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Amtsblatt des Landkreises Hildburghausen
Ausgabe 10/2024
Historisches aus dem Landkreis Hildburghausen
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Interessantes und Historisches

Postzustellanlagen

Bau Mehrzweckgebäude

Sachsenburg mit Stadtkirche, 9-84 aus Sammlung Nickel

Interessantes aus dem Landkreis vor 50 Jahren

Worüber das „Freie Wort“ um den 08.06.1974 berichtete:

28.05.1974 Hildburghausen. Da die Postzusteller während ihrer Arbeitszeit immer seltener die Empfänger von Paketen und Päckchen in der Wohnung antreffen, werden in Hildburghausen zwei neue Formen der Zustellung eingeführt. Im Stadtkern werden Briefe, Zeitungen und Zeitschriften wie bisher in die Hausbriefkästen eingelegt. Die Aushändigung von Paketen und Päckchen erfolgt über Paketzustellanlagen. Der Schlüssel zum Paketzustellfach wird dem Empfänger in einem Umschlag durch den Zusteller in den Hausbriefkasten gelegt. Bei dieser Art der Zustellung werden keine Zustellgebühren erhoben. Alle Straßen außerhalb des Stadtkerns und die Stadtteile Häselrieth und Wallrabs bekommen in der Nähe der Wohnungen Briefzustellanlagen, die die bisherigen Hausbriefkästen ersetzten. Jeder Haushalt bekommt ein Fach zugeordnet und erhält die dazu gehörenden Schlüssel. Die Zustellung der Päckchen und Pakete erfolgt analog wie im Stadtkern. Damit soll nicht nur eine frühere Zustellung ermöglicht werden. Auch die Arbeitsbedingungen der Zusteller sollen so verbessert werden.

30.05.1974 Heubach. Die Bürger des Ortes Heubach arbeiten im Mach mit!-Wettbewerb an der Fertigstellung des Mehrzweckgebäudes für die Betreuung der FDGB-Urlauber. Unterhalb des Gebäudes soll noch ein Musikpavillon errichtet werden.

01.06.1974 Eisfeld. Am 03.06.1974 wird das Otto-Ludwig-Gartenhaus als Dichtergedenkstätte in Eisfeld der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht, nachdem es wegen seines schlechten baulichen Zustandes jahrelang verschlossen war.

01.06.1974 Heldburg. Vom 31. Mai bis 9. Juni finden in Heldburg die Heldburger Unterlandfestspiele 1974 statt. Sie wurden mit einem Kulturprogramm der Konzert- und Gastspieldirektion eröffnet. Höhepunkte am 01. Juni sind ein Festumzug durch die Stadt und anschließend ein Pionierfest auf dem Burgberg.

13.06.1974 Hildburghausen. Über 100 Wanderlustige des Wohnbezirks I der Kreisstadt folgten am Sonnabend, dem 08. 06.1974 trotz ungünstiger Witterung einer Einladung des Wohnbezirksausschusses zu einem Ausflug nach Weitersroda. Der gemeinsame Ausflug kam bei allen Teilnehmern gut an.

Historisches vor 100 Jahren aus dem Landkreis Hildburghausen

Worüber das „Hildburghäuser Kreisblatt“ um den 08.06.1924 berichtete:

01.06.1924 „Hildburghausen, 30. Mai. Beamtenprotest. Am Mittwoch hat hier in der Sachsenburg eine stark besuchte Protestversammlung der Beamten und Angestellten der Besoldungsgruppen I - VI stattgefunden, die sich mit der Neuregelung der Gehälter befaßte. Diese Neuregelung wurde einer äußerst scharfen Kritik unterzogen, eingehend erörtert und besonders hervorgehoben, daß sie als eine Verhöhnung und Herausforderung der schon seit Jahren um ihre nackte Existenz schwer ringenden unteren Beamtengruppen aufzufassen ist. Die geringe Aufbesserung für diese Gruppen wird durch den dadurch bedingten, erhöhten Lohnsteuer- und Beitragsabzug, sowie weitere bevorstehende Mehrausgaben wie Miete usw. völlig aufgezehrt. Dagegen sind die Beamtengruppen von VII aufwärts bei der neuen Gehaltsfestsetzung in einer Höhe bedacht worden, das selbst ein Teil in diesen Kreisen über die Höhe der festgesetzten Gehaltsaufbesserung überrascht war.“

04.06.1924 „Heldburg, 1. Juni. Gemeinderatssitzung. Am Freitag abend fand eine Gemeinderatssitzung statt. Zunächst wurde der Revisionsbericht über die Stadtsparkasse vorgelesen. Aus den Ausführungen war zu entnehmen, welche Verfehlungen sich der mit dem 30. Juni ausscheidende Sparkassenverwalter Beyer hat zuschulden kommen lassen zum Schaden der Stadtsparkasse und ihrer Kunden. Aber auch die unzweckmäßigen und veralteten Einrichtungen wurden einer Kritik unterzogen und Abstellung gefordert. Der nächste Punkt betraf die Neuwahl eines Sparkassenverwalters. Der Sparkassenausschuß schlug dem Gemeinderat einen Bewerber von den über 20 sich Meldenden vor. Aus dem Gemeinderat wurde aber noch eine Person, nämlich Sparkassenbeamter Fiebig, vorgeschlagen. Die Wahl fiel mit 5 gegen 4 Stimmen auf den vom Sparkassenausschuß vorgeschlagenen Sparkassenbeamten Weschenfelder, z.Zt. Ummerstadt, früher Coburg. Dieser soll auf Privatdienstvertrag angestellt und nach Gruppe 7 bezahlt werden.“

06.06.1924 „Hildburghausen, 4 Juni. Sitzung des Jugendherbergsausschusses. Endlich nach zweijährigem Ringen kommt ein Werk in unserer Stadt zur Vollendung, das von den beteiligten Kreisen schon längst erstrebt und ersehnt wurde. Hildburghausen hatte keine Jugendherberge mehr, die Wirrnisse der Zeit hatten auch dieser Einrichtung aus Sparsamkeitsgründen ein Ziel gesetzt. Aber man soll nicht am falschen Orte sparen und knausern, namentlich nicht, wenn es sich um das Wohl der kommenden Generation handelt. So fanden sich auch in Hildburghausen wieder und wieder Männer, die, getragen vom Wollen der Jugend, für den Jugendherbergsgedanken kämpften. Es war nicht umsonst, Hildburghausen hat wieder seine Jugendherberge. In der Kaserne sind zwei Räume vorhanden, einer für Knaben, einer für Mädchen, beide sind oder werden in der Hauptsache vom Verband für deutsche Jugendherbergen mit dem Nötigsten ausgestattet, Gaskocheinrichtung ist gelegt worden, noch aber bleibt manches zu tun übrig….“

Kei