Ernst Friedrich I. beerbte 1715 seinen Vater Ernst und folgte diesem in der Regentschaft als Herzog von Sachsen-Hildburghausen. Er ließ 1721 an der Coburger Straße ein Ball- und Fechthaus errichten, welches um 1755 in ein Hoftheater umgebaut wurde. Das Hildburghäuser Stadttheater, wie es heute genannt wird, zählt deshalb mit zu einem der ältesten durchgehend bespielten Theater Deutschlands. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es mehrfach umgebaut. Der letzte gravierende Umbau erfolgte zwischen 2005 und 2008, als das alte Theatergebäude saniert und durch einen modernen Funktionsanbau erweitert wurde, der bis heute nicht unumstritten ist. Die unmittelbare Nähe zur Werra war Ursache dafür, dass das Theatergebäude seit seiner Existenz mehrfach vom Hochwasser der Werra heimgesucht und überschwemmt wurde. Der Theatervorplatz, auch Helenenplatz genannt, war früher durch einen Brunnen und schöne Bepflanzung geprägt. Seit den 1970er Jahren bis Anfang der 90er Jahre stand der Herzog-Georg-Brunnen (Marktbrunnen) vorübergehend auf dem Theatervorplatz. Die heute an dieser Stelle vorhandene Situation ist der Tatsache geschuldet, dass an die nach Westen zeigende Außenwand ein moderner Anbau mit einem Mehrzwecksaal geplant war. Ob dieser Plan jemals realisiert wird, bleibt noch eine unbeantwortete Frage.
Burkhard Knittel