Es wurden Teichanlagen gepachtet zur Aufzucht von Fischbesatz für die Gewässer in Kahla.
Nachdem aus Redaktionellen Gründen der „Kahlaer Nachrichten“ eine kleine Pause in der Veröffentlichung der Vereinschronik entstand, nun weiter aus der Chronik des Sportanglervereines Kahla e.V. 1924
"Sag mir wo die Fische sind", wo sind sie geblieben,.......!?“
Der „Schwarze Tod“ aus der Luft, Fische Sterben leise!
In der zurückliegenden Veröffentlichung ging ich ein auf die Kormoranproblematik und deren verheerenden Auswirkungen für den Fischbestand in ganz Europa, so auch an unseren heimischen Gewässern.
Grundsätzlich:
Nicht erst seit den 1980- iger Jahren, durch die weltweite Überfischung der Ozeane, der zunehmenden ökologischen Verschlechterung der Weltmeere, gewann die Binnenfischerei zur Versorgung der Bevölkerung mit Fisch eine erheblich wichtige Rolle!
Gründe für die „positive Bestandsentwicklung“ der Kormorane
Der Kormoran war noch in den 70 er Jahren stark vom Aussterben bedroht und hat sich durch gesetzlichen Schutz wieder gut vermehrt. Die Unterschutzstellung des Kormorans in den 70er Jahren ist der Hauptgrund für seine Ausbreitung in den letzten Jahrzehnten.
Hinzu kommen verbesserte Nahrungsbedingungen. Der Eintrag von Nährstoffen aus der Landwirtschaft fördert viele Fischarten - ein gedeckter Tisch für die Vögel!
Die Zunahme der Art an den Binnengewässern im Winter hängt auch mit veränderten Winterbedingungen in Mitteleuropa zusammen. Im Gegensatz zu früher findet der Kormoran heute in Mitteleuropa selten gefrorene Gewässer, begradigte Flüsse ohne Altarm und Uferbewuchs (damit fehlende Schutzräume für die Fische) sowie Kiesgruben und Angelweiher in großer Anzahl vor. Die von Anglern in den Gewässern vor allem zum Erhalt des Artenreichtums entsprechend des jeweilig Gewässer spezifisch ausgesetzten Fische laden ihn ein, den Winter in diesen fischreichen Gegenden zu verbringen. Die ursprünglichen Winterquartiere im Mittelmeerraum verweisen.
So kam es zu dem enormen Zuwachs der Kormorane, der dazu geführt hat, dass ein natürliches Gleichgewicht der Kormoranpopulation im Verhältnis zur Umwelt nicht mehr besteht, der Kormoran in seiner nicht heimischen Gebiete in großen Schwärmen auftritt und nicht wenige Gewässer, nach deren Heimsuchung, nahezu Fischleer sind.
Einen natürlichen „Feind“ außer dem Menschen braucht der Kormoran nicht zu fürchten.
Dem aufmerksamen Beobachter der Natur fällt die Vorgehensweise dabei auf, eine kleine Gruppe bildet eine Vorhut des gesamten Schwarmes, werden diese Vögel nicht gestört, so lässt sich der gesamte Schwarm nieder- es wurden so im Bereich unserer Saale schon 300 bis 400 Kormorane an einem Abschnitt gezählt- mancherorts bis an die tausend. So sie nicht gestört werden verweilen sie bis das deren Jagd nicht mehr erträglich ist.
Zum Opfer fallen dann auch die Fische, welche aus den Mitgliedsbeiträgen der Sportangler gekauft und in das Gewässer eingesetzt wurden. Oder eben wie im konkret vorliegenden Fall aus finanziellen Mitteln des Freistaates Thüringen für Wiederbelebungsmaßnahmen infolge der Saalevergiftung vom August 1994.
Rechnet man den Durchschnitt von wenigstens 500 Gramm pro Kormoran täglich, so kann sich jeder selbst den finanziellen Verlust errechnen, welcher über den gesamten Zeitraum hierdurch den Sportanglervereinen, Berufsfischern und Fischaufzuchtsbetrieben entsteht.
Dabei nicht gezählt die Arbeitsleistung derer, welche zur Aufzucht und Erhaltung der Fischarten in unserem Gewässer freiwillig unbezahlte Arbeitsleistung erbringen.
Die ewige Diskussion zwischen Naturschützern, Anglern sowie Fischereipächtern ist ein bekanntes Thema, noch heute aktuell!
Die Bemühungen, in der „ Problematik Kormorane“ eine umweltgerechte Lösung zu erzielen, löste eine vielfältige Diskussion auf breiter Ebene aus!
So konnte und kann man noch bis heute die unterschiedlichsten Standpunkte zu diesem Thema hören bzw. lesen: „Die Natur wird das Problem von selber regeln - weil sie nichts mehr zu fressen finden!“- bis hin zu radikaleren Forderungen derer welche, welche mit der Fischproduktion in Binnengewässern unseren Tisch mit Fisch versorgen und selbst davon ihren Unterhalt bestreiten.
Grundsätzlich steht fest, die Angler und Fischzüchter wollen keinesfalls die Ausrottung der Kormorane!
Vielmehr gilt es um die Erreichung eines ökologischen Gleichgewichtes, um so zu gewährleisten das auch unsere heimischen Lebewesen in den Gewässern schlichtweg überleben können!
Eine nicht geringe Anzahl an in den Gewässern heimische Fischarten stehen bereits seit einigen Jahren auf der „Roten Liste“, sind vorm Aussterben bedroht!
Welche Fische sind auf der roten Liste?
Rote Liste der Fische in Deutschland (Süßwasser) Stand Ende der 1990- iger Jahre
Gefährdete Fische:
Schnäpel, Strömer, Zährte, Frauennerfling, Flussneunauge, Elritze
Stark gefährdete Fische:
Karausche, Schrätzer, Huchen, Äsche, Streber, Zingel, Schlammpeitzger, Luzin-Tiefenmaräne, Schaalsee-Maräne.
Es kann einfach nicht sein das zum Schutze einer nicht heimischen Tierart das Aussterben vieler heimischen Fischarten in Kauf genommen wird, mehr noch, die zu tausenden, Bundesweit Millionenfach unentgeltlich geleisteter Arbeitsstunden zur Erhaltung des Fischbestandes in all seiner Artenvielfalt in unseren Gewässern durch übertriebene Forderungen der Tierschützer zu Nichte gemacht werden.
Vergessen sollte man nicht, jedweder Fischbesatz in unseren Gewässern ist für die Vereine mit finanziellen Aufwendungen wie Mitgliedsbeiträge der Sportfreunde sowie eigener freiwilliger Arbeitsleistungen bei der Aufzucht von Setzfischen verbunden.
Wenn die Gewässer nicht die Anglerfreunde hätten, so sähe es mit Sicherheit für die Gewässer sehr trübe aus, denn seitens der Städte und Gemeinden sowie des Bundes werden hierfür im Normalfall keinerlei Mittel ausgegeben.
Bleiben Sie interessiert!
Dieter Melzer, sen.
P/Ö