Norbert Wirsching mit Dirk Lindner im Gespräch
Carolin Lang (zweite von links), Norbert Wirsching (Mitte) und Jens Wirsching (zweiter von rechts) führten den stellv. Landrat Dirk Lindner und Wirtschaftsförderer Robin Fleck durch ihren landwirtschaftlichen Betrieb.
Rieth. Das landwirtschaftliche Unternehmen der Familie Wirsching ist seit über 30 Jahren eine feste Instanz im Heldburger Ortsteil Rieth.
Hervorgegangen ist der Betrieb aus der ehemaligen LPG „Bundschuh“ Westhausen, in der Seniorchef Norbert Wirsching in den 1970er Jahren seine Ausbildung zum Agronom absolvierte. Kurz nach dem Mauerfall wurde er schließlich in der Vollversammlung zum Vorsitzenden gewählt und war maßgeblich an der anschließenden Entflechtung und Privatisierung der einzelnen Bereiche in eigenständige Betriebe beteiligt. Den Bereich Rieth mit der zu LPG-Zeiten erbauten Milchviehanlage übernahm er selbst. Am 01.07.1991 gründete sich so das „Landwirtschaftliche Unternehmen Norbert Wirsching“.
In den 90er Jahren nutzte das Familienunternehmen, in dem nun auch Norbert Wirschings Frau tatkräftig mithalf, die damals noch großzügige und unbürokratische Förderlandschaft, um umfängliche Sanierungsarbeiten durchzuführen und den Betrieb damit zukunftsfähig aufzustellen. Seine Kinder wuchsen unterdessen mit der Landwirtschaft auf und waren im tagtäglichen Hofgeschehen fast immer mit von der Partie.
Stolz berichtet Wirsching, dass nun ein Umfirmierungsprozess stattfindet. Aus dem „Landwirtschaftlichen Unternehmen Norbert Wirsching“ wurde vor kurzem die „Landwirtschaftliche Unternehmens GmbH und Co. KG Rieth“. Grund dafür ist die anvisierte Unternehmensnachfolge durch seine Tochter Carolin Lang und seinen Sohn Jens Wirsching. Somit führen beide in Zukunft fort, was der Vater vor 30 Jahren begonnen hat.
Die „Landwirtschaftliche Unternehmens GmbH und Co. KG Rieth“ ist heute aktiv in der Pflanzenproduktion auf 1.100 ha Anbaufläche, betreibt Rinder- und Milchviehhaltung und erzeugt Elektroenergie mit einer eigenen Biogasanlage inklusive Inwertsetzung der Abwärme. 240 Milchkühe, 150 Bullen und 100 Mutterkühe der Rasse Holstein bilden den Tierbestand des Hofes. Durch jahrelange Zucht und Futteroptimierung mit Bedacht auf das Tier ist es gelungen, eine Durchschnittsleistung pro Rind von 10.000 kg per Anno zu erlangen. Damit belege man Platz 2 im Landkreis. Pro Tag werden ca. 7.000 l Milch produziert. Die Kühe gelangen eigenständig im großzügigen Laufstall zum modernen Melkroboter, der im Übrigen ein Produkt der WEGRA Anlagenbau Westenfeld ist. Auch hier soll in den nächsten Jahren wieder investiert werden, um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben.
Mit insgesamt 12 Beschäftigten, mehreren Auszubildenden verteilt über die letzten Jahre und regelmäßig besetzten Praktikumsplätzen ist der Betrieb gut aufgestellt. Einzig und allein die sich immer wieder ändernden Anforderungen und Gesetze sowie teils hohe bürokratische Hürden in der gegenwärtigen Förderpolitik erschweren das Wirtschaften.
Der stellvertretende Landrat Dirk Lindner zeigte sich froh über den Entschluss, das Unternehmen perspektivisch durch eine geregelte Nachfolge an die jüngere Generation zu übergeben und damit das Fortbestehen zu sichern und wünscht der Familie Wirsching trotz der widrigen Umstände, die der Landwirtschaft heutzutage entgegenschlagen, alles Gute für die Zukunft.
Herr R. Fleck
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