„Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit: Geborenwerden und Sterben, Pflanzen und Ausreißen, Töten und Heilen, Niederreißen und Aufbauen, Weinen und Lachen, Klagen und Tanzen, Steinewerfen und Steinesammeln, Umarmen und Loslassen, Suchen und Finden, Aufbewahren und Wegwerfen, Zerreißen und Zusammennähen, Schweigen und Reden, Lieben und Hassen, Krieg und Frieden. Was also hat der Mensch davon, dass er sich abmüht? Ich habe erkannt, was für eine schwere Last das ist, die Gott den Menschen auferlegt hat. […]“
(Prediger 3, 1-10, zitiert vom katholischen Pastoralreferenten, Herrn Martin Diewald bei der Gedenkfeier am 13.11.2025 an den Soldatengräbern im Wald bei Troistedt)
Soldaten der 1. Kompanie Informationstechnikbataillon 383 aus Erfurt pflegten anlässlich des bevorstehenden Volkstrauertages im Zeitraum 10.11.2025 - 13.11.2025 Kriegsgräberstätten und Gefallenendenkmale in der Landgemeinde Grammetal, zu der auch die Patengemeinde der Kompanie - Niederzimmern - gehört. Dies war nun schon der zweite Pflegeeinsatz der Kompanie im Erfurter Umland, bei dem die Teilnehmenden den Wunsch bekräftigten, dass es auch nicht der Letzte sein möge.
Die 14 freiwilligen Soldatinnen und Soldaten der Kompanie konnten ihr ambitioniertes Ziel, insgesamt zwei Kriegsgräberstätten und ein Gefallenendenkmal zu pflegen in äußerst guter Zusammenarbeit mit den Gemeinden Bechstedtstraß, Niederzimmern und Troistedt, dem Bauhof der Landgemeinde Grammetal, dem Verein Natur u. Heimatfreunde Niederzimmern e.V., sowie mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Thüringen, erreichen. Die Pflegearbeiten erstreckten sich von Verschnitt- und Reinigungsarbeiten, über Lackierarbeiten bis hin zu einem grundhaften Bodenaustausch, der die äußerst engagierten Soldaten forderte. Doch mit dem Wissen um die Sache und die Bedeutung der Kriegsgräberpflege war es möglich, allen Widrigkeiten zum Trotz, beachtliche Ergebnisse zu erzielen und den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft weiterhin eine würdige Ruhe- bzw. Gedenkstätte zu erhalten. Die Soldatinnen und Soldaten wurden dadurch während ihrer Arbeit erneut mit der letzten Konsequenz des Krieges und damit des Soldatseins konfrontiert.
Nur folgerichtig ist es daher, dass alle Redner während der Gedenkfeier am 13.11.2025 auf der Kriegsgräberstätte in einem Waldstück bei Troistedt, auf der 19 deutsche Soldaten in der Schlussphase des Zweiten Weltkriege den Tod fanden, umso mehr den Wert des Friedens als höchstes und doch zerbrechlichstes Gut bekräftigten.
Allen Helfern und Unterstützern gilt unser ausdrücklicher Dank!
Hans Grimm
Hauptmann und KEO