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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 6/2024
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Dank modernster Medizintechnik und Software profitieren Patient:innen mit Darmerkrankungen von noch besseren diagnostischen Möglichkeiten. Bei Untersuchungen des Darms kommt mittlerweile standardmäßig Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz, die wertvolle Unterstützung bei der Diagnose schwer erkennbarer Veränderungen leistet.

„Endoskope mit KI helfen uns bei der Bewertung der Befunde“, erklärt Dr. med. Elke Hildebrandt, kommissarische Chefärztin der Klinik für Innere Medizin II am Standort Ilmenau. „Einige Polypen, die eine Vorstufe von Krebs sein können, sind zuweilen extrem klein und mit dem menschlichen Auge teilweise schwer zu erkennen. Genau hier hilft uns die KI und bietet unseren Patienten an beiden Standorten eine noch bessere diagnostische Qualität“, so die Medizinerin weiter.

Bei der Untersuchung kommt die Technologie CAD Eye zum Einsatz. Diese erkennt kleinste Gewebeveränderungen in der Darmwand und zeigt dies den Untersuchenden durch ein optisches und akustisches Signal an. Möglich ist dies, da das System anhand unzähliger Bilder „gelernt“ hat, welche Strukturen normal und welche pathologisch, also verändert, sind.

„Das CAD-Eye charakterisiert den Polypen, sodass wir als Untersucher einen zusätzlichen Hinweis erhalten, ob der Polyp völlig harmlos ist und belassen werden kann oder, ob er einem sogenannten Adenom entspricht und abgetragen werden muss“, beschreibt Dr. med. Elke Hildebrandt den Einsatz im Arbeitsalltag. Die Technologie unterstützt, ersetzt jedoch nicht die Medizinerin/den Mediziner.

Doch nicht nur mit Blick auf die Bilderkennung hat sich einiges getan. Dank der ebenfalls standardmäßig eingesetzten CO2-Insufflation kommt es nach einer Koloskopie zu deutlich weniger Beschwerden wie Blähgefühl oder Bauchkrämpfen. „Das CO2-Gas wird vom Körper im Vergleich zu Luft deutlich schneller resorbiert“, sagt Dr. med. Elke Hildebrandt. „Für unsere Patienten heißt dies eine deutliche Verbesserung des Befindens nach einer Untersuchung, da kaum unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten.“