Landrätin Petra Enders mit Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß, Eckhard Bauerschmidt (rechts) und Rudolf Stich (links) zur Eröffnung der Pfaffenteiche nach umfangreicher Sanierung.
Im August 2025 wurden die Arbeiten zur Sanierung der Ilmenauer Pfaffenteiche abgeschlossen, rund 3 Millionen Euro investierte der Ilm-Kreis in die komplexe Baumaßnahme, die gemeinsam mit der Stadt Ilmenau erfolgte. Die Stadt Ilmenau beteiligte sich mit 250.000 € zur Schaffung eines Hochwasserrückhalts. Außerdem erfolgte durch die Stadt Ilmenau der notwendige Ankauf der Grundstücke zur Schaffung der öffentlich gesicherten Zufahrt, um die Planung und den Bau der zur Nutzung als Erholungsbereich vorgesehenen Erschließungsanlagen zu ermöglichen.
Am 5. September 2025 trafen sich Landrätin Petra Enders, Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß und Vertreter des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz der Baumaßnahme zur feierlichen Übergabe anlässlich der baulichen Fertigstellung vor Ort.
„Die Pfaffenteiche sollen auch künftig als Wasserrückhalt zur Überbrückung von Trockenzeiten und der Verbesserung des Kleinklimas dienen. Durch die Sanierung wird der Hochwasserschutz für Ilmenau-Roda gewährleistet. Zudem können sich die Teiche, vor allem der Kleine Pfaffenteich, zu Biotopen mit Flachwasserzonen entwickeln, mit positiven Effekten für die heimische Tier- und Pflanzenwelt“, so Landrätin Petra Enders, die auch noch einmal auf die Relevanz von Wasserspeichern zur Brandbekämpfung verwies. „Vor dem Hintergrund stetig zunehmender Dürren und brennender Wälder wie vor kurzem auf der Saalfelder Höhe, ist es besonders wichtig, bestehende Wasserspeicher zu erhalten. Sie können dabei helfen, Brände zu löschen.“
„Hier muss das Land dringend nachbessern. Nicht nur die hohen Standards müssen hinsichtlich ihrer Verhältnismäßigkeit geprüft werden, sondern es sind auch Fördermittel zur Verfügung zu stellen, um Wasserspeicher zu sanieren und zu erhalten“, so Landrätin Petra Enders.
Auch die beiden Pfaffenteiche entsprachen nicht mehr den allgemein anerkannten Regeln der Technik und mussten daher saniert werden, um den Auflagen der Stauanlagenaufsicht gerecht zu werden.
In Zuge der Maßnahme wurde der Damm des kleinen Pfaffenteiches abgetragen und komplett neu aufgebaut und eine Entlastungsrinne für Hochwasserereignisse geschaffen, welche das Wasser schadlos vom kleinen in den großen Pfaffenteich überleiten soll. Zudem wurde der Teich entschlammt und Flachwasserzonen wurden im Uferbereich geschaffen. Der Damm des großen Pfaffenteiches wurde teilweise abgetragen und entsprechend den statischen Anforderungen neu aufgebaut.
Im Dammbereich wurden ein Entlastungsbauwerk, eine Schussrinne und ein Tosbecken hergestellt, welche sicherstellen, dass die Anlage das 5000-jährige Hochwasserereignis* schadlos übersteht. Der bereits im Rahmen einer vorgezogenen Maßnahme eingebaute Grundablass wurde verlängert und ein Teichmönch eingebaut, sodass die Anlage im Betrieb optimal geregelt werden kann. Auch im Becken des großen Pfaffenteiches wurden Flachwasserzonen angelegt, welche zur Förderung des Artenreichtums beitragen sollen und eine größtmögliche Wasserfläche unter Sicherstellung eines Hochwasserfreiraums von 1 m im Becken ermöglichen.
Aktuell laufen noch die Vorbereitungen zum erforderlichen Probestau und den damit verbundenen Vermessungsarbeiten und Anlagenprüfungen. Dies ist vom Zufluss zur Teichanlage abhängig. Aktuell ist nicht ausreichend Wasser vorhanden, um den Probestau durchzuführen.
Die Planung der umfassenden Baumaßnahme übernahm das Büro Björnsen Beratende Ingenieure Erfurt GmbH. Die Umsetzung der Baumaßnahme erfolgt durch RK Landschaftsbau Dittersdorf GmbH.
*das 5000-jährige Hochwasserereignis ist das statistisch ermittelte maximale Hochwasserereignis.