Gruppenfoto zum Jubiläum mit den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Wendehausen
Einblick aus der 2. Übung beim Kreisausscheid
100 Jahre Feuerwehr Wendehausen - ein Jahrhundert voller Mut, Einsatzbereitschaft und Zusammenhalt. Vom 5. bis 14. September feierten wir dieses besondere Jubiläum mit einer ereignisreichen Festwoche, die dem Anlass mehr als gerecht wurde. Es war eine Woche, in der sich Geschichte, Gemeinschaft und Begeisterung zu einem lebendigen Bild verbanden - getragen von Kameradschaft, Freude und dem Stolz auf das, was in einem Jahrhundert Feuerwehrgeschichte entstanden ist.
Schon am ersten Tag, beim Kindertag rund um das Feuerwehrhaus, war spürbar, wie sehr die Feuerwehr im Herzen des Dorfes verwurzelt ist. Überall fröhliches Lachen, kleine Hände, die am Schlauch standen, funkelnde Augen, die voller Neugier auf blinkende Fahrzeuge blickten. Zwischen Spielen, einem Fahrsimulator und jeder Menge Leckereien verging der Tag wie im Flug - und manch einer wird sich wohl fest vorgenommen haben, später einmal selbst Feuerwehrmann oder -frau zu werden.
Am nächsten Tag ging es sportlich und spannend weiter: Beim Kreisausscheid der Feuerwehren des Unstrut-Hainich-Kreises verwandelte sich das Gelände der Firma Goldmann in einen Ort voller Einsatz und Ehrgeiz. Hier zeigten die Mannschaften, was Teamgeist bedeutet - ob beim Löschangriff oder bei der technischen Hilfeleistung. Die Zuschauer feuerten an, drückten die Daumen und erlebten Feuerwehrarbeit hautnah. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle der Firma Goldmann, die ihr Gelände für diesen besonderen Tag zur Verfügung stellte. Beim Dämmerschoppen am Abend klang der Tag in geselliger Runde aus - mit zufriedenen Gesichtern und dem Gefühl, gemeinsam etwas geschafft zu haben.
Der Sonntag brachte einen ganz anderen Ton in die Festwoche: Beim gemütlichen Feuerwehrbrunch trafen sich Mitglieder, Familien und Freunde, erzählten Geschichten aus vergangenen Jahrzehnten, lachten über alte Erlebnisse und ließen die 100 Jahre Feuerwehrgeschichte lebendig werden. Diese Mischung aus Rückblick, Dankbarkeit und Freude prägte die Atmosphäre, die die ganze Woche über anhielt.
Mit Beginn der neuen Woche startete die sogenannte Aktionswoche - und damit ein abwechslungsreiches Programm für alle, die Feuerwehrarbeit aus nächster Nähe erleben oder selbst etwas lernen wollten. Beim Feuerlöschtraining am Montag konnten Interessierte ausprobieren, wie man richtig löscht, was im Ernstfall zu beachten ist und wie gefährlich ein Fettbrand werden kann. Die eindrucksvolle Vorführung einer Fettexplosion ließ so manchen Besucher staunen und zeigte auf eindringliche Weise, wie wichtig das richtige Verhalten im Notfall ist.
Am Dienstag drehte sich alles um den sicheren Umgang mit der Motorsäge. Vor dem Feuerwehrhaus erklärten erfahrene Kameraden den richtigen Schnitt, und am sogenannten Spannungssimulator wurde anschaulich demonstriert, wie gefährlich Holz unter Spannung sein kann. Unterstützt wurde der Tag von unserem Technikpartner Zweirad Rabe, der nicht nur Werkzeuge, sondern auch reichlich Fachwissen mitbrachte.
Der Mittwoch gehörte der Altersabteilung, die gemeinsam mit Kameraden aus Heldra bei Kaffee, Kuchen und guten Gesprächen einen gemütlichen Nachmittag verbrachte. Es wurde viel gelacht, erinnert und mit einem Schmunzeln festgestellt, dass sich manches zwar verändert hat - der Zusammenhalt aber geblieben ist.
Am Donnerstag standen dann Erste-Hilfe-Maßnahmen im Mittelpunkt. In kleinen Gruppen wurde das richtige Verhalten bei einem Verkehrsunfall geübt, die Reanimation mit Herzdruckmassage erklärt und der Einsatz des AED gezeigt. Auch die stabile Seitenlage wurde geübt, begleitet von hilfreichen Tipps unseres Kameraden Andreas Henkel aus Diedorf, der als Rettungsdienstler aus eigener Erfahrung berichten konnte. Es war ein Tag, der nicht nur Wissen auffrischte, sondern auch das Bewusstsein dafür stärkte, wie wichtig schnelle Hilfe im Notfall ist.
Der Freitagabend wurde zu einem der spannendsten Momente der gesamten Woche: Eine öffentliche Einsatzübung am alten Spritzenhaus zog zahlreiche Zuschauer an. Über Lautsprecher konnten sie den gesamten Ablauf - vom eingehenden Notruf über die Alarmierung bis hin zum Eintreffen der Einsatzkräfte - mitverfolgen. Als schließlich das Martinshorn ertönte und die Feuerwehr ausrückte, war die Spannung greifbar. Die Besucher verfolgten aufmerksam jeden Handgriff, und am Ende gab es verdienten Applaus für die Kameradinnen und Kameraden, die eindrucksvoll zeigten, wie professionell und sicher sie im Einsatz agieren.
Am Samstagabend folgte der feierliche Höhepunkt der Jubiläumswoche: der große Festkommers in der Festhalle. Zwischen festlich geschmückten Tischen, Musik und einem spürbaren Gefühl von Stolz blickten die Gäste auf 100 Jahre Feuerwehrgeschichte zurück. Vertreter aus Politik, Verwaltung und Feuerwehr würdigten die Arbeit der vergangenen Jahrzehnte. Im Rahmen des Abends wurden auch Beförderungen und Ehrungen ausgesprochen - Momente des Dankes und der Anerkennung. Besonders laut wurde es, als die Feuerwehr Wendehausen für ihren Sieg beim Kreisausscheid ausgezeichnet wurde. Zum zweiten Mal in Folge konnte sie den ersten Platz erringen - ein Erfolg, der gebührend gefeiert wurde. Nach dem offiziellen Teil sorgte die Akustikband Robius für beste Stimmung, und bis spät in die Nacht wurde getanzt, gelacht und gefeiert.
Der Sonntag schließlich brachte einen festlichen und zugleich besinnlichen Abschluss. Beim Gottesdienst wurde der verstorbenen und lebenden Mitglieder der Feuerwehr gedacht - ein Moment der Dankbarkeit und des Innehaltens. Anschließend zog ein farbenfroher Festumzug mit befreundeten Wehren und Vereinen durch die Straßen von Wendehausen, begleitet von Musik und Applaus. Auf dem Festplatz angekommen, sorgten die Heubergmusikanten mit einem Platzkonzert für den musikalischen Ausklang einer Woche, die wohl niemand so schnell vergessen wird.
Zum Ende dieser Jubiläumsfeierlichkeiten bleibt vor allem eines: Dankbarkeit. Dank an all jene, die mit ihrem Engagement, ihrer Zeit und ihrer Unterstützung zum Gelingen dieser besonderen Woche beigetragen haben. Ob als Helferinnen und Helfer im Hintergrund, als aktive Mitwirkende, als Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter oder einfach als Gäste - sie alle haben dazu beigetragen, dass das 100-jährige Jubiläum der Feuerwehr Wendehausen zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Die Feuerwehr blickt stolz zurück - und voller Zuversicht nach vorn, auf viele weitere Jahre gelebter Kameradschaft, Einsatzbereitschaft und Gemeinschaftssinn.
Text und Fotos: Sarah Montag, FFw Wendehausen