Wie viel Arbeit nötig ist, um einen Film von zwei Minuten dreißig Sekunden zu produzieren, erfuhren die Kinder beim Ferienprojekt So funktioniert der Dreh - mein erstes Video Reel am eigenen Leibe. Aufnahmen, Schnitt, Drehbuch, Song, alle Schritte bis zum Endprodukt führten die Kinder selbstständig aus und setzten auch ihre Ideen eigenständig um. Der Spaß an der Sache ließ alle Anstrengung schnell vergessen.
Anfangs näherte sich die Gruppe dem Thema Thüringer Wald und allem, was so dazu gehört. Der Hildburghäuser Stadtförster Bernd Hoffmann hat das Brainstorming mit seinem Wissen unterstützt und begleitet. Die Kinder hatten sich ein paar interessante Fragen für ihn ausgedacht, die er geduldig und detailliert beantwortete.
Auch über alte Berufe, Traditionen und Handwerke der Region sprachen wir, da diese entscheidend zu Waldumbau und Holzproduktion beigetragen haben.
Nachdem das Thema abgearbeitet war, sollte daraus ein eigener Song-Text erstellt werden. Drei bis vier Strophen in Versen und ein Refrain sollten es sein. Nicht so einfach.
Die Kinder haben sich von der Künstlichen Intelligenz helfen lassen, was mitunter zu erheiternden Ergebnissen führte. Allerdings waren die meisten Verse ohne Nacharbeit nicht 1:1 übernehmbar. Also wechselte man zwischen AI Prompt und eigenen Reimen, bis das Ergebnis passte.
Dienstags sollte der Text, nennen wir es schon mal Song, mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz vertont werden. Dazu fuhren alle gemeinsam nach Heubach ins Woodcamp, um sich den erforderlichen medienpädagogischen Sachverstand einzuholen.
Dann endlich war der Song wie man ihn wollte: ein Lied, das gute Laune macht.
Der Vormittag war gerettet, fröhlich mitsingend konnte man sich nun dem Dreh widmen und das war sowieso das Beste.
Noch ein wenig Theorie, Fachbegrifflichkeiten, Storyboard und dann: Ruhe am Set.
So ging das bis Donnerstagvormittag, es wurde im Heubacher Wald gedreht.
Danach mussten die Szenen begutachtet und der Film geschnitten werden, noch ein Intro und fertig!
Der Freitag war Projektende und kleiner Höhepunkt zugleich, der Film sollte vor den geladenen Gästen uraufgeführt werden. Die Eltern, die der Einladung gefolgt waren, nahmen im Bürgersaal Platz und stolz betrachteten sie das Werk ihrer Kinder.
Nachdem der zwei Minuten dreißig Sekunden Film vorbei war, strahlte man: Eine rundum gelungene Sache! Ob sie sich vorstellen können, nächstes Mal wieder mitzumachen?
Alle Hände gehen hoch. Darüber freuten sich wiederum die Bibliothek und das Woodcamp e.V., welche maßgeblich zur Realisierung dieses Ferienprojektes beigetragen haben.
gez. Astrid Götze
Leiterin der Kreis- und Stadtbibliothek