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Amtsblatt des Landkreises Hildburghausen
Ausgabe 11/2025
Historisches aus dem Landkreis Hildburghausen
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Historisches aus dem Landkreis Hildburghausen

Erdbeerrankenabschneider im Einsatz

Kompakttrockner ED24

Anzeige Sonnenwendfeier

Interessantes aus dem Landkreis vor 50 Jahren

Worüber das „Freie Wort“ um den 21.06.1975 berichtete:

16.06.1975 Henfstädt. Der Erdbeeranbau der KAP Schleusingen im Bereich Henfstädt wurde von jungen Genossenschaftsbauern als Jugendobjekt übernommen. Deshalb wurde von den Lehrlingen des VEG Henfstädt unter Anleitung eines Kollegen der Baumschule der KAP Schleusingen in Kloster Veßra ein Erdbeerrankenabschneider konstruiert. Dadurch fallen manuelle Pflegearbeiten auf den Erdbeerfeldern weg. Es können vier Reihen Erdbeeren gleichzeitig bearbeitet werden.

21.06.1975 Eisfeld. In Vorbereitung der 650-Jahr-Feier der Stadt Eisfeld wurden dieser Tage die Verschönerungsarbeiten am Eisfelder Bahnhof beendet. Der Warteraum, das Gastzimmer und weitere Nebenräume erhielten ein neues Aussehen. Auch das Mobiliar wurde erneuert.

21.06.1975 Themar. Mit Beginn der diesjährigen Getreideernte wird der Kompakttrockner ED24 den Mitarbeitern des Getreidewirtschaftsbetriebes im Themarer Silo erstmals zur Körnerfruchttrocknung zur Verfügung stehen. Dadurch wird die Trocknungskapazität bedeutend erhöht und die Voraussetzung geschaffen, daß 6500 Tonnen Getreide für die LPG und KAP über diese Anlage mit getrocknet werden können.

25.06.1975 Eisfeld. Die Likörfabrik Eisfeld hat sich weit über den Kreis hinaus einen guten Namen mit Vanille-, Schoko,- und Fruchteis, sowie den begehrten Kristallsplittern und ein rund 70 Sorten umfassendes Feinbackwarensortiment gemacht. 245 Tonnen Speiseeis und 285 Tonnen Feinback- und Konditoreiwaren sollen in diesem Jahr hergestellt werden. Auch in der „Eis armen“ Jahreszeit halten die Eismacher keinen Winterschlaf, denn das Speiseeis in Plastebechern wird im Kühlhaus für die warme Jahreszeit eingelagert. Auch in den Kreisen Suhl, Sonneberg und Neuhaus gibt es viele Eisfelder Eiskunden.

Kei

Historisches vor 100 Jahren aus dem Landkreis Hildburghausen

Worüber das „Hildburghäuser Kreisblatt“ um den 21.06.1925 berichtete:

14.06.1925 „Hildburghausen, 13. Juni. Staubplage. Auf die beiden Artikel über die Bekämpfung des Straßenstaubes Bezug nehmend, teilt die Stadtverwaltung mit, daß bisher der Sprengwagen, soweit es die Wasserverhältnisse gestatteten, gefahren worden ist. Auch wegen der Beschaffung einer Salzlauge, die in früheren Jahren bereits hier schon verwendet wurde und den Staub dadurch bindet, daß sie den Nachttau aufsaugt und so tagsüber die Straße feucht hält, stehen wir schon seit einigen Tagen in Unterhandlung. Daraus ist zu sehen, dass die Stadtverwaltung bestrebt ist, der Staubplage energisch zu Leibe zu gehen.

17.06.1925 „Bockstadt, 15. Juni. Der Verkauf des hiesigen Rittergutes an den Thüringer Staat ist, wie verlautet, in letzter Stunde doch nicht zustande gekommen. Die Erben behalten vorläufig ihren Besitz, und der Plan des Staates in den zahlreichen, leerstehenden Gebäuden ein Erziehungsheim unterzubringen wird sich zunächst wenigstens, nicht verwirklichen. Wenn man vorurteilslos die Dinge betrachtet, wird man zugeben müssen, daß, das Rittergut an sich für den beabsichtigten Zweck vortrefflich geeignet gewesen wäre. Die Zöglinge hätten Gelegenheit zu tüchtiger ländlicher Arbeit gehabt und die Gebäude des Gestütes insbesondere hätten sich wohl auch leicht zu Werkstätten, wie sie die moderne Anstaltserziehung erfordert, einrichten lassen. Es soll aber nicht verschwiegen werden, daß die Bevölkerung dem Plan von Anfang an sehr wenig Beifall entgegengebracht hat und hier jedenfalls recht sieht. Mit der wohltuenden Stille, die über Park und Landschaft liegt, wäre es vorbei, wenn unruhiges Anstaltsleben einzöge. Man wird abwarten müssen, wie sich das Schicksal Bockstadts, - denn in gewisser Beziehung hängt das Schicksal vieler im Ort an dem Bestand des Rittergutes, - nunmehr entscheiden wird.“

23.06.1925 „Themar, 21. Juni. Sonnenwendfeier. Die alte schöne Sitte der Sonnenwendfeier wurde hier am Sonnabend vom Jungdeutschen Orden wieder wachgerufen. Um 9 Uhr wurde zum Abmarsch nach der bei Themar liegenden Ehrenberger Kapelle, einer alten Kultusstätte, angetreten. Der Aufstieg ging glatt vonstatten. Das zum Abbrennen benötigte Holz mußte auf dem Hinwege mitgenommen werden, gewiß eine schöne Vorarbeit. Auf dem Platz vor der Kapellen-Ruine hatten sich außer den Brüdern eine stattliche Zahl Einwohner von Themar, Ehrenberg usw. eingefunden, ferner waren die Bruderschaften von Schleusingen und Neuendambach erschienen. Zunächst sprach der Großmeister von Themar über die altherkömmlichen Gebräuche, dann erklang das Lied „Stimmt an mit hellem hohen Klang“ und nun wurde das Feuer angezündet, dessen Flammen hoch empor loderten. Herr Seminardirektor Bruder Braune aus Schleusingen hielt die Feuerrede. Er sprach von der Bedeutung des Sonnenwendfeuers für unsere Vorfahren. Wie oft mögen auf dieser Höhe, gewiß einer alten Stätte des Gottesdienstes, die Dankfeuer geleuchtet haben; in heidnischen Zeiten, dann aber auch, da man nicht mehr der Sonne dankte, sondern dem lebendigen Gott, der sie geschaffen. Das Leben in der Natur sei auch uns ein Gleichnis.

28.06.1925 Hildburghausen. „In unserem Stadtwald scheint in diesem Jahre die Beerenernte eine sehr ertragreiche zu werden. Wir weisen aber schon jetzt darauf hin, daß das Pflücken von Heidel- und Preiselbeeren nicht eher gestattet ist, als die Stadtverwaltung den Termin dafür bekannt gibt, was in Kürze geschehen wird. Hildburghausen, den 27. Juni 1925. Die Stadtverwaltung“

Kei