Nichtamtliche Bekanntmachungen der Stadt Hildburghausen

Psychische Gesundheit für die Kleinsten im Kreis Hildburghausen:

Fachpersonal in Kitas geschult

Im Kreis Hildburghausen wird ein neues Kapitel in der frühkindlichen Bildung aufgeschlagen. Einige Kindergärten nehmen nun noch gezielter Rücksicht auf die emotionalen Bedürfnisse von Kleinkindern und helfen ihnen, mit Gefühlen wie Schüchternheit, Angst, Traurigkeit oder Wut umzugehen. Elf Erzieherinnen haben unter der Schirmherrschaft des Jugendamtes und in Kooperation mit der BARMER am innovativen Präventionsprogramm „Papilio-U3“ teilgenommen, das darauf abzielt, die psychosoziale Gesundheit von Kindern unter drei Jahren aktiv zu fördern und Verhaltensproblemen präventiv entgegenzuwirken. Damit ist der Kreis Hildburghausen zum Vorreiter in Südthüringen geworden.

In einer feierlichen Zeremonie wurden die Papilio-Zertifikate im Hildburghäuser Landratsamt an die engagierten Fachkräfte überreicht. Yvonne Kolk, Trainerin vom Jugendamt, und Eve Baddack, freiberufliche Coachin, betonen die Bedeutung einer feinfühligen Betreuung: „Die Entwicklung von Kleinkindern profitiert enorm von einer empathischen Erziehung. Das Papilio-Programm schafft Raum für intensiven Austausch, was die Reflexion des pädagogischen Handelns stärkt.“

Das Programm wird weiter ausgebaut. Im November startet ein zusätzlicher Kurs in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, der auch Fachkräften aus benachbarten Landkreisen offensteht. Darüber hinaus sind weitere Schulungen sowie offene Kurse für alle Interessierten angedacht. Robert Büssow, Landesgeschäftsführer der BARMER Thüringen, lobt das Engagement des Kreises: „Das Papilio-Fortbildungsangebot steht allen Kita-Erzieherinnen und Erziehern in Thüringen zur Verfügung. Der Fokus auf die gesunde Entwicklung der kindlichen Psyche wird zunehmend wichtiger.“

Papilio-U3 fördert den Aufbau sicherer Bindungen und betrachtet nicht nur die Kinder, sondern auch die Erzieherinnen und Erzieher in ihrer essenziellen Rolle. Die Fortbildung, bestehend aus acht Modulen, nimmt sich über ein Jahr Zeit und vereint Theorie, Selbsterfahrung sowie Videofeedback. „Die Weiterbildung stärkt das Vertrauen der Fachkräfte in ihre Fähigkeiten und reduziert Stress, was letztlich den Kleinkindern zugutekommt“, fügt Kolk hinzu. Die Kosten für die Weiterbildung werden vollständig von der BARMER getragen.

Einrichtungen im Landkreis Hildburghausen, die bereits mit Papilio-zertifiziertem Fachpersonal arbeiten, sind unter anderem die Kitas Kita „Tausendfüßler“, „Hagebutte“ und „Lindenzwerge“.

Das Programm Papilio-U3 wurde wissenschaftlich begleitet von der Freien Universität Berlin und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und verfolgt das Ziel der nachhaltigen Verbreitung in bundesdeutschen Kitas.

Interessierte Einrichtungen können sich wenden an: Frau Yvonne Kolk, Jugendamt, Spezialisierte Jugendhilfe und -förderung, Tel. (03685) 445 396.