Titel Logo
Hildburghäuser Stadtanzeiger
Ausgabe 12/2024
Nichtamtliche Bekanntmachungen der Stadt Hildburghausen (NaB)
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Nichtamtliche Bekanntmachungen der Stadt Hildburghausen

700 Jahre Stadt Hildburghausen -

30 Jahre Waldumbau im Stadtwald

Die Bürger von Hildburghausen feiern in diesem Jahr den 700. Jahrestag der urkundlichen Erwähnung ihres Stadtwalds.

Im Jahr 1324 schenkte Graf Berthold von Henneberg der Stadt Hildburghausen 190 Hektar Wald. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf von Holz und dem reichen Vorkommen von Sandstein aus diesem Wald wurde der Bau der Stadtmauer finanziert.

Die enge Verbundenheit der „Hildburghäuser“ zu ihrem Stadtwald besteht bis heute. Seit jeher nutzen die Bürger den Stadtwald für die unterschiedlichsten Bedürfnisse des Lebens. Durch den Einschlag von Bau- und Brennholz, das Sammeln von Waldfrüchten und Streu sowie das Nutzen des Waldes als Viehweide wurde das Aussehen des Stadtwaldes über Jahrhunderte geprägt.

Wirtschaftliche Gründe bewegten die Bürger von Hildburghausen ab 1820 mit dem Umbau des Stadtwaldes zu einschichtigen Nadelholzforsten. Seit dieser Zeit dominieren Fichte und die Kiefer im Stadtwald. Die negativen Auswirkungen des Waldumbaus auf das Ökosystem waren noch nicht bekannt.

1952 wurde die Stadt Hildburghausen ihres Waldes enteignet. Der staatliche Forstwirtschaftsbetrieb als zuständiger Rechtsträger hielt bis 1990 an der Altersklassenwirtschaft im Wald fest.

Mit der Restitution des Stadtwaldes im Jahr 1993 wurde die Stadt Hildburghausen wieder Eigentümerin ihres Waldes. Die Bewirtschaftung wurde in kommunaler Selbstverwaltung ausgeführt.

Im Jahr 1999 beschloss der Stadtrat mittel- und langfristige Sachziele für den Stadtwald Hildburghausen. Daraus leitet sich die Aufgabenstellung für den langfristigen Waldumbau des Stadtwaldes zu ursprünglichen Waldbäumen wie Stiel- und Traubeneiche, Rotbuche, Bergahorn sowie Weißtanne ab. Heute fassen wir den Stadtwald wird als Produkt der Natur auf. Seine Bewirtschaftung und Verwaltung wird vom Prinzip bewusster Naturkraftnutzung bestimmt. Künstliche Zusatzenergien, vor allem beim Stoffbildungsprozess, werden auf ein Minimum beschränkt.

Die Stadt Hildburghausen hat seit 1995 620m Hektar Wald umgebaut. Das entspricht 27 Prozent des gesamten Stadtwaldes. Der Waldumbau soll bis 2080 abgeschlossen werden.

Die heutige Exkursion erlaubt den Teilnehmern einen kleinen Einblick der Waldwirtschaft in den vergangenen 30 Jahren.

Wir erlauben uns ihnen einen kleinen Ausschnitt der Ergebnisse unserer Waldwirtschaft der vergangenen 30 Jahre zu präsentieren.

Bernd Hoffmann

Stadtförster