„Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der Herr euch heute rettet.“ 2. Mose 14,13 (Monatsspruch Juni)
Fürchte dich nicht! So sagen es uns die Engel zu Weihnachten. So hören wir es den Engel den Frauen am offenen Grab von Jesus sagen.
Mose spricht zu den Menschen, die aus der Knechtschaft fliehen. Sie fliehen vor dem Pharao. Da ist viel Furcht unter den Menschen und Mose spricht zu den Menschen vor sich: „Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und seht, welche Hilfe der Herr euch heute erweisen wird.“ Bleibt stehen und seht! Wer sich fürchtet, der möchte vielleicht lieber weglaufen, ohne sich umzusehen? Mose bringt die sich fürchtende Gruppe wieder mit Gott in Kontakt. Das Gefühl der Angst kennen wir alle. Leben ist Veränderung. Wenn wir etwas Neues anfangen, wissen wir oft nicht, ob wir ihm gewachsen sind. Wenn wir Vertrautes aufgeben sollen, beschleicht uns schnell das Gefühl eines schmerzhaften Verlustes. Angst gehört zu den Gefühlen, die wir nicht im Griff haben. Angst kann uns überwältigen. Uns hinreißen zu Worten und Handlungen. Da erkennen wir uns später selbst nicht wieder. Angst gehört zu den Gefühlen, die wir gern leugnen oder loswerden möchten. Die Geschichten der Bibel lehren uns … es gibt keinen Menschen ohne Angst. Ohne Angst hätten wir kein Maß. Es ist in Ordnung sich von Ängsten befreien zu wollen, die uns lähmen und quälen. Doch wie geht das? Ein erster Schritt kann es sein, sich die eigene Angst einzugestehen, sich mit ihr auszusöhnen und sie da sein zu lassen. Mose weiß um die Angst der Menschen vor sich, die in der Wüste der Verfolgung des Pharaos ausgesetzt sind. Doch er spricht ihnen kein billiges Trostwort zu, sondern führt sie aus der Angst wieder zu dem Gott, in dem Hilfe und tiefer Friede ist. Bleibt stehen und seht! Wie wunderbar sind diese Worte für unsere heutige Zeit. Nicht weiterhetzen, lauter schreien und draufschlagen. Bleibt stehen! Und seht, was ihr Gutes in Euch und um Euch habt.
Vor ein paar Wochen haben wir in Gorsleben die Zeitkapsel mit unseren Dokumenten, unseren Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft befüllt. Was kommen wird, wissen wir noch nicht. Die Zukunft ist wie leise Musik, die durch einen Türspalt dringt. Für einen kurzen Moment hören wir … dann schließt sie sich auch schon wieder. Das Klimathema beschäftig die Kinder und die Menschen unterschiedlicher Gruppen. Das Sicherheitsempfinden in unserer Welt ist durch Kriege und Unruhen empfindlich gestört. Und wir spüren: Die Gesellschaft verändert sich. Es gibt viele verschiedene Meinungen und manches angebliche Expertenwissen. Bei manchen ist die Zündschnur kurz und Menschen explodieren angesichts ihrer Emotionen, die sie immer schlechter unter Kontrolle bekommen. Komplexe Themen werden gern auf einfache Sätze reduziert. Als ob es für alles einfache Lösungen gäbe. Wie umgehen mit dem Gefühl zu kurz zu kommen? Wie umgehen mit der Tatsache auf einmal weniger Geld in der Tasche zu haben als zuvor. Furcht ist eine mächtige Emotion. Schauen wir unseren Ängsten einmal offen ins Gesicht, entdecken wir dahinter vielleicht unsere Bedürfnisse. Das Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung vielleicht. Sicherheit, die ich unbedingt brauche. Wieviel davon ist wirklich realistisch?
Angst lädt mich ein, mich von übertriebenen Bedürfnissen zu verabschieden. Falsche Grundannahmen, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben. So eine Grundannahme könnte sein: „Ich darf keine Fehler machen, sonst bin ich nichts wert, sonst werde ich abgelehnt“. Ich kann meine eigenen Annahmen über mich und meine Welt in Frage stellen. Angst lädt mich ein, mich nicht von den Menschen von außen, vom Besitzdenken her …und von der Anerkennung anderer über mich, zu definieren. Vielleicht lehrt mich Angst einen anderen Blick. Bleibt stehen und seht! Für Christen ist Gott der Grund ihres Lebens. Wenn ich in Gott meinen Grund habe, fällt mir das Stehen bleiben manchmal leichter. Ein Gebet lädt dazu ein. Von Gott bin ich bekrönt mit unverletzlicher Würde. Ich kann Gott bitten mir in meiner Angst Vertrauen zu schenken. Ich kann beten selbst Vertrauen zu üben. Die frühen Mönche haben die Angst dadurch verwandelt, dass sie Worte der Bibel in die Angst hineingesprochen haben. Fürchte dich nicht! Bleib stehen und seht! Seht wozu Gott fähig ist. Er ist ein Gott, dem ich zutraue, dass er alles, was Menschen im Inneren lähmt oder aufbringt, verwandelt. Hin zu einer Kraft, die Leben schützt, bewahrt und aktiv als Gemeinschaft das Gute gestaltet.
Es grüßt Sie herzlich Pf. Denise Scheel
| 19.5.2024 | |
| 14:00 | Regionalgottesdienst zum Pfingstfest mit Konfirmationen |
| 26.5.2024 | |
| 14:00 | ökumenischer GD in Heldrungen |
| 2.6.2024 | |
| 10:00 | Festgottesdienst in Gorsleben im Rahmen der Adjuvantentage mit Festpredigerin Ulrike Greim, Rundfunkbeauftragte der EKMD |
| 16.6.2024 | |
| 09:00 | GD in Heldrungen |
| 10:30 | GD in Etzleben |
| 23.6.2024 | |
| 09:00 | GD in Hemleben |
| 10:30 | GD in Oberheldrungen |
| 30.6.2024 | |
| 14:00 | GD Heldrungen „Gottesdienst für die Stadt“ - evtl. noch in der Golgathakirche |
| 14.7.2024 | |
| 09:00 | GD in Heldrungen |
| 10:30 | GD Hauteroda |