Heiligenstädter Straßennamen Klusweg im Ortsteil Kalteneber

Klusweg im Ortsteil Kalteneber

Die Klus, die kleine Kapelle bei Kalteneber, gab dem Klusweg den Namen, allerdings gilt das nur für den unteren Weg zur Klus, vom Dorfbereich bis zur Höhe. Ursprünglich handelte es sich um einen schlecht befestigten Feldweg, der in Richtung Flinsberg bzw. zur Klus führte. Nach der Gabelung verläuft der Weg hinauf zum offenen Plateau auf der Höhe durch die Feldflur „Auf dem Berge“, wo bei gutem Wetter eine ausgezeichnete Fernsicht möglich ist, bis hin zum Brocken und zum Inselsberg.

Erbaut 1768, liegt die Kaltenebersche Klus an der Pass-Straße von Heiligenstadt über die Klöppelsklus und den Marktweg nach Bernterode. Diese Pass-Straße diente einst als Verbindung zwischen dem Eichsfeld, über die Grenzstation Großtöpfer nach Mainz. Der jetzige Wegverlauf zur Klus in Kalteneber ist fast identisch mit der alten Wegführung. Der Klusweg ändert „Auf dem Berge“ seinen Namen in Stationsweg, wegen der Stationen, d.h. der 13 Steinhäuschen, die in unterschiedlichen Abständen am Weg stehen, errichtet in Kalkstein- und Sandsteinausführung in den Jahren um 1860. Die 14. Station befindet sich in der Klus, d.h. die Klus als Ziel des Stationsweges ist zugleich die 14. Station.

Der ehemalige Standort der Stationen war am Wurstweg, einem Schlängelweg, der von Kalteneber zur Linde an der Stadtstraße führte. Dieser Wurstweg wurde durch den Bau der Eisenbahnstrecke durchtrennt. Der Streckenbau war auch der Grund dafür, dass Stationen, also Stationshäuschen, abgebaut und erst nach dem 2. Weltkrieg neu aufgestellt wurden, dann jedoch über den Berg zur Klus. Die Neuausrichtung der Stationen in den Jahren nach der Wende war verbunden mit einer aufwändigen Restaurierung und Weggestaltung.

Text: Christine Bose

Foto: Alexander Franke

(Quelle: Herzlicher Dank geht an Kaltenebers Ortschronisten Bernhard Lange, der die Informationen zur Verfügung stellte.)