Es war ein komplexes Übungs-Szenario, das am 29. März dafür sorgte, dass der Autobahntunnel der A 71 bei Behringen für mehrere Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt wurde. Simuliert wurde ein Massenunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen, angefangen mit einem Pkw, der im Tunnel in Richtung Schweinfurt in Brand geriet, dessen Fahrer sich über die Querverbindung in den Tunnel der Gegenrichtung aufmachte und dort für einen weiteren Verkehrsunfall mit drei Pkw sorgte, die sich regelrecht ineinanderstapelten. Beteiligt war auch ein Bus der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau, der aufgrund der Rauchentwicklung im Tunnel stark bremsen musste und mit Kindern und Jugendlichen besetzt war. Wanja, 11 Jahre alt, war einer von ihnen und gehört zur Jugendfeuerwehr Elgersburg. Er mimte an diesem Tag mit anderen Jugendlichen einen Verletzten. Insgesamt 17 Verletzte waren bei dem Szenario zu verzeichnen, zwei davon ohne Vitalzeichen, ein sogenannter Massenunfall mit Verletzten. Bei den Verletzten ohne Vitalzeichen handelte es sich zum Glück nur um Dummys, die in den Auffahrunfall im Tunnel in Richtung Sangerhausen verwickelt waren. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Arnstadt, Marlishausen, Ilmenau, Gehren, Stadtilm-Dienstedt und Stadtilm-Stadtmitte sowie die Rettungskräfte von ASB Kreisverband Arnstadt und DRK Kreisverband Arnstadt hatten alle Hände voll zu tun. Unterstützt wurden sie von der Feuerwehr Stadtilm, die das Tunnelbauwerk kühlte, um reale Schäden zu verhindern. Schließlich wurde mit echten Flammen gearbeitet, um die Übung so realistisch wie möglich wirken zu lassen. Ca. 80 Einsatzkräfte waren bei der Übung vor Ort, die von Sebastian Arnold, Leiter Brand- und Katastrophenschutz des Ilm-Kreises, und seinen Mitarbeitern sowie weiteren Organisationen und Einrichtungen, z. B. Autobahn GmbH oder Stadtverwaltung Arnstadt, vorbereitet wurde. Doch nicht nur Feuerwehrleute, Notärzte und Rettungssanitäter waren im Einsatz, sondern auch zahlreiche Beobachter. Mit Klemmbrett und Formularen ausgerüstet, beobachteten sie die Einsätze mit Argusaugen, um wichtige Hinweise für die spätere Auswertung zu sammeln. Dabei hatte jeder seine spezielle Aufgabe im Blick, die Löscharbeiten im Tunnel oder die Versorgung der Verletzten aus dem Bus.