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Gemeinde-Nachrichten Kaulsdorf
Ausgabe 12/2025
Gestaltung Seite 2
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Aktuelles

Jahresrückblick 2025

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wieder ist ein Jahr vergangen - Zeit, kurz innezuhalten und auf ein ereignisreiches und in vielerlei Hinsicht erfolgreiches Jahr 2025 für unsere Gemeinde Kaulsdorf zurückzublicken. Vieles, was lange vorbereitet wurde, ist sichtbar geworden, anderes haben wir auf den Weg gebracht, damit es in den kommenden Jahren wirken kann.

Zuallererst möchte ich mich herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Unterstützern in allen Ortsteilen bedanken. Ohne Ihr großes Engagement wären zahlreiche Feste, Veranstaltungen und Projekte in diesem Jahr nicht möglich gewesen. Ihr Einsatz ist das Fundament unseres lebendigen Gemeindelebens.

Ein zentrales Zukunftsthema war in diesem Jahr die kommunale Wärmeplanung. Gemeinsam mit unseren Nachbarn Unterwellenborn und Leutenberg haben wir eine Arbeitsgemeinschaft gebildet und die gemeinsame Ausschreibung vorbereitet. Inzwischen konnten wir den Auftrag an die TEAG Thüringer Energie AG vergeben. Ziel ist eine ergebnisoffene, fachlich fundierte Analyse, wie unsere Region in Zukunft sicher, klimafreundlich und bezahlbar mit Wärme versorgt werden kann. Klar ist: Durch den CO₂-Zertifikatehandel wird Energie zunehmend teurer, wenn sie nicht sauber erzeugt wird. Deshalb wollen wir rechtzeitig Alternativen entwickeln, die zu unserer Region passen und wirtschaftlich tragfähig sind. Mit dem Hohenwarte-Stausee (Seethermie) und der Abwärme des Stahlwerks Thüringen liegen vielversprechende Potenziale direkt vor unserer Haustür - diese sinnvoll zu nutzen, ist Auftrag und Ziel der Wärmeplanung.

Parallel dazu wurde in fast allen Straßen unserer Gemeinde durch die Telekom Glasfaser verlegt. Die Tiefbauarbeiten konnten größtenteils zügig und ordentlich umgesetzt werden; Beeinträchtigungen im Straßenverkehr blieben überschaubar und waren, wenn sie nötig waren, nur von kurzer Dauer. Viele Haushalte sind bereits an das schnelle Netz angeschlossen, einige warten noch - aber die Grundlage für eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist gelegt.

Ein besonderer Höhepunkt war die feierliche Eröffnung des neuen Abschnitts des Saaleradweges im Juni, die wir mit hunderten Gästen feiern konnten. Mit einem Investitionsvolumen von rund 5,5 Millionen Euro haben wir die größte Baumaßnahme in der Geschichte der Gemeinde Kaulsdorf abgeschlossen: Ein neuer Radweg von etwa drei Kilometern Länge und eine 90 Meter lange Stahlseilbrücke über die Saale verbessern die Infrastruktur nicht nur für Touristen. Für uns alle sind die Orte Breternitz/Fischersdorf und Weischwitz mit Kaulsdorf spürbar näher zusammengerückt. Viele Kinder nutzen den Radweg für den Schulweg, für den Besuch im Sportverein oder zum Jugendclub, Breternitzer und Fischersdorfer kommen mit dem Fahrrad zum Einkaufen nach Kaulsdorf. Diese Verbindung erhöht ganz praktisch unsere Lebensqualität.

Sehr erfreulich ist auch die Entwicklung im Bereich der Jugendarbeit. Die Investitionen der vergangenen Jahre in den Bau des Jugendclubs haben sich spürbar gelohnt. Unter der ehrenamtlichen Leitung von Markus Messerschmidt und Martina Werner haben unsere Jugendlichen einen Ort, an dem sie sich ungezwungen treffen, ihre Freizeit sinnvoll gestalten und eigene Ideen einbringen können. Rund 25 Jugendliche aus allen Ortsteilen - und sogar über unsere Gemeindegrenzen hinaus - nutzen dieses Angebot regelmäßig. Von Kaulsdorf geht damit ein positives Signal für eine starke und zeitgemäße Jugendarbeit aus.

Ein neues, spannendes Projekt ist die „Wilde Saaleaue“. In der Saaleaue zwischen Kaulsdorf und Breternitz sollen Flächen aus intensiver landwirtschaftlicher Nutzung herausgenommen und bis 2027 in eine extensive Weidehaltung mit Wasserbüffeln überführt werden. Träger sind die Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V. und die Agrargenossenschaft Kamsdorf. Geplant sind neben den Weideflächen auch ein Aussichtsturm, ein Rastplatz und ein Zugang zur Saale. Das Fleisch der etwa zwölf Wasserbüffel soll später regional durch die Agrargenossenschaft Kamsdorf vermarktet werden - hier kann ein sinnvoller regionaler Wirtschaftskreislauf entstehen, den wir als Gemeinde ausdrücklich unterstützen.

Auch im Bereich der Daseinsvorsorge hat sich viel getan. Unsere DRK-Rettungswache am Standort Kaulsdorf wird erweitert: Die alte Feuerwehr wird zur Lehrrettungswache umgebaut. Eine ehemalige Garage dient künftig als Stellplatz für den Rettungswagen, Aufenthalts- und Ruheräume werden unmittelbar daneben geschaffen, um Wege zu verkürzen und Ausrückezeiten zu verbessern. Im Zuge der Arbeiten wurden statische Probleme des Gebäudes aus den vergangenen Jahrzehnten behoben, sodass wir nun zuversichtlich auf eine langfristig gesicherte Nutzung am Standort Kaulsdorf blicken können. Die neuen Räumlichkeiten sollen im Frühjahr 2026 an das DRK übergeben werden.

In Breternitz entsteht derzeit eine neue Stelenanlage auf dem Friedhof - ein lang geäußerter Wunsch der Breternitzer Einwohnerinnen und Einwohner, den wir nun umsetzen konnten. Gleichzeitig laufen die Planungen für den Ausbau der Straße des Friedens von der Fuhrgasse bis zur Schule. Die Planung soll 2026 abgeschlossen und zur Förderung eingereicht werden, der Ausbau ist ab 2027 vorgesehen. Der Zweckverband Wasser-Abwasser wird sich an der Maßnahme beteiligen.

Auch personell hat es in diesem Jahr einige Veränderungen gegeben. Im Frühjahr wurde unser langjähriger Bauhofleiter Udo Melle in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Viele Jahre hat er mit großem Einsatz und Fachkenntnis für ein gepflegtes Ortsbild und einen verlässlichen Winter- und Bereitschaftsdienst gesorgt. Sein Nachfolger, Enrico Wiefel aus Breternitz, hat die Leitung des Bauhofes übernommen und führt mit seinem Team die vielfältigen Aufgaben für alle Ortsteile engagiert weiter. Damit bleiben wir auch künftig gut aufgestellt, was Pflege, Unterhalt und kleinere Bauleistungen in unserer Gemeinde betrifft. Im Sommer durften wir schließlich auch unsere langjährige Verwaltungsmitarbeiterin Kerstin Krauße in den Ruhestand verabschieden. Über viele Jahre war sie für die Bereiche Personal, Friedhofswesen und Grundsteuern verantwortlich und hat die Entwicklung der Gemeinde Kaulsdorf von Anfang an mit begleitet. Ihre Aufgaben werden nun von Kathrin Dietzel wahrgenommen, die bereits mit viel Elan in ihre neue Funktion gestartet ist. Auch hier sehen wir uns für die Zukunft bestens aufgestellt.

Erfreuliches gibt es auch aus der Finanzlage der Gemeinde zu berichten: Kaulsdorf wird - wie bereits in den vergangenen Jahren - auch das Jahr 2025 positiv abschließen und ist weiterhin schuldenfrei. Diese solide Haushaltslage verschafft uns Handlungsspielräume für Investitionen in Infrastruktur und Daseinsvorsorge.

Vieles haben wir gemeinsam erreicht, vieles steht noch an. Langweilig wird es uns sicher nicht - und das ist gut so, denn wir arbeiten Schritt für Schritt an der Zukunft unserer schönen Gemeinde Kaulsdorf.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine besinnliche und erholsame Weihnachtszeit. Denken Sie daran, was Sie in diesem Jahr alles geschafft haben, und freuen Sie sich auf das, was vor Ihnen liegt. Gönnen Sie sich Momente der Ruhe, schalten Sie Fernseher und soziale Medien auch einmal bewusst aus und wenden Sie sich den Menschen und Dingen zu, die Sie unmittelbar umgeben - oft ist das mehr Wert, als man auf den ersten Blick meint.

Im Namen der gesamten Verwaltung sowie des Gemeinderates danke ich Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung im zurückliegenden Jahr.

Ihre Bürgermeisterin

Kerstin Barczus