Titel Logo
Amtsblatt des Landkreises Hildburghausen
Ausgabe 18/2023
Historisches aus dem Landkreis Hildburghausen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Interessantes und Historisches

Bummi-Postauto

Schleusingen

Todesanzeige Martin Conrad

Interessantes aus dem Landkreis vor 50 Jahren

Worüber das „Freie5 Wort“ um den 28.10.1973 berichtete:

25.10.1973 Schönbrunn. Im Ortsteil Unterneubrunn waren die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr im Sondereinsatz. Trotz strömenden Regens begannen sie mit der Säuberung des Flußbettes und der Schleuße der „Neubrunn“, die durch Abfälle und Müll stark verunreinigt war.

26.10.1973 Fehrenbach. Im „Mach mit!-Wettbwerb“ haben die Bürger des kommunalen Zweckverbandes Erholungswesen an der bei Fehrenbach gefaßten Werraquelle eine Waldbaude errichtet. Sie soll im nächsten Jahr eröffnet werden und weiterer Anziehungspunkt für die umliegenden Urlaubergemeinden sein.

27.10.1973 Themar. Einige Themarer Bürger richteten in 80 Freizeitstunden ein seit Jahren stillgelegtes Auto als Spielgerät für den Betriebskindergarten des VEB Südthüringer Möbelwerke Themar her. Wie im Bild zu sehen ist, erfreut sich das „Bummi-Postauto“ großer Beliebtheit bei den Kindern.

30.10.1973 Ummerstadt. In der LPG „Rodachperle“ Ummerstadt wurde die Sommerweide beendet und 720 Jungrinder in die neue Jungviehanlage eingestellt. Bedingt durch die Witterungsverhältnisse mußte die Anfang Mai begonnene Weideperiode bereits jetzt beendet werden. Die Ummerstädter Genossenschaftsbauern weideten zum ersten Mal größere Tierbestände in Herden von 100 bis 200 Jungrindern. Dazu wurden Elektrowanderzäune benutzt und die Futterflächen in Positionsweiden eingeteilt.

Kei.

Historisches vor 100 Jahren aus dem Landkreis Hildburghausen

Worüber das „Hildburghäuser Kreisblatt“ um den 28.10.1923 berichtete:

21.10.1923 „Hildburghausen., 20. Oktober. Sammlung von Lebensmitteln. Zur Linderung der Not hat der Kreisdirektor den Kreislandbund gebeten, eine Sammlung von Lebensmitteln unter seinen Mitgliedern einzuleiten. Der Landbund ist darauf bereitwilligst eingegangen. Die Sammlung beginnt in den nächsten Tagen bei allen Landbundmitgliedern durch die Vertrauensmänner. Die Vertreter der Landwirt setzen aber voraus, daß Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten bleibt und niemand versucht, sich gewaltsam in den Besitz von Lebensmitteln zu setzen. Wenn das geschehen sollte, würde die Gebefreudigkeit gefährdet…“

23.10.1923 „Hildburghausen, 22.Oktober. Ein stärkeres Kommando der Thür. Landespolizei ist heute Nacht hier eingetroffen und vorläufig in dem Sendelbachschen Gasthof untergebracht. Anscheinend hängt dies Maßnahme mit dem Bruch zwischen Bayern und dem Reich zusammen. Etwas näheres war darüber vorläufig nicht zu erfahren. Es herrscht begreifliche Aufregung in der Stadt und die wildesten Gerüchte werden verbreitet. Man kann nur empfehlen sich in solchen Zeiten möglichster Zurückhaltung zu befleißigen, um nicht noch mehr Unruhe zu verursachen.“

23.10.1923 „In Schleusingen werden Volksspeisungen eingerichtet. Die Bedürftigen sollen täglich eine warme Mahlzeit erhalten.“

23.10.1923 „Bürden, 22. Oktober. Vom schnellen Tode ereilt wurde gestern, Sonntag abend unser allseitig verehrter und geschätzter Schultheiß Martin Conrad. In der gerade stattfindenden öffentlichen Gemeinderatssitzung im Gasthause zur Linde überkam ihn plötzlich eine Ohnmacht, der er nach kurzer Zeit erlag. Mit ihm scheidet ein Mann aus unserer Mitte, der es verstanden hat, sein Amt unparteiisch und gerecht gegen jedermann zu verwalten. Er ruhe in Frieden!“

24.10.1923 „Hildburghausen, 23. Oktober. Die neue Autospritze des Kreises, die unter großer Beteiligung am Sonnabend nachmittag auf dem Marktplatz vorgeführt und abgenommen wurde, bedeutet infolge ihrer hohen Leistungsfähigkeit einen großen Brandschutz im Kreis. Wie man bei der Vorführung sah, ist sie in der Lage, große Wassermengen selbst über den Rathausturm hinaus vom Boden aus zu schleudern. Lieferant der Spritze ist die Firma Gustav Ewald in Küstrin, des Mannschaftswagens die Fahrzeugfabrik in Eisenach. Man hat eine zweiräderige Spritze gewählt, weil man sie leichter in den Landgemeinden an die oft schwer zugänglichen Wasserbehälter bringen kann. Die Spritze ist für 1000 Liter in der Minute eingestellt. Der Kraftwagen hat 2 Tonnen Nutzlast und ist mit einem 24/45 PS. Vierzylindermotor ausgerüstet. Der Wagen hat eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 km in der Stunde. Damit ist der Wirkungsgrad der Spritze groß. Wenn die Nachrichtenübermittlung klappt, kann sie auch auf weit entfernt liegende Orte in kurzer Frist gelangen. Der Kaufpreis ist verhältnismäßig gering, da man den Kaufabschluß noch rechtzeitig bewirkte. Die laufende Unterhaltung ist in der Weise gedacht, daß dieUnkosten auf die Gesamtheit der Gemeinden umgelegt werden. Wird die Spritze bei einem Brand eingesetzt, so sind die Kosten von der anfordernden Gemeinde zu tragen, soweit der Kreis nicht dafür einspringt. “

01.11.1923 „Eisfeld, 29. Oktober. Der Gemeinderat beschloß am Donnerstag ein Ortsgesetz über das Bestattungswesen, welches vorsieht, daß ab 1. Oktober sämtliche Beerdigungen auf städtische Kosten erfolgen. Die Deckung der Kosten erfolgt über vierteljährliche Erhebung einer Gebühr, zu deren Bezahlung alle Steuerpflichtigen einschließlich Ehefrauen, welche in dem Vierteljahr hier gewohnt haben, verpflichtet sind. Hierdurch soll die in der letzten Zeit aufgetretene Schwierigkeit, daß die Angehörigen eines Verstorbenen zur Deckung der Beerdigungskosten nicht in der Lage waren, behoben werden.“

Kei.