Waldhaus bei Römhild, KS 876 aus Sammlung Kreisarchiv
KS 02 Bedheim aus Sammlung Kreisarchiv
Weihnachtsanzeiger zum Hildburghäuser...
Liebe geschichtsinteressierte Leserinnen und Leser,
leider kann die Rubrik „Interessantes aus dem Landkreis vor 50 Jahren“ erst im Jahr 2026 fortgeführt werden, da das „Freie Wort“ Oktober bis Dezember 1975 in der Zeitungssammlung des Kreisarchives fehlt.
29.11.1925 „Themar, 28. November. Das große Ereignis für unsere Stadt, die Eröffnung des von den Herren Büchling und Belz erbauten Theater-, Kino- und Versammlungssaales, hat gestern abend vor einem vollbesetzten Haus stattgefunden. Die Besitzer hatten ein sehr schönes Programm zusammengestellt, das allgemein Beifall fand. Der Hauptschlager war das erste Gastspiel von Meininger Künstlern im neuen Haus. Nachdem Herr Architekt Lutz aus Meiningen mit Worten des Dankes an die Behörde, die Bauherren und die bauausführenden Handwerksmeister, das neue Haus mit dem Motto. „Dem Volke zur Freude und Erhebung“ der Öffentlichkeit übergeben hatte, sprach Herr Eisenhardt vom Landestheater Meiningen einen Prolog, der ein- und ausklang mit den Worten: „Ernst ist das Leben, heiter die Kunst.“ Sodann ging das reizende Lustspiel von Emil Pohl „Die Schulreiterin“ in Szene. - Das neue Haus faßt 450 Personen, die auf bequemen Klappsitzen Platz finden.“
01.12.1925 „Hildburghausen, 30. November. Gründung der Gemeinde der Steinsburgfreunde. Bei schönstem Winterwetter fand sich am gestrigen Sonntag eine stattliche Anzahl von Damen und Herrn aus Römhild und Hildburghausen - auch die Kreisdirektion war durch Herrn Dr. Thein vertreten - im Sattel der Gleichberge ein, um die Gründung der seit längerer Zeit vorbereiteten Gemeinde der Steinsburgfreunde vorzunehmen. Herr Apotheker Kade, Römhild, begrüßte mit herzlichen Worten die Versammlung, berichtete über die Vorgeschichte der Gemeinde und wies auf die Gründe hin, die den Gedanken eines derartigen Zusammenschlusses wachriefen. - Geplant ist zunächst, das Interesse für die Steinsburg, eines der bedeutendsten vorgeschichtlichen Denkmäler Deutschlands in weitere Kreise zu tragen, die Steinsburgforschung nach jeder Richtung hin zu fördern, den vorhandenen Anlagen und der dem Berge eigentümlichen Pflanzen-, und Tierwelt Schutz angedeihen zu lassen. Weiterhin sollen die Kenntnisse über die uralte Volksburg und ihre Umgebung verbreitet werden durch Vorträge gelegentlich der Versammlungen im Waldhaus in jedem Vierteljahr und durch Veröffentlichungen in Zeitungs-Sondernummern oder auch in einem Sonderheft. Aufgabe der neuen Gemeinde wird es ferner sein, Führer für Besichtigungen der Keltenbefestigung heranzubilden, eine Schutzhütte auf dem Gipfel in Gemeinschaft mit dem Thüringerwaldverein zu bauen u.v.m…“
03.12.1925 „Fehrenbach, 01. Dezember. Verkehrsstörungen durch Schnee. Die vergangene Nacht brachte uns derartige Mengen Schnee, die sich durch den herrschenden Sturm an manchen Stellen zu großen Schneewehen anhäuften, daß der Verkehr heute morgen unterbunden war. Auch das Postauto konnte nur bis Einsiedel vordringen und brauchte dann mehrere Stunden zur Rückkehr, weil die Räder keinen Grund fanden. Es kann unter diesen Umständen jetzt nicht mehr verkehren. In Masserberg sind einige Häuser vollständig eingeschneit. Das Thermometer zeigte Montag früh - 13 Grad. Die Lichtleitung war von gestern nachmittag bis heute mittag unterbrochen.“
04.12.1925 „Bedheim, 3. Dezember. Einweihung des Kriegerdenkmals. „Was lange währt, wird endlich gut!“ Dieses alte, wahre Wort ist am Totensonntag wohl manchem von den vielen hundert Anwesenden in unserem schmucken Kirchlein bei der Einweihung des Kriegerdenkmals durch den Kopf gegangen. Lang hat es gedauert, ehe den im Weltkrieg Gefallenen, vermißten oder gestorbenen Helden unserer Gemeinde ein äußeres Zeichen der Dankbarkeit gesetzt worden ist. Die Platz- und Ausführungsfrage, vor allem aber auch die große Meinungsverschiedenheit der Gemeindemitglieder stellten sich der Entstehung immer hemmend in den Weg. Endlich ist die Einigung erzielt worden; als Platz wurde unsere Kirche gewählt, gewiß nicht zum Nachteil unseres Dorfes und des Ehrenmales aus Bedheimer Sandstein, der sich wohl im geschlossenen Raum gut hält, aber nicht im Freien, haben Herr Bildhauer Leipold und seine Söhne aus Heldburg ein wirkliches Kunstwerk geschaffen. In einem trauernden Krieger, der in der rechten Hand das zerbrochene Schwert hält, ist unserem Kirchlein ein prächtiger Schmuck für alle Zeiten gesetzt worden.“
05.12.1925 „Eisfeld, 3. Dezember. Fischwasserverpachtung. Im Schützenhof wurden die offenen und geschlossenen städtischen Gewässer verpachtet. An Liebhabern hat es wahrhaftig nicht gefehlt und wer da hoffte, billige Fischgelegenheit zu erlangen, der hatte seine Hoffnung ohne die Anderen gemacht. Wir können solche Preistreiberei im Interesse unseres Stadtsäckels nur begrüßen, haben aber auch bei der Verpachtung den Eindruck gewonnen, daß mancher wohl mit etwas „gesalzenen“ Fischen auf dem Tische zu rechnen hat. Die Pachtzeit dauert 10 Jahre, sie beginnt am 1. Januar. Das Jagdrecht auf den Teichen steht nur den Teichpächtern zu. Das wurde ausdrücklich in den Pachtbedingungen bekanntgegeben. Bisher waren manche Pächter der umliegenden Jagdreviere der Meinung, das Jagdrecht auf den Teichen stehe ihnen zu. Bei der Verpachtung der fließenden Gewässer sind Radstuben der Mühlen und Gewerke einbegriffen; ebenso die Nebenleitungen der Flüsse. Alljährlicher Einsatz von Brut oder entsprechenden Zahl von Satzfischen ist Bedingung“
06.12.1925 Als Beilage erschien vor Weihnachten der mehrseitige „Weihnachtsanzeiger“ zum Hildburghäuser Kreisblatt mit Werbeanzeigen.