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Kahlaer Nachrichten
Ausgabe 16/2025
Vereine und Verbände
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101 Jahre Sportanglerverein Kahla e.V.1924 - 101 Jahre Umwelt- und Naturschutz in Kahla

„Heimatverbunden- Traditionsbewusst- Umwelt- und Naturschutz“

So Steht es im Logo des Vereines!

Zunächst, unerfreuliche Überraschung im August, am Sonntag früh im Jahre 2003. Ungebetene Gäste verschafften sich Zugang zum Vereinsheim „Am Saalewehr“!

Betrachtet man den Wert der Beute gegenüber den angerichteten Schaden um Zugang ins Vereinsheim zu erlangen, die Bierkasse mit 15 Euro sowie 2 angefangene Flaschen Kräuter, Musik- CDs mit wirklich nur Musik für „Ältere“, so besteht hier auch für die Zukunft: Nichts zu holen, Einbruch lohnt nicht, zumal jetzt Video Überwacht in Echtzeit per Smart- Phone!

Weiter zur nun bereits 101- jährigen Vereinsgeschichte.

Über die Aktivitäten der Sportfreunde im Umwelt- und Naturschutz habe ich in zurückliegenden Ausgaben bereits berichtet, ebenso über die Heimatverbundenheit der Mitglieder des Kahlaer Sportanglervereines zu ihrer Heimatstadt Kahla.

Nun in dieser Ausgabe etwas zum Traditionsbewusstsein der Kahlaer Sportangler.

Jene nicht nur aus Kahla, welche bereits einmal im Vereinsheim „Am Saalewehr“ waren sind erstaunt nicht nur über das Vereinsgelände und dem Domizil der Sportangler, darüber welch Leistungen der Sportfreunde hinter diesem Vereinsgelände sowie Vereinsheim stehen, sind erstaunt auch darüber wie die Sportfreunde im Traditionsbewußtsein die Geschichte ihres Vereines in ihrem Vereinsheim dokumentieren.

Ja, unbestritten war die Veröffentlichung der Vereinschronik anlässlich unserer 75- Jahrfeier, von 1924 bis in das Jahr 2000, für viele auch nicht Mitglieder des Kahlaer Sportanglervereines äußerst interessant, fand ein breites Echo. Der Vorsitzende Udo Gudd entwickelte ein neues Verständnis für all die Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte des Bestehens des Kahlaer Sportanglervereines, der hinter all diesen stehenden Protagonisten. Dies musste unbedingt aufgearbeitet und möglichst auch öffentlich gemacht werden.

Während der Erarbeitung der Kurzfassung unserer zur 75- Jahrfeier im Jahr in Form des „Kalenders 2000“ veröffentlichten Vereinschronik, ich gebe zu das schon überaus und interessant war in den Dokumenten zu lesen, sollten nun alle Vorstandsmitglieder seit Gründung „festgestellt“ werden. Ich erwähnte bereits das Dank der Schriftführer seit Gründung unseres Vereines eine lückenlose Dokumentation des Schriftverkehrs vorliegt. Hervorzuheben ist das von 1928 bis 1961 Schriftführer Hermann Lärz war: ein „Pedant vorm Herrn!“.

Dem Vereinsvorsitzenden schwebte eine Auflistung aller Vorstandsmitglieder seit Gründung des Anglervereines in Kahla vor, und daran ließ er keine Luft.

Und so wurden wieder allabendlich über Monate die alten Akten umgedreht, bewertet und ermittelt wer hat von wann bis wann was im Vorstrand gemacht…

Gut das die Schriftführer seit Gründung des Vereines nicht nur die Berichte der Jahreshauptversammlungen abgelegt haben. Ja, Udo und seine Akten …

Dennoch dauerte es nahezu ein halbes Jahr, mit dem Ergebnis: In unserem Vereinsheim für jeden Sportfreund sowie Gast ersichtlich, Gerahmt an der Wand am Vorstandstisch: sämtliche Mitglieder des Vorstandes seit 1924 bis Dato, die Eckdaten wann der Verein infolge gesellschaftlicher Veränderungen seinen Namen sowie Dachverband wechselte, wer den Verein in den zurückliegenden Jahrzehnten als Vereinsvorsitzender führte, sämtliche Ehrungen des Vereines sowie Ehrungen von Sportfreunden bis zum Ende des Deutschen Anglerverbandes.

Damit nicht genug, ebenso ersichtlich ein Teil der Urkunden der erreichten sportlichen Leistungen der Jugendgruppen mit ihrem „Männe“. Die Pokale hierzu gingen leider in der Zeit des Gastrobetreibens bis 1981 verloren.

Ja, wer Udo kannte, durch nahezu jeden Abend wurde seine Idee fast zum Alptraum, sicherlich nicht für ihn, denn das erfasste musste am PC digital umgesetzt werden um es am Ende Druckfertig und Gerahmt im Anglerheim an die Wände zu bringen. Das “Teufelszeug“ blieb am Ende noch oben auf zu erledigen. Die Vorzüge des „Teufelszeug“ nahm er jedoch gerne, wenn es seine Ideen verwirklichte. Daran erinnere ich mich nicht gerne …

Heute, welcher Verein kann das schon Vorweisen, eine lückenlose Dokumentation nicht nur aller Mitglieder der Vorstände seit der Gründung des Vereines bis Dato!

Halt Traditionsbewusst!

Weiter mit Ereignissen rund um das Vereinsheim der Kahlaer Sportfreunde

Wie bereits erwähnt, unseren damaligen Heimwarten Brigitte und Günter Scholz wurde das Mitglied für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an die Hand gegeben, nicht zuletzt begründet der bevorstehenden geplanten Baumaßnahmen, auch da sich Spannungen seitens des 1. Vorsitzenden zu unseren Heimwarten aufbauten, zu den sich bereits im Rentenalter befindenden Brigitte und Günter Scholz.

Ja leider, Udo oft nahm oft keinerlei Rücksicht, wenn es um das erreichen seiner Ziele ging. Sein Streben nach den Verein bis hin zur „Spitze der Republik“ zu führen hatten sich alle einzubringen.

Die Vorstandsarbeit als Heimwart war und ist für alle ersichtlich, selbst für Vorübergehende am Vereinsgelände, die Ansprüche des Vereinsvorsitzenden waren diesbezüglich recht hoch.

Ja, es gab viele Baustellen, das Vereinsheim war in die Jahre gekommen.

Der Gastronomiebetrieb bis 1981, die finanziellen Probleme nach der Wiedervereinigung hatten ebenso seine Spuren hinterlassen.

Ja, bei allem vorrangig der Umstand das auf Grund der Bemühungen in und mit den Schulen in Kahla unsere Jugendgruppe auf 24 Kinder angewachsen war, sie keinen eigenen Raum hatten um auf Grund des Anwachsens der Jugendgruppe eine qualitativ gute Jugendarbeit zu erfahren, ein Jugendraum wäre erforderlich, der Zustand des Vereinsheimes innen wie außen selbst bis zum Dach standen an, …

Seit der Einweihung des Vereinsheimes wurde irgendwie die Werterhaltung vernachlässigt?

Nun ja, halt wie es war mit Baumaterial in der DDR und nicht zuletzt die Frage nach der Realisierung sowie Finanzierung!?

Nun, sicherlich kennen dies viele geneigten Leser: 9 Mitglieder im Vorstand hieß mitunter 9 verschiedene Meinungen, und so dauerte die Realisierung verschiedener Projekte bis zum „ok wir beginnen“ mitunter sehr lange. Abgesehen von den vorgesehenen Baummaßnahmen sperrte sich zunehmend der Vorstand, wohl nicht überzeugt das diese Maßnahmen auch realisierbar wären.

Nicht nur das entsprechende Planung ausgearbeitet wurden um die Möglichkeit der Erweiterung der Vereinsräume um einen Jugendraum zu schaffen, allein diese Modernisierung dem damaligen Vorstand so darzulegen das dieser den geplanten Maßnahmen auch zustimmt, ein Unterfangen welches vor allem dem Vereinsvorsitzenden gar nicht gefiel. Hatte er doch als Jugendlicher in der Jugendgruppe erlebt wie die Fertigstellung des Anglerheimes am Ende fehlender Mitarbeit der Sportfreunde zu scheitern drohte. Auch und das war wohl die größte Sorge, wie finanziert der Vorstand dies wirklich so umfangreiche Unternehmen, nämlich das Vereinsheim innen wie außen, das Vereinsgelände nebst WC- Anlagen zeitgemäß Umzugestalten.

2003 im Oktober

Ja, und dann gab es ein folgenreiches Gespräch zwischen dem Sportfreund für D. Melzer, inzwischen P/Ö sowie Heimwart, mit dem Sportfreund Karsten Riedel, Staatlich geprüfter Restaurator und Malermeister in Kahla.

Folgenreich da es die Arbeit der Sportfreunde über einige Jahre beeinflussen sollte! Ungeahnte Arbeitsleistungen sollten letztendlich vollbracht werden!

Was war geschehen? Im Vereinsheim befindet sich ein Bild vergangener Zeiten, dem späten 19. Jahrhundert, mit folgendem Text:

„Wer Fische fängt mit Leidenschaft

mit Meisterschaft und Wissenschaft

und hält dabei sich Tugendhaft,

Gewissenhaft und Ehrenhaft,

sorgt, dass im Wasser auch was bleibt

und angelt nicht um Geld und Gunst

nein, nur aus Freude an der Kunst,

der ist, wär's der geringste Knecht

Sportangler und auch Fischgerecht“

Der Leitfaden der Angler bis zum heutigen Tag!

Unterzeichnet ist dieser Spruch vom Prof. Dr. Cl. Du Bois Raymond. Über ihn ist wenig bekannt, allerdings seine Brüder waren seinerzeit hervorragende Naturwissenschaftler, bis heute wird alljährlich für heraustagende wissenschaftliche Leistungen der „Raymond Preis“ verliehen.

Dieses Bild wollte seinerzeit der Heimwart vom Sportfreund Karsten Riedel, - Malermeister sowie geprüfter Restaurator in Kahla - an der Stirnseite des Vereinsheimes „gemalt“ bekommen.

Dann kam was nicht nur eine geraume Zeit und die unendliche Bereitschaft der Sportfreunde voraussetzte, Karsten sagte: “An diese Fassade kommt kein Bild, vorher wird hier alles neu gemacht, und das außen wie innen…! Das Vereinsheim ist ja noch immer so wie nach der Einweihung 1967!“

Das zu einem Zeitpunkt wo sich ein Jugendraum dringend erforderlich machte, war doch die Jugendgruppe auf 24 Jugendliche angewachsen, stellte dies einen völlig neuen Umfang der nun vorgesehenen Modernisierungsmaßnahmen dar. Das lange vorweg geschobene Projekt: Räucherei für die Sportfreunde sollte hierbei möglichst mit realisiert werden, hinzu kam das das Dach des Vereinsheimes ein Problem wurde, der Essenkopf ebenfalls welcher sanierungsbedürftig war.

Wer Udo kannte, Bericht- Bericht, Analysen, finanzielle sowie personelle Untersetzung der Maßnahmen- ohne dem ging gar nichts! Wirklich, nahezu jeden Abend saß der Heimwart beim Vereinsvorsitzenden in seinem Büro zuhause, mit dem Versuch mit Engelszungen Udo Gudd zu überzeugen das eine mehrjährige Durchführung der Maßnahmen möglich sei.

Papierkrieg ohne Ende, Anträge um Förderung der geplanten Maßnahmen.

Nachdem es „gelungen“ schien den Vereinsvorsitzenden von den bisher notwendigen Baumaßnahmen „zu überzeugen“, er im Vorstand klare Worte fand, schien alles klar um all die Baumaßnahmen durchzuführen.

Der Vorstand sah ein etwas getan werden müsse, da das Vereinsheim auf der ehemaligen Deponie des Porzellanwerkes steht, dies wurde anfangs des 20. Jahrhundert aus Gründen des Hochwasserschutzes für Kahla veranlasst, gab es erhebliche Risse nicht nur in der Fassade des Vereinsheimes, die Fassade hatte seit der Einweihung auch keinerlei Erneuerungen erfahren.

Und wie es so ist, heute scheint alles klar, schaut es Morgen wieder anders aus!? Erneut die große Runde im Vorstand, wie finanziert der Vorstand die vorgeschlagene Erweiterung der Maßnahmen, ist dies wirklich mit den Sportfreunden zu realisieren, zumal das Ziel bestand: Abschluss aller Maßnahmen zum 40. Jahrestag der Einweihung unseres Vereinsheimes im Jahr 2007!

Ja, zugegeben, ohne die Unterstützung sowie fachlicher Beratung und vor allem der Planung der Modernisierungsmaßnahmen gemeinsam mit den Sportfreunden K. Riedel- gepr. Restaurator und Malermeister sowie Christian Krahmer, heute Saaleland Treppenlifte - Christian Krahmer e.K., hätte eine Überzeugung der Durchführbarkeit vor dem Vereinsvorsitzenden Sportfreund Udo Gudd sowie den Mitgliedern des Vorstandes wohl kaum eine Chance gehabt.

Vorweg, Karsten hat das Bild an die Giebelseite gemalt, die Sportfreunde feierten 2007 das 40. Jubiläen der Einweihung ihres Vereinheimes mit einem großartigen Fest, das „Anglerheim“ zeigt bis Dato das sich all die Mühen gelohnt haben.

Der lange Weg der Realisierung der Modernisierungsmaßnahmen des Vereinsheimes, was es mit dem Fest 2007 auf sich hatte und wie es weitergeht aus der 101- jährigen

Vereinsgeschichte!?

Bleiben Sie interessiert!

Dieter Melzer, sen.

P/Ö