Öffentliche Bekanntmachung des Amtes für Umwelt und Abfallwirtschaft

Landschaftspflegemaßnahmen auf Lebensraumtypen in der Nähe der Zeilfelder Straße in Reurieth und auf einer Streuobstwiese westlich Gompertshausen

1) Landschaftspflegearbeiten auf Lebensraumtypen in der Nähe der Zeilfelder Straße in Reurieth

Die Eigentümer und Eigentümerinnen folgenden Flurstückes werden hiermit durch öffentliche Bekanntmachung über die Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen informiert:

Durch ein Projekt des Landschaftspflegeverbands „Thüringer Grabfeld“ e.V./ NATURA 2000-Station „Grabfeld“ soll auf dem o.g. Flurstück ein Trockenrasen durch Entbuschungsarbeiten und Einzelbaumentnahmen wiederhergestellt und neu entwickelt werden.

Dieser Lebensraumtyp ist in Anhang I der FFH-Richtlinie aufgeführt und wird immer seltener, weshalb ein hoher Handlungsbedarf zum Erhalt dieser Flächen besteht. Es ist wichtig diesen ökologisch wertvollen Lebensraum zu bewahren und entwickeln, um die hohe Biodiversität und die darin vorkommenden spezialisierten Pflanzen- und Tierarten zu erhalten und zu fördern. Die Wiederherstellung dieser Flächen schafft einen Biotopverbund zu weiteren angrenzenden Trockenrasenflächen und kann den Erhalt und die Ausbreitung des in der Nähe vorkommenden Kreuzenzian Gentiana cruciata und damit des Kreuzenzian-Ameisenbläulings Phengaris rebeli (Rote Liste Thüringen: vom Aussterben bedroht) begünstigen. Weitere wertvolle Arten sind die Gewöhnliche Küchenschelle Pulsatilla vulgaris (Rote Liste Thüringen: gefährdet) und die Flechte Toninia physaroides (Rote Liste Thüringen: gefährdet) sowie diverse Fledermausarten, welche die Flächen als Jagdhabitat nutzen.

2) Landschaftspflegearbeiten auf Lebensraumtypen auf einer Streuobstwiese westlich Gompertshausen

Die Eigentümer und Eigentümerinnen folgenden Flurstückes werden hiermit durch öffentliche Bekanntmachung über die Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen informiert:

Durch ein Projekt des Landschaftspflegeverbands „Thüringer Grabfeld“ e.V./ NATURA 2000-Station „Grabfeld“ soll auf den o.g. Flurstücken soll zwischen 2025 und 2026 eine Streuobstwiese durch Pflegeschnitte wiederhergestellt und neu entwickelt werden.

Auf den Streuobsthängen westlich von Gompertshausen besteht ein dringender Handlungsbedarf zur Pflege und zum Erhalt dieser Biotope. Der überwiegende Teil der Obstbäume ist veraltet, befindet sich durch mangelnde oder nicht fachgerechte Pflege in einem schlechten Zustand oder ist bereits verschwunden. Des Weiteren zeigt sich ein starker Mistelbefall, welcher, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, die befallenen Bäume erheblich schwächt und zu deren schnelleren Absterben führt und sich auf weitere bisher gesunde Bäume ausbreiten kann. Die Flächen zählen zum Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet „Schlechtsarter Schweiz“, zu deren Schutzinhalt u.a. Streuobstwiesen zählen. Die Streuobstwiesen dienen verschiedenen besonders und streng geschützte sowie seltene Tierarten (z.B. Steinkauz, Hirschkäfer, Großes Mausohr, Bechsteinfledermaus) als Lebensraum und sind Kulturgut unserer Region, weshalb deren Erhalt notwendig ist.

Im Zuge der Projektvorbereitung konnten leider bisher nicht alle Flächeneigentümerinnen und -eigentümer ausfindig gemacht und kontaktiert werden.

Für die Ausführung landschaftspflegerischer und -gestalterischer Maßnahmen sollen die zuständigen Behörden gemäß § 3 Abs. 4 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) u.a. Landschaftspflegeverbände beauftragen. Gemäß § 16 Abs. 5 Satz 2 Thüringer Naturschutzgesetz (ThürNatG) haben NATURA 2000-Stationen die Aufgabe den günstigen Erhaltungszustand von Lebensraumtypen und Arten der Anhänge I, II und IV der FFH-Richtlinie zu erhalten und zu entwickeln.

Gemäß § 65 Abs. 1 und 2 BNatSchG i.V. mit § 30 ThürNatG haben Eigentümerinnen und Eigentümer und sonstige Nutzungsberechtigte von Grundstücken, Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege aufgrund naturschutzrechtlicher Vorschriften zu dulden, soweit dadurch die Nutzung des Grundstücks nicht unzumutbar beeinträchtigt wird. Vor der Durchführung der Maßnahmen sind gemäß § 65 Abs. 2 BNatSchG die Berechtigten in geeigneter Weise zu benachrichtigen. Die Benachrichtigung kann auch durch öffentliche Bekanntmachung in ortsüblicher Weise, hier öffentliche Mitteilung im Amtsblatt, erfolgen (§ 30 Abs. 2 Satz 2 ThürNatG).

Die Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten so die Möglichkeit, Ihren Eigentumsbezug festzustellen und bei den unten genannten Stellen glaubhaft zu machen.

Bitte teilen Sie innerhalb von zwei Wochen nach dem Tag der Veröffentlichung dieser Zustellung mögliche Hinweise und Einwände schriftlich mit. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, diese beim Landschaftspflegeverband Thüringer Grabfeld e.V. oder bei der Unteren Naturschutzbehörde Hildburghausen zur Niederschrift zu geben.

Sollten Ihnen oder anderen Bürgerinnen und Bürgern die Eigentümerinnen bzw. Eigentümer der aufgeführten Flurstücke bekannt sein, können Sie diese gern innerhalb der zwei Wochen an die genannten Stellen vermitteln.

Für die Eigentümerinnen/Eigentümer oder Nutzungsberechtigten entstehen durch die geplanten Maßnahmen keinerlei Verbindlichkeiten, Kosten oder andere Verpflichtungen. Ebenfalls entsteht durch die Duldungsverpflichtung keine besonderen Sorgfalts- oder Verkehrssicherungspflichten (§ 30 Abs. 4 Satz 2 ThürNatG). Durch öffentliche Bekanntmachung erfolgt hiermit die öffentliche Zustellung gemäß § 15 Thüringer Verwaltungszustellungs- und Vollstreckungsgesetz (ThürVwZVG).

Zuständige Stellen:

Landratsamt Hildburghausen

Dezernat III

Amt für Umwelt und Abfallwirtschaft

SG Untere Naturschutzbehörde

Wiesenstraße 18

98646 Hildburghausen

Tel: 03685/7818 6710

Fax: 03685/7818 7000

E-Mail: unterenaturschutzbehörde@lrahbn.thueringen.de

Landschaftspflegeverband „Thüringer Grabfeld“ e.V.

NATURA 2000- Station „Grabfeld“

Römhilder Steinweg 30

98630 Römhild

Tel: 036704/82713

E-Mail: grabfeld@natura2000-thueringen.de