ausreise genehmigt wurde.

Termin:

Donnerstag, 8. Mai 2025

14 bis 18 Uhr

Bürgerberatung

19 Uhr

Szenische Lesungen aus den Stasi-Akten „Gardinenkrieg mit der Stasi“ und „Bloß weg von hier!“; Referenten: Andreas Bogoslawski und Thilo Günther (Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv)

Ort:

Grenzlandmuseum Eichsfeld

Duderstädter Str. 7-9, 37339 Teistungen

Alrun Tauché

Leiterin Stasi-Unterlagen-Archiv Erfurt