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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 4/2023
Nichtamtlicher Teil
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Die Kraft der Kräuter

Pflanzen sind ihre Welt. Wer mit Nicole Richter, der amtierenden 29. Olitätenmajestät, durch die Natur streift, kommt aus dem Staunen nicht heraus. So viel weiß sie über Pflanzen und ihre Heilkräfte. Die studierte Kulturmanagerin, die mit ihrer Familie in Angelroda eine naturnahe Heimat gefunden hat, schwört auf selbstgemachte Kräutertees und Salben. Ihre Tinktur aus Weißdorn lindert Herzbeschwerden und wirkt blutdrucksenkend. Auch Spitzwegerich, das Pflaster für unterwegs, zählt zu ihren ganz großen Favoriten. „Früher kaute man ihn oft und legt ihn dann auf die Wunde. Der Pflanzensaft wirkt entzündungshemmend. Der Spitzwegerich hilft gegen Husten“, weiß die 39-Jährige, die mit ihrer selbst hergestellten Spitzwegerichtinktur gute Erfahrungen gemacht hat. „Wir nehmen gern einen Löffel davon, wenn sich eine Erkältung ankündigt“, sagt sie und hat noch einen ganz besonderen Tipp: Erdkammersirup. „Dafür schichtet man Spitzwegerich mit Honig in ein Gefäß, am besten ein Einweckglas, das sich luftdicht verschließen lässt, und vergräbt es ca. 60 Zentimeter tief in der Erde. Die gleichbleibende Temperatur im Boden sorgt für wahre Wunder. Ein toller Sirup gegen Husten für die kalte Jahreszeit“, sagt sie. Nach ca. 3 Monaten ist der Sirup reif. Dann kann man das Glas wieder ausgraben, den Sirup durch ein Tuch pressen und in Flaschen abfüllen. Gut gekühlt hält er sich mehrere Monate.

Wie sie zur Kräuterfrau wurde? „Mein ältester Sohn war als kleines Kind öfter krank und ich war auf der Suche nach natürlichen Heilmitteln“, erzählt die 39-Jährige, die unzählige Bücher wälzte, Pflanzen sammelte und vieles ausprobierte. Doch dabei blieb es nicht. 2019 zertifizierte sie ihr Kräuterwissen in der Kräuterschule Taunus in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Seitdem bietet sie Kräuterseminare und Kräuterspaziergänge an, auch für Kitas und Schulen, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Immer mit einer praktischen Komponente. Gemeinsam mit den Kursteilnehmern stellt sie Salben, Tees und Tinkturen her. Auch gesunde Süßigkeiten ganz ohne Zucker hat sie in ihrem Repertoire: Fruchtleder zum Beispiel oder leckere süße Kräuterkuchen. Sogar Eis stellt sie selbst her. Wer möchte, bekommt bei ihr auch einen Heilpflanzenkaffee. Aus Johanniskraut stellt sie Rotöl her, das bei Prellungen und Verstauchungen Schmerzen lindert, bei Sonnenbrand hilft, die Haut zu regenerieren, wenn man es auf die betroffenen Stellen aufträgt. In ihrem Garten hat sie ihren ganz persönlichen Heilpflanzenzug: 12 große Hochbeete, in denen sie Kräuter zieht.

Am 13. August gibt sie zum Kram- und Kräutermarkt in Großbreitenbach ihre Krone an ihre Nachfolgerin ab. Natürlich ist sie auch bei der Bräetmicher Kräuterwoche in Großbreitenbach vom 6. bis 12. August dabei, ebenso wie beim Kräuterkongress am 12. August in Großbreitenbach zum Thema „Die Heilkraft der Blüten“ mit fünf Fachvorträgen zum Thema, einer Kräuterwanderung und einem Kräutergottesdienst. „Es ist eine wunderbare Zeit als Olitätenmajestät und Kräuterfrau. Viele Netzwerke haben sich gebildet, wir treffen uns regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, aber auch zu Exkursionen rund um das Thema Heilkräuter. Sehr interessant war auch die Grüne Woche in Berlin und ich freue mich auf die kommenden Kräuterfeste“, sagt Nicole Richter, die am 18. und 24. Juni 2023 jeweils von 10 bis ca. 15 Uhr ein Kräutertagesseminar anbietet.

Mehr zu Nicole Richter und ihren Seminarangeboten rund um die Kraft der Kräuter gibt es auf der Internetseite www.stapelweise-kreativ.de. Wer möchte, kann sie auch anrufen unter 0172 1939322.