Müllsammelbehälter
Kompostieranlage
Eigentlich entstanden die ersten Ideen, in Lwamaggwa den Aufbau einer möglichst nachhaltigen Müllverwertung zu unterstützen, schon mit den ersten Gesprächen bei einem Besuch von Bürgermeister Thomas Spielmann zusammen mit einer Gruppe des Ugandakreises in der Partnergemeinde in Lwamaggwa im Jahr 2017. Aus diesen ersten Überlegungen entwickelten sich über die folgenden Jahre zahlreiche Aktivitäten.
Die ugandischen Partner gaben dem Projekt den Namen „Eco-Waste“, was so viel bedeutet wie ökologische Verwertung von Abfall. In der Grund- und weiterführenden Schule in Lwamaggwa initiierten Schüler kleine „Eco-Clubs“, die sich um das Einsammeln von Müll auf dem Schulgelände genauso kümmern, wie um das Pflanzen und die Pflege neuer Bäume.
Im Januar 2020, bei der letzten Reise vor der Corona-Pandemie, hat der Ugandakreis mit seinem Projektpartner Caritas MADDO überlegt, wie ein Ausbau der „Eco-Waste“ Aktivitäten erfolgen kann. Die Abstimmungen waren aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht leicht. Gleichwohl konnte im Frühjahr 2021 ein Projektvertrag zwischen dem Ugandakreis und Caritas MADDO unterzeichnet werden. Über die Projektlaufzeit von drei Jahren stellte der Ugandakreis insgesamt 36.000 EUR für das Projekt zur Verfügung. Diese finanziellen Mittel wurden durch den Ugandakreis ausschließlich aus Spenden aufgebracht.
Nun ist das Projekt auf der Zielgeraden und im August 2024 endet die Projektlaufzeit. Natürlich gab es unterschiedlich intensive Projektphasen, aber im Ergebnis gibt es guten Grund, auf eine nachhaltige Weiterführung des Projektes zu hoffen. So wurde ein LKW finanziert, mit dem der Abfall einmal in der Woche im Ort gesammelt wird.
Auch nach jedem Markttag gibt es eine Müllsammelaktion. Die „Eco-Clubs“ haben mit dem Projektverantwortlichen Katanza Derrick Müllsammelbehälter gebaut. Ebenso wurde ein größere Kompostieranlage für den organischen Abfall errichtet. Das kompostierte Material wird an die Farmer verkauft und trägt als Dünger zur Stabilisierung der landwirtschaftlich genutzten Böden bei. Der miteingesammelte Plastikmüll wird aussortiert und an Zwischenhändler zur Weiterverarbeitung verkauft. So können aus den Abfallprodukten Einnahmen vor Ort generiert werden. Lwmaggwa ist, was die Müllverwertung angeht, zu einer kleinen Vorzeigegemeinde im Distrikt Rakai geworden.
Am meisten aber freut sich der Ugandakreis über eine Zusage der Stadtverwaltung von Lwamaggwa, dass die monatlichen Kosten für den Unterhalt des Müllsammel-LKW übernommen werden, was beachtlich ist, denn die kleine Gemeinde verfügt kaum über eigene Einnahmen, so dass die einzelnen Bewohner für das Projekt nicht nur interessiert werden müssen. Sie müssen auch bereit sein, sich für eine gute Müllverwertung in ihrem Ort finanziell zu engagieren. Nur mit Eigeninitiative aber kann das Projekt auch erfolgreich weiterlaufen. Der Ugandakreis konnte und wollte dazu lediglich den Anstoß geben.
Wenn so der Grundstein für eine sich selbst tragende Müllentsorgung und -verwertung in der Partnergemeinde Lwamaggwa gelegt wurde, war es gut angelegtes Geld unserer Spender.
Manuela Simon
Sprecherin Ugandakreis Heiligenstadt e.V.