Kinder in ihrem Alltag zu begleiten, ist weit mehr als nur mit ihnen zu spielen oder der Aufsichtspflicht nachzukommen. Es bedeutet vor allem, ihnen Gehör zu schenken, sie ernst zu nehmen und ihnen bei ihrer kindlichen Neugier ein guter Wegbereiter zu sein. Das macht unsere Arbeit sehr vielfältig und individuell, kein Tag ist gleich. So unterschiedlich die uns anvertrauten Kinder sind, so verschieden sind auch ihre Interessen, Bedürfnisse und ihr Wissensdurst. Das ergibt jeden Tag neue Fragen, die sie sich stellen und auf die wir gemeinsam versuchen Antworten zu finden.
So kam es, dass einige Kinder an der Matschanlage unserer Kita spielten und von sich aus begannen, verschiedene Materialien und deren Verhaltensweisen im Wasser zu beobachten. Sie kamen aufgeregt zu den Erziehern gerannt und baten sie, mit zum Wasser zu kommen. Dort präsentierten sie voller Aufregung, dass sie herausfanden, dass das Gras, die Stöckchen und die Tannenzapfen oberhalb des Wassers bleiben und Steine untergehen. Eigene Erkenntnisse sind die wertvollsten! Und diese wertevolle Erkenntnis führte direkt zur nächsten Frage: Was schwimmt noch? Oder was geht noch unter? Eine Gruppendiskussion entstand unter den Kindern und dann war sie da, die Idee. Die Kinder kamen auf den Gedanken, dass es richtig klasse wäre, selbst ein Boot zu bauen und das auf einem „großen Wasser“ schwimmen zu lassen. Die Erzieher nahmen diesen Vorschlag mit in ihre Gruppen und auch dort waren die Kinder begeistert von diesem Gedanken.
Gesagt getan. Wir Erzieher zeigten den Kindern mehrere Möglichkeiten, auf welche Art man Boote o. ä. bauen/basteln könnte. So haben sich schnell „das Floß“ und das klassische „Faltboot“ als Favoriten entwickelt. Auch wenn die Bauweisen sich ähneln, ist jedes Modell einzigartig und hat seine ganz persönliche Note.
Und heute war es so weit und wir sind mit unseren Schwalbenkindern in den „Heinrich-Heinepark“ gegangen und ließen unsere Schiffe auf der „Geislede“ auf große Fahrt gehen. Unsere Kinder durften sich mit in den Fluss stellen und ihre Kähne schippern lassen. Alle jubelten mit, als die Schiffe auf der einen Seite der Brücke starteten. Dann rannten alle aufgeregt zur anderen Seite und lachten vor Freude, als die Schiffe unter der Brücke wieder hervorkamen.
Sieht man die Freude und den Stolz, die sich in den Gesichtern der Kinder widerspiegeln und bemerkt auch das Lächeln der vorübergehenden Passanten im Park, begreift man sehr schnell, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein! Danke ihr Lieben Kinder, das wir jeden Tag etwas von euch lernen können.
Die Kinder und das Team der Kita Schwalbennest