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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 5/2025
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Der Tag der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 gehört zu den dunkelsten Momenten der Geschichte. Es ist ein Tag, der uns nicht nur an die Gräueltaten der Vergangenheit erinnert, sondern auch an die Werte, für die wir einstehen sollten: Freiheit, Toleranz und Vielfalt.

„Die Bücherverbrennung war nicht nur ein Akt der Zensur, sondern auch ein Angriff auf die Gedankenfreiheit. Die Autorinnen und Denker, deren Werke zum Ziel wurden, stehen stellvertretend für alle, die je für ihre Überzeugungen verfolgt wurden“, sagt Landrätin Petra Enders und betont: „Gerade in Zeiten, in denen die Freiheit des Denkens und Schreibens wieder hinterfragt wird, ist es unsere Pflicht, gemeinsam laut und klar für die Unantastbarkeit dieser Werte einzutreten. Gemeinsam möchten wir am 9. Mai - am Vorabend des Gedenktages anlässlich der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten - ein Zeichen für Demokratie und Toleranz, für Miteinander und menschliche Zuversicht setzen.“

Geplant ist eine interaktive Lesung, die Bürgerinnen und Bürger mit ihren eigenen Lesebeiträgen bereichern können, aus Werken von Autoren, die der Bücherverbrennung von 1933 zum Opfer fielen. Aber auch Bücher, die Verfolgung und Gewalt, Diktatur und Unterdrückung anprangern und damit ebenfalls auf der schwarzen Liste der Nationalsozialisten gelandet wären, auch wenn sie vielleicht erst später erschienen sind, sind gefragt.

Das können Ausschnitte aus Romanen oder Sachbüchern, Gedichte oder Kurzgeschichten sein, beispielsweise von Heinrich Heine, Stefan Zweig, Erich Kästner, Kurt Tucholsky oder Erich Mühsam, um nur einige zu nennen. "90 Minuten lang möchten wir den Erinnerungstag mit einem interaktiven Format lebendig halten und Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit geben, den Abend mitzugestalten - ich lade sehr herzlich dazu ein“, so Petra Enders, die sich herzlich bei der Direktion des Schlossmuseums Arnstadt dafür bedankt, den Vorsaal der Beletage für die Veranstaltung nutzen zu dürfen.

Wer sich mit einem Lesebeitrag beteiligen möchte, wird gebeten, sich bis zum 12. April 2025 per E-Mail über kultur@ilm-kreis.de zu melden, mit Angabe der Kontaktdaten und des Buches, aus dem gelesen werden soll. Die Vorlesezeit sollte bei höchstens zehn Minuten liegen, um eine große Vielfalt zu ermöglichen.

Im Vorfeld der Lesung haben Bürgerinnen und Bürger, die als Zuhörer oder aktiv teilnehmen, die Möglichkeit, die Ausstellung des Satirikers A. Paul Weber im Schlossmuseum Arnstadt zu besuchen - kostenfrei. Das Angebot gilt am 9. Mai 2025 ab 17:00 Uhr. Auch hier wird um Anmeldung gebeten über die E-Mail kultur@ilm-kreis.de

Veranstaltungsort der interaktiven Lesung ist der Vorsaal der Beletage im Arnstädter Schlossmuseum am 9. Mai 2025, 18 Uhr.