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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 10/2024
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Ob exzessiver Kaffeekonsum, stundenlanges Serienbinge-Watching oder der Griff zur Chipstüte -irgendeine Art von Suchtverhalten legen wohl viele Menschen an den Tag. Während einige dieser Süchte harmlos erscheinen mögen, können andere gefährliche Auswirkungen haben. Um insbesondere Jugendliche vor den Risiken des Drogenmissbrauchs zu warnen, machte der Revolution Train - ein innovatives Suchtpräventionsprojekt auf Schienen - vom 11. bis 12. September Halt im Ilm-Kreis.

Gerade weil der Drogenkonsum für viele Jugendliche kein unbekanntes Terrain ist, ist es umso wichtiger, sie umfassend und frühzeitig über die Gefahren aufzuklären. Pavel Tuma, der Initiator des beeindruckenden tschechischen Anti-Drogen-Projekts, kennt die Problematik aus eigener Erfahrung: Im Jahr 2000 verlor er einen engen Freund durch eine Überdosis Crystal Meth. Diese tragische Geschichte bildet die Grundlage seines Anti-Drogen-Zuges. Ohne erhobenen Zeigefinger werden Besuchern und Besucherinnen im Revolution Train die Ursprünge, Entwicklungen und Folgen einer Drogensucht erzählt.

Knapp 850 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des Ilm-Kreises sowie weitere Interessierte nahmen vom 11. bis 12. September an den Führungen durch den Revolution Train in Arnstadt und Ilmenau teil. Im 20-Minuten-Takt begleiteten speziell geschulte Mitarbeiter des Jugendamtes sowie Schulsozialarbeiter die Jugendlichen durch den umgebauten DDR-Personenzug bestehend aus sechs multimedialen und interaktiven Waggons.

Unter den Teilnehmenden befand sich auch die Klasse 8a des Lindenberg-Gymnasiums aus Ilmenau. Während einige der Schülerinnen und Schüler zu Beginn noch über die gezeigten Filmsequenzen lachten, wurde es schnell ernst, als sich hinter der Leinwand ein nachgestellter Unfallort mit echten Fahrzeugen offenbarte. Auch in der nachgebauten Gefängniszelle und im Drogennest, wo das Leben der süchtigen Protagonistin Petra nachgebildet wurde, herrschte bedrückte Stille. Nach ihrem Besuch zeigen sich die Schülerinnen und Schüler sichtlich bewegt: „Der Revolution Train hat deutlich gemacht, wie gefährlich Drogen sind. Ich will nicht so enden wie Petra.“, äußert sich eine Achtklässlerin des Lindenberg-Gymnasiums nach der Führung.

Im Ilm-Kreis machte der außergewöhnliche Anti-Drogen-Zug auf Einladung des Jugendamtes bereits zum vierten Mal Halt. Das interaktive Konzept findet auch bei den Lehrerinnen und Lehrern des Kreises großen Anklang und hat sich über die Jahre als fester Bestandteil des Unterrichts für die 8. Klassen etabliert.