Bereits im Jahr 2021 beschloss der Stadtrat, die ehemalige Schule zu erwerben. Dieser Kauf ist der notwendige Teil der beschlossenen Strategie, um Fördermittel und Unterstützung für den Neubau unseres Kindergarten „Bienchen“ zu erhalten. Es ist nicht üblich, dass Neubauten durch das Programm der Städtebauförderung Zuwendungen erhalten. Hierzu bedarf es einer umfassenden Strategie. Welche Strategie verfolgte der Stadtrat mit dem Kauf der ehemaligen Schule? Der Bereich der Kantorstraße befindet sich im so genannten Sanierungsgebiet. Dies bedeutet, dass es hier besondere Fördermöglichkeiten gibt, um diese Gebiete zu entwickeln. Diese Möglichkeiten sollen genutzt werden, um Leerstand inmitten der Ortschaft zu vermeiden.
Mit der Gesamtstrategie - Auszug der Kinder in einen kindgerechten Kindergarten und Entwicklung des drohenden Leerstandes zum Verwaltungssitz - konnte man überzeugen. Die zuvor erarbeitete Wirtschaftlichkeitsuntersuchung unterstrich die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit des Kindergartenneubaus. Nur so konnte man die Fördermittel für den Neubau der Kita sicher erhalten. 1.288.000,00€ wurden als Städtebaufördermittel für den Kindergartenneubau im Jahr 2024 bestätigt.
Dies ist natürlich eine Zug um Zug Handlung, die sich über mehrere Jahre erstreckt.
Im Jahr 2021 erfolgte ein Förderaufruf für die energetische Sanierung von Gebäuden im Rahmen einer EU Förderung - so genannte EFRE Mittel. In der Regel verlaufen diese Antragsverfahren in 2 Stufen. Zunächst wird eine Projektskizze, eine Idee mit grobem Finanzierungsplan eingereicht. Erst nachdem dieser Antrag qualifiziert wurde, beginnt die eigentliche, sehr gründliche Planung.
Der von der Stadt einreichte Projektantrag „energetische Ertüchtigung der Kantostrasse und Umbau der ehemaligen Schule zum Verwaltungssitz“ wurde in der ersten Runde als so genannter Nachrücker vermerkt. Sollten also Fördermitteldurch vorplatzierte Projekte anderer Kommunen nicht abgerufen werden, so würde die Stadt An der Schmücke nachrücken. Phase 2 der Fördermittelbeantragung kann gestartet werden.
Im Dezember 2024 erhielten wir die offiziell Mitteilung, dass unser Antrag nachgerückt ist. Damit verbunden erhielten wir die Aufforderung, die Projektskizze umfassend zu konkretisieren und mit entsprechenden Kostenschätzungen zu unterlegen.
In unserem Fall bedeutete dies zunächst, dass für die Planungen eine europaweite Ausschreibung durchgeführt werden musste. Erst im Juli stand fest, mit welchen Fachplanern wir in die vertiefende Antragstellung gehen.
In wöchentlichen Beratungen und Abstimmungen entstand der Entwurf einer modernen Verwaltung, die alle Dienstleistungen barrierefrei anbieten kann. Auch der Abwasserzweckverband wird dann seinen Sitz in Heldrungen haben. Alle Häuser des Schulareals sind Bestandteil der Planungen.
Aktuell werden die Unterlagen des Fördermittelantrags erarbeitet. Dies schließt eine Erstellung von Kostenschätzungen ein. Die Prüfung der eingereichten Kostenplanungen erfolgt zunächst durch die Thüringer Greentech Agentur, ThEGA. Im Rahmen der EFRE Förderung ist mit einem Fördersatz von 60% zu rechnen. Zusätzlich wird ein KfW - Zuschuss beantragt - der Eigenanteil der Stadt soll möglichst geringgehalten werden. Um diese Förderquoten zu erreichen, sind feste Rahmenbedingungen vorgeschrieben. Wir erreichen nach Umbau und Sanierung einen KfW 40 bzw. KfW 70 Standard. Dies sind energetische Standards für die Gebäude nach Fertigstellung. Für diese Bestandsgebäude (Baujahre um 1950, 1972 und 1974) handelt es sich um sehr gute Werte, daher die hohe Förderungsmöglichkeit.
Der Antrag selbst ist bis spätestens zum 31.Oktober 2025 einzureichen. Bei positiver Votierung soll mit der Umsetzung des Projekts bereits im Jahr 2026 begonnen werden.
Diese Fördermöglichkeiten sind ausschließlich an dieses Objekt gebunden, eine Verschiebung dieser Planung ist nicht möglich, eine Übertragung an andere Projekte in der Stadt An der Schmücke ist ebenfalls ausgeschlossen. Die Stadt An der Schmücke ist eine von ganz wenigen Verwaltungen in Thüringen, die nicht in eigenen Immobilien Ihre Kern-Verwaltung hat.