Thomas Müntzer vor dem Angertor, Walter Frahm, 1963 Kunstsammlung des Regionalmuseums
DENKjahr 2025
„500 Jahre Bauernschlacht bei Frankenhausen 15. Mai 1525 -
ein Ereignis prägt Stadt und Region“
Sonderausstellung zu diesem Ereignis und seiner Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart
Ausstellungsdauer vom 10. Mai bis 14. September 2025
Vortrag
Dienstag, den 18. März 2025, um 19.30 Uhr
„Thomas Müntzer und die Schlacht bei Frankenhausen am 15. Mai 1525“
Referent: Dr. Ulrich Hahnemann, Museumsleiter und Stadtarchivar
Dieser Vortrag bildet die Fortsetzung unseres Januarvortrages, der unter dem Titel „500 Jahre Bauernschlacht - Aus der Vorgeschichte der sogenannten Bauernschlacht“ stand. Ca. 160 Zuhörerinnen und Zuhörer folgten den spannenden Ausführungen des Museumsleiters. In der Fortsetzung wird das Wirken Thomas Müntzers vor, während und nach der Schlacht bei Frankenhausen beleuchtet.
Bereits bei Ausbruch des Aufruhrs in und um Frankenhausen am 29./30. April 1525 wandten sich die Aufrührer an den in Mühlhausen agierenden Prediger Thomas Müntzer und baten ihn und die Mühlhäuser um bewaffnete Hilfe. Sein Versprechen, mit Bewaffneten und Geschütz nach Frankenhausen zu ziehen, vermochte er erst am 11. Mai zu erfüllen. In den wenigen Tagen bis zur Schlacht und ihrem dramatischen Ausgang am 15. Mai bestimmte Thomas Müntzer und sein Anhang wesentliche Entscheidungen und Handlungen. Für den studierten Theologen und Prediger Thomas Müntzer endete die Niederlage mit Gefangennahme, Verhör und schließlich der Hinrichtung vor den Toren der Reichsstadt Mühlhausen.
Sowohl das Handeln Thomas Müntzers als auch der Hergang der Schlacht wurden in der Vergangenheit vielfach beschrieben. In unserem Vortrag geben wir einen Einblick in die ereignisreichen Tage um die Schlacht am 15. Mai 1525. Dabei binden wir Veränderungen des Naturraumes um Frankenhausen und der Struktur der Stadt seit 1525 ein. Dadurch vermag sich auch ein heute an den Ereignissen Interessierter in die historische Situation hineinzudenken. Der Vortrag versteht sich als Anregung, sich selbst auf den Spuren der damals Beteiligten den Ereignissen und Örtlichkeiten in und um Bad Frankenhausen zu nähern.
Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei. Spenden werden erbeten für Projekte zur Unterstützung des DENKjahres 2025.
Vorschau:
Sonntag 11. Mai 2025
500 Jahre Müntzer-Zug nach Frankenhausen
Am 30. April 1525 brach in der zur Grafschaft Schwarzburg - Sondershausen gehörenden Stadt Frankenhausen der Aufstand aus. Innerhalb weniger Tage entwickelte sich die von der Salzgewinnung und vom Salzhandel lebende Stadt zum Zentrum des Bauernkrieges im Norden Thüringens. In den ersten Maitagen 1525 versammelten sich rund 6.000 Bauern, Einwohner der Stadt und weitere Bewohner der Kyffhäuserregion. Ihre Forderungen hatten sie in den so genannten ‚14 Frankenhäuser Artikeln‘ formuliert.
Ihren Hauptgegner sahen sie in Herzog Georg der Bärtige von Sachsen und Graf Ernst II. von Mansfeld auf Schloss Heldrungen. Beide hingen unbeirrt am katholischen Glauben. In seiner Zeit als Prediger in Allstedt waren Thomas Müntzer und Graf Ernst heftig aneinandergeraten. Die im ‚Frankenhausener Haufen‘ zusammengeschlossenen Aufständischen baten Thomas Müntzer, der sich in Mühlhausen befand, um schnelle Hilfe gegen den drohenden Mansfelder Grafen. Mit etwa 300 Getreuen und 8 Karrenbüchsen traf Thomas Müntzer von Mühlhausen kommend am 11. Mai 1525 in Frankenhausen ein. Innerhalb kurzer Zeit wurde er zur führenden Gestalt der in und bei Frankenhausen versammelten Aufständischen. Dennoch entschied sich am 15. Mai das Schicksal gegen die Bauern und Bürger. In einer blutigen Schlacht mit tausenden Gefallenen wurden die Aufständischen durch eine Koalition von Fürsten unter Führung Herzog Georg von Sachsen geschlagen. Thomas Müntzer geriet in Gefangenschaft, wurde auf Schloss Heldrungen durch seinen Widersacher Graf Ernst der Folter unterzogen und schließlich vor den Toren Mühlhausens hingerichtet.
Anlässlich des ‚450. Jahrestages des Deutschen Bauernkrieges‘ wurde in Mühlhausen die Idee geboren, den Zug Thomas Müntzers und seiner Anhänger nach Frankenhausen nachzustellen. Im Juli 1975 startete die so genannte „Thomas-Müntzer-Tour“ in Mühlhausen. Mehr als 300 Mitwirkenden kamen in wenigen Tagen in Bad Frankenhausen an. Auf dem ehemaligen Jahnsportplatz (heute Pflegeheim ‚Jahnsche Höfe‘) wurde aus den Planwagen ein „Bauernlager“ errichtet.
Als aufwendige Werbetour für 2025 gestalteten die „Freunde von anno dazumal“ gemeinsam mit der Stadt Bad Frankenhausen und dem Thüringer Ritterbund im Mai 2024 den einstigen Zug von Thomas Müntzer und seiner Getreuen nach. Dieses Mal ging die Initiative von Bad Frankenhausen aus. Dafür wurden historische Kostüme geschneidert und einige Planwagen in Szene gesetzt.
Im Gedenkjahr 2025 „500 Jahre Schlacht bei Frankenhausen“ planen die „Freunde von anno dazumal“ den Zug nochmals zu Fuß durchzuführen. Abermals begleitet von Kuh- und Pferdegespannen. „Thomas Müntzer“ und sein Gefolge werden am Donnerstag, den 8. Mai, in Mühlhausen starten und wie einst vor 500 Jahren auf den Tag genau, am 11. Mai (Sonntag), in Bad Frankenhausen eintreffen.
Wer dabei sein möchte, kann sich in die verschiedenen Etappen des Zuges einreihen. Hierfür ist eine Anmeldung und eigene Kleidung erforderlich (Siehe Plakat)
Ihre Ankunft am Schloss resp. Regionalmuseum wird am 11. Mai 2025 gegen 15 Uhr erwartet.
Wenn Sie bei diesem unvergesslichen Ereignis dabei sein wollen, ob als Teilnehmer auf der letzten Etappe, als Zuschauer am Straßenrand oder als Besucher der Veranstaltung am Regionalmuseum sind Sie herzlich dazu eingeladen.
Von 14 bis 17 Uhr erwartet sie am und im Schloss Frankenhausen ein buntes Programm für Groß und Klein.
Für Speis und Trank ist gesorgt.
Über all unsere Veranstaltungen können Sie sich auf unserer Homepage www.regionalmuseum-bfh.de informieren.
Öffnungszeiten des Museums:
Dienstag bis Sonntag sowie an allen Feiertagen
von 10.00 bis 17.00 Uhr
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des
Regionalmuseums Bad Frankenhausen