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Amtsblatt des Landkreises Hildburghausen
Ausgabe 4/2025
Aktuelles Geschehen und allgemeine Informationen
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Gehölzentnahmen und Schilfmahd im länderübergreifenden Weidegebiet der Bischofsau (Landkreise Hildburghausen und Coburg)

Das Weidegebiet der „Bischofsau“ (ca. 59 ha) umfasst das Grüne Band zwischen Adelhausen und der Verbindungsstraße zwischen Stressenhausen und Streufdorf sowie östlich davon gelegene Teilflächen auf der bayerischen Seite. Durch die Landschaftspflegemaßnahmen sollen die ehemals offeneren Wiesenbereiche als wertvoller Lebensraum für seltene, wiesenbrütende Vogelarten verbessert werden.

Von den geplanten Landschaftspflegemaßnahmen soll neben weiteren wiesenbrütenden Vogelarten insbesondere das Braunkehlchen profitieren. Dieses nutzt als Ansitzwarten für Jagd und Reviergesang gerne die bestehenden Zaunpfosten im Weidegebiet.

Im Auftrag des Zweckverbands „Grünes Band - Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal“ findet aktuell eine großflächige Landschaftspflegemaßnahme im grenzübergreifenden Weidegebiet der „Bischofsau“ statt. Das Weidegebiet liegt überwiegend auf Thüringer Seite im Grünen Band zwischen dem Gewerbegebiet bei Adelhausen und der Verbindungsstraße zwischen Stressenhausen und Streufdorf.

Im Jahr 2018 wurde der Wiesen-/Brachekomplex eingezäunt, um durch die Einführung einer extensiven Ganzjahresbeweidung eine höhere Strukturvielfalt und dadurch eine gesteigerte Artenvielfalt zu schaffen. Damit soll unter anderem der Rückgang von wiesenbrütenden Vogelarten verhindert werden, die extensiv genutzte, strukturreiche Feucht- und Nasswiesen/-weiden benötigen. Beispielweise brüten in den Weideflächen der Bischofsau regelmäßig Bekassine, Grauammer Blau-, Braun- und Schwarzkehlchen sowie Wiesenpieper.

Um die Wiesenbrüterbestände weiter zu fördern, sollen nun einzelne Gehölze entnommen und verschilfte Grünlandbereiche gepflegt werden, um die Arbeit der vierbeinigen Landschaftspfleger zu ergänzen. Entlang des ehemaligen Kfz.-Sperrgrabens und eines Grenzgrabens sind die schon höheren Gehölze nicht mehr ausreichend von den Weidetieren verbissen worden. Die so entstandenen Gehölzriegel werden jedoch von wiesenbrütenden Vogelarten wie beispielsweise dem Braunkehlchen zunehmend gemieden, da die Gehölze Fressfeinden Versteckmöglichkeiten bieten und - im Vergleich zum Offenland - deren frühzeitige Erkennung verhindern. Zum anderen haben sich im Verlauf der letzten Jahre bestehende Schilfgebiete in die ehemals offenen Wiesenflächen ausgebreitet und verringern die Artenvielfalt extensiver Wiesen und verkleinern den für Wiesenbrüter verfügbaren Lebensraum.

Im Zuge der Entbuschungsmaßnahme werden in bestimmten Bereichen Einzelbäume gezielt erhalten. Auch werden nur jüngere Schilfbestände gemäht, sodass die noch im Jahr 2018 offenen Wiesenbereiche wiederhergestellt werden. Die Altschilfbestände bleiben als Lebensraum für Rohrsänger, Rohrweihe & Co. erhalten.

Die Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Hildburghausen und Coburg, der Stiftung Naturschutz Thüringen, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V., der Gemeinde Straufhain und der Agrar GmbH „Am Straufhain“ abgestimmt. Die Arbeiten sind bis zum Beginn der Vogelbrutzeit zum 01.03.2025 möglichst abzuschließen. Der Zweckverband Grünes Band bittet im Voraus auch bei Spaziergängern um Verständnis, die im Verlauf der Umsetzung der Arbeiten durch Lärm und den Betrieb der Forstfahrzeuge auf Wirtschaftswegen betroffen sein könnten. Für Auskünfte steht die Geschäftsstelle des Zweckverbands gerne zur Verfügung. Ansprechpartner ist Joseph Teuber (09561 514 9131). Weitere Informationen über das gleichnamige vom Zweckverband „Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal“ betreute Naturschutzgroßprojekt sind unter der Internetadresse www.ngpr-gruenes-band.de zu finden.