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Amtsblatt der Stadt An der Schmücke
Ausgabe 2/2025
Sonstiges
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Sonstiges

Reinigungsarbeiten am Gobelin „Aus dem bäuerlichen Leben“

Das Wüste Kalktal, Sammlung Regionalmuseum

Thomas Müntzer vor dem Angertor, Walter Frahm, 1963 Kunstsammlung des Regionalmuseums

DENKjahr 2025

„500 Jahre Bauernschlacht bei Frankenhausen

15. Mai 1525 - ein Ereignis prägt Stadt und Region“

Sonderausstellung zu diesem Ereignis und seiner Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart

Ausstellungsdauer vom 10. Mai bis 14. September 2025

Für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Regionalmuseums Bad Frankenhausen beginnt jetzt die heiße Phase bei den Vorbereitungen der Ausstellung und der Veranstaltungen zum DENKjahr 2025. Viel gibt es noch zu tun für das kleine Museumsteam.

Hier wird gerade der Gobelin „Aus dem bäuerlichen Leben“ gereinigt. Dieser wurde für das Gedenkjahr 1975, zur 450. Jahrfeier gefertigt. Der Entwurf stammte von Friederike Happach, gewebt wurde der Teppich in der damaligen Gobelinmanufaktur in Halle/Saale von Friederike Happach und Monika Tzschichhold.

Vortrag

Dienstag, den 18. Februar, um 19:30 Uhr

„Unruhe und das ganze Durcheinander oder

Die Bürde des großen Namens - Walther von Goethe“

Referentin: Steffi Böttger, Schauspielerin und Publizistin, Leipzig

In unserem Februar Vortrag steht die Familie des Geheimrats Johann Wolfgang von Goethe im Fokus. Steffi Böttger, Schauspielerin und Publizistin aus Leipzig stellt uns die Person des Walther von Goethe vor, der unter dem Erbe seines großen Namens Zeit seines Lebens litt.

Als im April 1818 der erste Enkel im Hause Goethe zur Welt kommen sollte, zog sich der Großvater, Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe, nach Jena zurück. Die Meldung, am 9. des Monats sei ein Junge geboren worden, bereitete ihm jedoch Glücksgefühle. Der Knabe wurde auf den Namen Walther Wolfgang von Goethe getauft, nach seinem Vater und seinem Großvater, in dessen Gesellschaft er eine glückliche Kindheit voller Verständnis, Anregung und zärtlicher Hingabe erlebte.

Dennoch trug er schwer an der Bürde des großen Namens. Die Messlatte hing so weit oben, dass ein Mensch mit durchschnittlichen Talenten, wie Walther es war, sie nicht erreichen konnte. Ein abgebrochenes Musikstudium bei Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Carl Loewe in Stettin, eine erfolglose Karriere als sozialkritischer Schriftsteller - Walther von Goethes Leben war eine Aneinanderreihung von Ängsten, Depressionen und der Gewissheit, den eigenen hohen Ansprüchen nicht zu genügen.

Seit dem Regierungsantritt von Großherzog Carl Alexander 1853 wurde Walther von Goethe dessen wichtigster kulturpolitischer Berater und erwies sich als feinfühliger, aber autonomer und unbestechlicher Freund. Sein größtes Verdienst jedoch ist es, gegen alle finanziellen Versuchungen und Bedrängungen durch die preußische Regierung, den schriftlichen Nachlass seines Großvaters, das Goethe-Haus und die bedeutende Kunstsammlung nicht verkauft und in alle Winde verstreut zu haben. Nach einem Leben in ärmlichen Verhältnissen bestimmte er testamentarisch, dass erst nach seinem Tode das Großherzogtum Sachsen-Weimar und die Großherzogin Sophie die Erben sein sollten. Damit legte er den Grundstein zum Goethe- und Schiller-Archiv Weimar und ermöglichte die Einrichtung des Goethe-Nationalmuseums.

Die Schauspielerin und Publizistin Steffi Böttger stellt den Enkel Goethes in Briefen, Tagebüchern und Beobachtungen seiner Zeitgenossen vor - einen scheuen, sich vor anderen in Förmlichkeit verschließenden Mann.

Eine Verbindung zu Frankenhausen stellten die Kuraufenthalte des Dichterenkels Walther von Goethe 1830 sowie dessen Mutter Ottilie von Goethe im Jahr 1822 her. Während deren Kuraufenthalt auch August von Goethe zu einem Besuch in der Stadt weilte, darüber kann man in der Ausstellung „Salz Quelle des Lebens“ im Regionalmuseum mehr erfahren.

Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. Spenden werden erbeten für Projekte zur Unterstützung des DENKjahres 2025.

Vorschau:

Vortrag

Dienstag, den 04. März, um 19.30 Uhr

„Thomas Müntzer und die Bauernschlacht -

Natur und Landschaft 1525 bis 2025“

Referenten: Wolfgang Sauerbier und David Petrat

Im DENKjahr 2025 rücken nicht nur die geschichtlichen Ereignisse in den Fokus der Betrachtungen, auch die Veränderungen in Natur und Landschaft müssen unbedingt in die Untersuchungen mit einfließen. Ein exzellenter Kenner der natürlichen Gegebenheiten rund um den Kyffhäuser ist Wolfgang Sauerbier. Er hat über Jahrzehnte die Entwicklung in Feld, Wald und Wiese erforscht und dokumentiert.

In vergangenen Jahrhunderten war das Leben der Menschen nur im Einklang mit ihrer unmittelbaren Umgebung und den natürlichen Gegebenheiten möglich.

Die intensive Holz- und Waldnutzung für die Salzproduktion, Bauwirtschaft und Handwerk, die Waldweide durch Nutztiere wie Rinder, Schafe und Ziegen, ebenso Holznutzung zur Wärmeversorgung der Haushalte sowie Bewirtschaftung der Weinberge veränderten das Kyffhäusergebirge vom Mittelwald zum Buschwald mit großflächigen Kahlstellen. Die Waldnutzung sollte ab 1562 die Schwarzburger Holzverordnung regeln.

Die Ernährung der Bevölkerung und die Erträge der Ernte wurden maßgeblich von den klimatischen Verhältnissen mit entsprechenden Folgen bestimmt. Hungersnöte waren keine Seltenheit.

Trotzdem war die Tier- und Pflanzenwelt der Ackerlandschaft artenreich und vielgestaltig. Veränderungen der Landschaft mit der Schaffung neuer Biotope zog der aufkommende Bergbau nach sich. In dem Vortrag soll ein Bild nachgezeichnet werden, welches um 1525 die Landschaft am Kyffhäuser prägte. Die Veränderungen bis in die Gegenwart werden gegenübergestellt.

Freuen Sie sich auf viel Wissenswertes über die Veränderung und Umgestaltung der Lebensräume für Mensch und Tier, aufgezeigt von Wolfgang Sauerbier, Naturparkbotschafter und David Petrat, der für die anschauliche Präsentation verantwortlich zeigt.

Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. Spenden werden erbeten für Projekte zur Unterstützung des DENKjahres 2025.

Vortrag

Dienstag, den 18. März, um 19:30 Uhr

„Thomas Müntzer und die Schlacht bei Frankenhausen

am 15. Mai 1525“

Referent: Dr. Ulrich Hahnemann, Bad Frankenhausen

Über unsere Veranstaltungen können Sie sich auf unserer Homepage www.regionalmuseum-bfh.de informieren.

Öffnungszeiten des Museums:

Dienstag bis Sonntag

sowie an allen Feiertagen von 10.00 bis 17.00 Uhr

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

des Regionalmuseums Bad Frankenhausen