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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 4/2023
Nichtamtlicher Teil
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Spannende Einblicke in die Vergangenheit Angelrodas

Angelroda, schon vor 1075 Jahren urkundlich erwähnt, ist ein intaktes, charmantes Dorf im idyllischen Tal der Gera gelegen. Es ist der älteste und zugleich kleinste Ort im „Geratal“.

Den Besuchern stellen wir die Frage:

Wer weiß das noch, wie ein richtiger Schuhmacher früher ein Paar Stiefel auf Maß gefertigt hat oder wie die Vorläufer des heutigen Glätteisens funktionierten, wie sah eine Waschmaschine im letzten Jahrhundert aus?

Diese und ganz viele weitere Fragen lassen sich in den Heimatstuben - in historischen Gemäuern des ehemaligen Landsitzes derer von Witzleben untergebracht - ganz leicht beantworten.

In sage und schreibe 17 Räumen und auf einer Ausstellungsfläche von zirka 330 qm zeigen wir das Leben und Arbeiten der Menschen aus früheren Zeiten. Besondere Highlights sind z. B. eine Kopie der Urkunde über die Ersterwähnung des Ortes von 948 aus dem Staatsarchiv Marburg, aber auch Modelle des Hochwasser Rückhaltebeckens, das seit einigen Jahren Angelroda vor den verheerenden Fluten der Gera schützt, ist zu sehen. Eine Nachbildung des ehemaligen Schlosses, welches 1947 zerstört wurde, kann ebenfalls bestaunt werden.

Auf zwei Etagen lernt man ganz kleine Exponate wie „Spikes“ für Hufeisen kennen und sieht große Ackergeräte, die von schwerer körperlicher Arbeit für Mensch und Tier zeugen. Die Ausstellungsräume sind thematisch eingerichtet.

All das wird von den derzeit 32 Mitgliedern des Heimatvereins Angelroda e. V. betreut, welcher im Mai dieses Jahres mit einer Jubiläumsveranstaltung auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblickt.

Auch dank der Unterstützung durch die Thüringer Ehrenamtsstiftung, das Landratsamt, die Sparkasse, die Gemeinde und andere war und ist es möglich, die über 3000 Exponate zu pflegen, aufzuarbeiten, neue Projekte umzusetzen und diese unseren Besuchern zugänglich zu machen.

Ob bei einer 1 ½ stündigen Führung (auf Anmeldung) oder bei Besuchen zu den planmäßigen Öffnungszeiten, immer taucht man in eine Welt ein, wo wir die Besucher ganz oft am Ende sagen hören: „Es ist so toll, dass diese historischen Schätze gesammelt und Besuchern gezeigt werden.“

Und das schon seit 25 Jahren!

Ab Mai empfangen wir Besucher wieder gegen eine kleine Eintrittsgebühr an jedem Sonntag zwischen 15 und 17 Uhr in den Heimatstuben auf dem Schlossplatz in Angelroda, gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus. Ob Familienfeiern, Wandertouren zu den sagenumwobenen Kammerlöchern oder Radeln auf dem Gera-Radweg, wir laden Sie zu einer kurzweiligen Pause ein. Auch das den Ort überspannende, imposante Viadukt, über welches die Bahnlinie Erfurt - Ilmenau verläuft, muss man gesehen haben. Das „Museum“ ist im Ort gut ausgeschildert. Oberhalb der Heimatstuben gibt es auch einen Kinderspielplatz.

Führungen finden auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten statt. Ein geführter Durchgang durch die Räume der Heimatstuben eignet sich auch für Schulklassen im Rahmen des Sachkunde- oder Geschichtsunterrichts.

Noch viel mehr Informationen, einen Videoclip und Fotos findet man auf der Homepage www.heimatstube-angelroda.de. Die historischen Räumlichkeiten sind nicht barrierefrei zugänglich.

Bereits zum 18. Mal beteiligen wir uns auch in diesem Jahr am Tag des offenen Denkmals mit buntem Rahmenprogramm und natürlich selbst gebackenem „Angelridschen“ Kuchen und Leckereien vom Grill. Wer also am Sonntag, 10. September 2023, die geöffneten Denkmale besucht, sollte einen Stopp in Angelroda unbedingt einplanen.

Gruppen sollten sich vorab unter Tel. 036207/50028 oder 0179/9301800 anmelden.

Heimatverein Angelroda e. V.