Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vor dem TGZ Ilmenau.
Das junge Messtechnikunternehmen KupTec führt ihr Produkt „DiametriX“ vor.
Am 18. März 2025 besuchte Landrätin Petra Enders gemeinsam mit Kay Tischer, dem hauptamtlichen Beigeordneten des Ilm-Kreises, Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß sowie Vertretern der Wirtschaftsförderung Ilm-Kreis und Ilmenau das Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ Ilmenau). Ziel des gemeinsamen Besuchs war ein Blick hinter die Kulissen der innovativen Start-up-Unternehmen AIUI und KupTec. „Beide Unternehmen stehen beispielhaft für die technologische Innovationskraft der Region und verdeutlichen eindrucksvoll, wie zukunftsorientiert im Ilm-Kreis gearbeitet wird“, so die Landrätin.
Das TGZ Ilmenau ist seit über 30 Jahren ein bedeutender Knotenpunkt für technologische Visionen und unternehmerische Ideen. Dass inzwischen rund 170 Gründerinnen und Gründer hier den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, spricht für die Relevanz und das Potenzial der Einrichtung. Auch Lars Dittrich, Geschäftsführer der 5microns GmbH, und Olaf Mollenhauer, Geschäftsführer der KOMPASS GmbH, haben von hier aus den Sprung in die Unternehmensgründung gewagt. Heute sind sie wichtige Akteure im regionalen Gründungsnetzwerk, geben ihre Erfahrungen an junge Gründerinnen und Gründer weiter und waren beim Besuch der Landrätin ebenfalls vor Ort.
Derzeit sind 17 Unternehmen im TGZ ansässig - darunter auch AIUI (Artificial Intelligence User Interface), das sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter KI-Lösungen für mittelständische Unternehmen und öffentliche Verwaltungen spezialisiert hat. Geschäftsführer Dr.-Ing. Martin Schiele stellte anschaulich vor, wie KI zur Digitalisierung von Verwaltungsprozessen, zur Automatisierung des Kundensupports oder zur Vorverarbeitung von Anträgen eingesetzt werden kann.
„Unsere KI-Systeme laufen DSGVO-konform auf der Infrastruktur unserer Kundinnen und Kunden - das unterscheidet uns deutlich von anderen Anbietern“, so Schiele. Die individuelle Anpassung steht dabei im Mittelpunkt: „Wir testen verschiedene KI-Modelle und finden gemeinsam mit dem Kunden die beste Lösung. Der Einstieg erfolgt stets mit einem Workshop zur Potenzialanalyse.“ Für Landrätin Enders ein überzeugendes Beispiel für praxisnahe Zukunftstechnologie: „Solche Lösungen können auch unsere Verwaltung entlasten. Künstliche Intelligenz kann Prozesse vereinfachen und dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenwirken - etwa bei komplexen Verfahren wie der Einbürgerung.“
Im Anschluss präsentierte das junge Messtechnikunternehmen KupTec seine Entwicklungen. Geschäftsführer Mageeban Kuperan erläuterte, wie sein Team hochpräzise Messgeräte zur Vermessung unterirdischer Infrastrukturen - etwa Kanalisationen oder Glasfasernetze - entwickelt. Die Messdaten werden direkt in die Cloud übertragen und ermöglichen eine digitale Visualisierung von Rohrnetzen. „Unsere Geräte kommen zum Einsatz, wenn bereits bekannt ist, dass etwas repariert werden muss - wir liefern die präzisen Messdaten, nicht die Diagnose“, erklärte Kuperan und ergänzte mit einem Schmunzeln: „Dank unserer Technik müssen Kanalarbeiter nicht mehr in den Schacht steigen - das übernimmt jetzt die Technik.“ Mit dem Produkt „DiametriX“, das im Mai 2025 auf den Markt kommen wird, bringt KupTec eine in Thüringen entwickelte und produzierte Lösung auf den Markt. „Darauf kann das Unternehmen zu Recht stolz sein - es wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thüringer Innovationspreis 2024“, so Landrätin Enders.
Zum Abschluss des Besuchs nutzten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Im Mittelpunkt der Gesprächsrunde standen zentrale Themen rund um die Zukunftsfähigkeit des Innovationsstandorts Ilm-Kreis. Besonders intensiv diskutiert wurden dabei der anhaltende Fachkräftemangel sowie die Frage, wie das TGZ Ilmenau seiner Rolle als Transferzentrum zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie nachkommen kann. Auch das Thema Standortmarketing rückte in den Fokus - mit dem klaren Ziel, die Region zukünftig noch stärker als attraktiven Standort für technologieorientierte Gründungen sichtbar zu machen.
Für Landrätin Enders war der Besuch ein starkes Signal: „Firmen wie AIUI und KupTec zeigen, welches technische Know-how im Ilm-Kreis vorhanden ist. Diese Innovationskraft gilt es weiter zu fördern - für eine starke, resiliente und zukunftsfähige Region.“