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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 13/2025
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Nachruf auf Anke Hofmann-Domke

Der Ilm-Kreis verneigt sich in tiefer Trauer und großer Dankbarkeit vor dem Lebenswerk von Anke Hofmann-Domke - Ehrenkreistagsmitglied, langjährige stellvertretende Kreistagsvorsitzende, unermüdliche Streiterin für soziale Gerechtigkeit und über viele Jahrzehnte eine tragende Persönlichkeit unseres Landkreises.

Über Jahrzehnte Jahre prägte Anke Hofmann-Domke den Ilm-Kreis mit einer Hingabe, die ihresgleichen sucht. Von 1990 bis 2019 war sie Mitglied des Kreistages und gehörte zu jenen Menschen, die politische Verantwortung nicht nur getragen, sondern gelebt haben - mit Überzeugung, mit Mut und mit einem außergewöhnlichen Gespür für das Richtige. Als stellvertretende Kreistagsvorsitzende war sie eine Stimme der Ruhe in stürmischen Momenten und eine Kraft der Klarheit in schwierigen Debatten. Sie führte den Kreistag mit jener seltenen Mischung aus Besonnenheit, Empathie und Konsequenz, die Vertrauen stiftet und Wege öffnet. Auch bei schweren Themen war auf ihr Urteil, ihre Haltung und ihre Menschlichkeit stets Verlass.

Nicht minder eindrucksvoll war ihr Wirken außerhalb der Gremien. 1992 gründete sie den Frauenverein „Frau AKTIV“ mit, den sie später als Vorsitzende prägte. Dieser Verein wurde für viele Frauen im Ilm-Kreis zu einem Ort der Stärkung, des Austauschs, der Solidarität - und zu einem sichtbaren Zeichen ihres unermüdlichen Engagements. Ebenso verantwortungsvoll leitete sie den Regionalverband der Volkssolidarität Mittelthüringen seit 2005 und setzte sich für alle ein, die Unterstützung, Zuwendung und eine verlässliche Stimme brauchten. In all ihren Aufgaben spiegelte sich ihr tiefes Verständnis für Menschen wider - und ihr Grundsatz, niemanden aus dem Blick zu verlieren.

Auch als sie beruflich in der Landeshauptstadt Erfurt das Amt der Bürgermeisterin und Sozialdezernentin übernahm, blieb der Ilm-Kreis ein Teil ihres Herzens und ihres Handelns. Ihre Wurzeln, ihre Verbundenheit und ihre Loyalität zu unserer Region rissen nie ab. Für ihr jahrzehntelanges Wirken wurde sie 2014 mit der Ehrennadel des Freistaates Thüringen ausgezeichnet - ein Zeichen der Anerkennung, das die große Bedeutung ihres Engagements würdigt.

Mit Anke Hofmann-Domke verliert der Ilm-Kreis weit mehr als eine Kommunalpolitikerin. Wir verlieren eine Frau, die uns gelehrt hat, dass politisches Handeln auch Zuhören bedeutet. Dass Führung auch Fürsorge ist. Und dass Stärke ohne Menschlichkeit nichts bedeutet. Ihre Wärme, ihre Integrität, ihre unerschütterliche Haltung und ihre tiefe Zuwendung zu den Menschen werden in unserer Erinnerung fortleben.

Der Ilm-Kreis spricht ihrer Familie, ihren Angehörigen, Freunden und Weggefährten sein aufrichtiges und tief empfundenes Mitgefühl aus. Ihr Vermächtnis wird uns begleiten und uns Kraft geben - weit über diesen Moment des Abschieds hinaus.

Petra Enders

Landrätin