Vereinsnachrichten
Als Vereinsvorsitzender nimmt Lars Marx einen Scheck über 1.000 Euro durch Bürgermeister Andreas Henning in Empfang.
Genau am 100. Gründungstag gab es den ersten Einsatz des neuen Löschfahrzeuges der Feuerwehr Heyerode bei der Beseitigung einer kilometerlangen Ölspur.
Mehrfach musste die Heyeröder Feuerwehr in den vergangenen Jahren die Landung des Rettungshubschraubers „Christoph 37“ absichern.
Große Jubiläumswoche wird im Juni gefeiert
Vor 100 Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr Heyerode gegründet
Von Reiner Schmalzl
Heyerode. Noch war die Zeit von den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges geprägt, in dem mehr als 93 Heyeröder ihr Leben lassen mussten. Hinzu kam die wirtschaftliche Rezession als Folge der sogenannten Hyperinflation. Angesichts dieser eher dunklen Vorzeichen sorgten sich 38 junge Männer um die Sicherheit und Zukunft des Löschwesens, als sie am 27. Dezember 1924 die Freiwillige Feuerwehr Heyerode im Gasthaus „Zum weißen Roß“ ins Leben riefen. Aus dem Gründungsprotokoll geht hervor, dass August Henning einstimmig zum Ortsbrandmeister gewählt worden war.
Mit diesem Schritt löste man die bestehende Pflichtfeuerwehr ab. In uneigennütziger Weise stellten sich die Männer somit freiwillig in den Dienst der Allgemeinheit, um damit zugleich die Einsatzbereitschaft und Schlagkraft ihrer Feuerwehr trotz bescheidener Technik zu erhöhen. Einen großen Höhepunkt brachte das Jahr 1927, als die Eichsfelder Wehr mit der Ausrichtung eines Festes des Bezirksfeuerwehrverbandes beauftragt und Heyerode zum Amtsbezirk ernannt worden war.
Die flächenmäßige Ausdehnung der Gemeinde ab Mitte der 1930er-Jahre brachte der Feuerwehr neue Probleme, um im Ernstfall lange Wegstrecken überwinden zu können. So erhöhte sich der Bedarf an Schlauchmaterial, während andererseits die Kapazität des Hydranten-Netzes an die Grenzen geriet. Gedrängt wurde damals auf den Bau von drei Feuerlöschteichen und auf den Kauf einen 14 Meter langen mechanischen Leiter. Die Heyeröder nahmen am 13. Juli 1937 ihre erste Motorspritze in Empfang. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde die bis dahin gute Entwicklung der freiwilligen Feuerwehr abrupt unterbrochen. Weil dieser Krieg mehr als 145 Opfer forderte, mussten beispielsweise 1949 die damals 19 bis 21 Jahre alten Männer zum Dienst in der Feuerwehr verpflichtet werden.
Eine unpopuläre Entscheidung ganz anderer Art gab es im Juni 1963 für die Feuerwehr im Zuge der verschärften Sicherungsmaßnahmen des DDR-Regimes an der Grenze zur Bundesrepublik. Der Wirkungsbereich Heyerode wurde nämlich aufgelöst und die Bereichsleitung ging an Diedorf, sodass die bislang alle hier vereinten Wehren im Sperrgebiet ansässig waren. Heyerode wurde nun dem Wirkungsbereich Oberdorla zugeordnet.
Nach der deutschen Wiedervereinigung hat sich die Schlagkraft der Feuerwehr mit moderner Technik und einem neuen Depot beträchtlich verbessert. Das 100-jährige Jubiläum soll laut Vereinschef Lars Marx mit einer großen Festwoche ab 19. Juni 2025 würdig begangen werden. Zur Gründungsfeier am 27. Dezember 2024 übergab Bürgermeister Andreas Henning dem Vereinsvorsitzenden zunächst 1000 Euro aus dem Budget der Ortschaft Heyerode und dankte allen, die sich seit 100 Jahren für das Feuerwehrwesen stark gemacht haben.