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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 10/2023
Nichtamtlicher Teil
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Das Gesundheitsamt informiert zur Grippe

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Influenza-Viren, RKI

Die Grippe (Influenza) ist eine Viruskrankheit, deren Ansteckung durch Tröpfcheninfektion, d. h. direkten Kontakt von Mensch zu Mensch, z.B. durch Anhusten, Niesen bzw. Sprechen oder über verunreinigte Gegenstände, z.B. Türklinken, Haltegriffe, Treppengeländer oder ähnlichen erfolgen kann. Gelangen die Viren über die Hände zum Mund, Nase oder Augen können sie über die Schleimhäute in den Körper eindringen. Die Dauer und Schwere einer Influenza hängt von den Eigenschaften des Krankheitserregers und der körperlichen Verfassung sowie der Immunantwort der betreffenden Person ab. Die Inkubationszeit der Influenza, also die Zeit zwischen Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, liegt bei etwa ein bis fünf Tagen. In der Influenza-Inkubationszeit kann ein Betroffener bereits weitere Personen anstecken, weswegen er bereits bei den ersten akuten Symptomen zuhause bleiben und während einer Grippewelle generell Körperkontakt, wie zum Beispiel Händeschütteln vermieden werden sollte. Ansteckend bleibt der Betroffene noch bis zu einer Woche nach auftreten der erste Grippe Krankheitszeichen.

Hat man sich mit Influenza-Viren angesteckt, beginnt die Grippe fast immer akut und schlagartig mit hohem Fieber. Auch Abgeschlagenheit, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen gehören zu den typischen Symptomen. Der weitere Verlauf der Grippe gestaltet sich typischerweise mit Fieber, welches zwei bis fünf Tage anhalten kann, Übelkeit und Kreislaufbeschwerden, Frösteln, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Schweißausbrüche, Schwäche und Müdigkeit, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Augenbrennen, festsitzendem sowie trockenem Husten mit zähem Schleim. Nach der anfänglichen akuten Phase folgt dann eine längere Phase der Besserung, die oft von lang andauerndem Reizhusten gekennzeichnet ist. Dieser langgezogene Verlauf schwächt Körper und Immunsystem oft so stark, dass der Organismus in dieser Zeit leicht von anderen Infektionen befallen werden kann.

Die Grippesaison geht üblicherweise von Anfang Oktober bis Mitte Mai. In dieser Zeit spricht man oft von einer „Grippewelle“, welche den Zeitraum von erhöhter Influenza-Aktivität bezeichnet, an deren Höhepunkt die meisten untersuchten Proben von Patienten mit Grippesymptomen Influenzaviren enthalten.

Die Folgen einer Grippe können für Menschen ab 60 Jahren schwerer ausfallen. Dabei kann es zu einem 8-fach erhöhtem Schlaganfallrisiko kommen, sowie einem 10-fach erhöhtem Herzinfarktrisiko bei Menschen mit Herzschwäche oder Herz-Kreislauf-Erkrankung. Für Patienten mit Diabetes mellitus erhöht sich die Gefahr einer Blutzuckerentgleisung um 74%.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenzaimpfung für alle Personen ab 60 Jahren, für Schwangere, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, angeborene oder erworbene Immundefizienz, sowie für Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen. Der ideale Impfzeitpunkt liegt zu Beginn der Grippesaison ab Oktober bis Mitte Dezember. Die Grippe-Impfung ist aber auch später in der Saison und bis ins Frühjahr hinein noch wichtig und sinnvoll, denn die Anzahl der Erkrankungen steigt häufig nach dem Jahreswechsel stark an.

Es gibt viele Präventionsmaßnahmen, die unser Immunsystem stärken. Neben der Grippeschutzimpfung kann das Ansteckungsrisiko durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife (mind. 20 Sekunden), Husten und Niesen in die Armbeuge oder Taschentuch sowie regelmäßiges Lüften der Räume verringert werden. Spaziergänge an der frischen Lust sowie Vitamine in Form von Obst und Gemüse stärken das Immunsystem.