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Amtsblatt des Ilm-Kreises
Ausgabe 7/2024
Nichtamtlicher Teil
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Nichtamtlicher Teil

Eine kleine Auswahl der BORN-Produktpalette. Foto: Landratsamt

Bei der Arbeitskräftegewinnung geht man ungewöhnliche Wege. Wer mehr wissen will: Die Antwort steckt im Becher. Foto: Landratsamt

Unternehmensbesuch der Landrätin bei BORN Senf & Feinkost GmbH im April 2024; v.l.n.r.: Werkleiter Martin Fischer, Geschäftsführer Thomas Heinz, Landrätin Petra Enders, Ute Bönisch, Wirtschaftsförderung Ilm-Kreis, Bürgermeister Sebastian Schiffer und Beigeordneter Ilm-Kreis Kay Tischer; Foto: Landratsamt

28 Millionen Einzelbehälter in Sachen Born-Senf, Born-Ketchup und anderen Feinkostprodukten gehen in der modernen Fabrik der BORN Senf & Feinkost GmbH in Ichtershausen jährlich vom Band. Die Produktpalette ist vielfältig, angefangen vom klassischen BORN-Senf nach historischer Vorlage von 1820 - dem Gründungsjahr des Unternehmens, das aus Erfurt stammt - bis hin zu modernen Kreationen wie Chili-Sauce Asia Style. Sogar eine Grillsauce mit Cola gibt es inzwischen. 112 Produkte werden hergestellt.

Internationale Belegschaft und berufliche Perspektiven

145 Mitarbeiter aus über 10 Nationen arbeiten hier, 92 davon in der Produktion. 2016 entschied sich das Unternehmen, welches seit ca. 20 Jahren zur familiengeführten Develey-Gruppe gehört, am Erfurter Kreuz einen hochmodernen Produktions- und Logistikstandort neu zu bauen und den Manufakturbetrieb in Bad Langensalza aufzugeben - denn die Nachfrage wächst und wächst. Für junge Leute ein interessantes Arbeitsumfeld, denn BORN-Senf bildet auch aus, angefangen vom Lebensmitteltechniker über Mechatroniker bis hin zu Industriekaufleuten. Praktika von Schülern sind gern gesehen.

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und regionale Produkte

Nicht ohne Stolz erläuterten Geschäftsführer Thomas Heinz und Werkleiter Martin Fischer die Effizienz und Nachhaltigkeit des hochmodernen Produktions- und Logistikkomplexes mit aktuell drei Senflinien (darunter 1* Dijon) und drei Herstellungsanlagen für Soßen, Emulsionen und Ketchups am Erfurter Kreuz. Die PV-Anlagen auf den Dächern der Hallen erzeugen jährlich 500 bis 600 kWp. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut arbeitet man an einer Klimastrategie 2.0. Bis 2033 will das Unternehmen eine Null in Sachen CO2-Emission erreichen und die Energie, die am Standort gebraucht wird, komplett selbst erzeugen.

Die verwendete Gelbsenfsaat stammt zu 100 Prozent aus Thüringen und gibt dem BORN-Senf seinen besonderen Geschmack. In einem Becher Senf sind 7.000 Senfkörner. Da steckt sehr viel Thüringen drin!

Reger Austausch

Natürlich ist ein Unternehmensbesuch der Landrätin, des Beigeordneten und des Bürgermeisters immer eine sehr gute Gelegenheit, miteinander persönlich ins Gespräch zu kommen. So wurde insbesondere die infrastrukturelle Anpassung des gesamten Industriegebietes rege diskutiert. Dass Straßen, Radwege, Autobahnanbindung mittlerweile in keinster Weise mehr dem Bedarf entsprechend - hier waren sich alle Teilnehmer einig und erwarten von Landesseite und LEG ein proaktives und zukunftsorientiertes Handeln.

Aber auch die Bedeutung weicher Faktoren für die Gewinnung von Fachkräften wurde unterstrichen. Hier ging es um Themen wie fehlender bezahlbarer Wohnraum im näheren Umkreis, wohnortnahe Arbeit, ÖPNV-Anbindung/Haltestellen und -taktung oder auch an Schichtarbeitszeiten angepasste Betreuungszeiten in den KiTas. Hierzu wurde eine weitere gute und intensive Zusammenarbeit vereinbart, denn nur im engen Austausch und aktiven Miteinander können aktuelle Rahmenbedingungen gemeistert und wichtige Weichen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung der Region gestellt werden.