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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 11/2025
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Yvonne Gießler-Stumpf kennt sich mit Pilzen bestens aus.

Yvonne Gießler-Stumpf aus Großliebringen kennt sich aus, wenn es um Röhrlinge, Täublinge oder vermeintlich essbare Doppelgänger geht. Seit 2008 ist sie als eine von insgesamt vier ehrenamtlichen Pilzsachverständigen für den Ilm-Kreis im Einsatz - berufen vom Landkreis und geprüft von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Gerade in diesen Monaten, wenn die Wälder voller Pilzsammler sind, ist ihr Wissen besonders gefragt: beim Bestimmen, Beraten - und manchmal auch beim Warnen.

„Ich war schon als Kind ständig im Wald“, erzählt sie mit einem Lächeln. „Heute darf ich dieses Wissen weitergeben.“ Oft kommen Sammlerinnen und Sammler mit vollen Körben zur Beratung nach Großliebringen, um sicherzugehen, dass kein Giftpilz dabei ist. Doch manchmal wird es ernst: Auch bei Verdacht auf Vergiftung werden die Pilzsachverständigen gerufen, um Pilzreste zu bestimmen und Ärztinnen und Ärzten bei der Diagnose zu helfen.

Allein im vergangenen Jahr führten die vier Pilzsachverständigen des Landkreises über 600 Beratungen und rund 2.000 Pilzbestimmungen durch. Die häufigsten Fragen drehen sich um giftige Doppelgänger, ungenießbare Arten oder verdorbene Pilze. „Viele wissen gar nicht, dass auch Speisepilze gefährlich werden können, wenn sie zu alt sind“, erklärt Gießler-Stumpf.

Wer ihre kleine Pilzwerkstatt in Großliebringen betritt, taucht in eine Welt aus Mikroskopen, Fachliteratur, geschnitzter Baumpilzkunst und sorgfältig gefertigten Pilzmodellen ein. „Es gibt jedes Jahr neue Funde - das macht die Pilzkunde so spannend“, sagt sie.

Stillstehen kommt für Yvonne Gießler-Stumpf nicht infrage - lieber zieht sie hinaus, um ihr Wissen weiterzugeben. Nicht im Hörsaal, sondern am liebsten draußen im Wald: Bei Lehrwanderungen, Infoveranstaltungen und Schulprojekten teilt sie ihre Leidenschaft mit Groß und Klein.

Mit dabei ist die ganze Familie - von den Pilzrezepten der Mutter über die Vorträge des Sohnes bis zu den wissenschaftlichen Abhandlungen des Vaters. Doch damit nicht genug: Für Yvonne Gießler-Stumpf sind Pilze weit mehr als nur ein schmackhaftes Lebensmittel. Aus Pilzen entsteht Papier, Tinte und sogar Leder.

Auch ihre heilende Wirkung fasziniert sie immer wieder. Besonders beeindruckt ist sie vom Birkenporling - einer wahren Wunderwaffe der Natur. Schon „Ötzi“, der Mann aus dem Eis, trug getrocknete Stücke dieses Pilzes bei sich - vermutlich als natürliches Heilmittel.

„Der Birkenporling wirkt antibakteriell und entzündungshemmend“, erklärt sie. „Schon unsere Vorfahren wussten: Die Natur hat alles, was wir brauchen - man muss nur genau hinschauen.“

Wer Pilze bestimmen lassen möchte, kann sich an die amtlich anerkannten Pilzsachverständigen des Ilm-Kreises wenden:

Yvonne Gießler-Stumpf

Professor-Nöller-Straße 43, 99326 Großliebringen

03629 4620 / 0177 7866913

www.pilzberatung-ilmkreis.hpage.com

Christel Widder

Porzelstraße 29a, 98694 Möhrenbach

03683 80106

Gunter Jacob

Schäferei 4a, 98693 Langewiesen

03677 6890422 / 0172 7595239

Nico Linz

Erfurter Straße 36, 99334 Ichtershausen

0176 45246925