Etwa 150 Großeltern der Heyeröder Grundschüler hatten sich am 22. März 2023 auf dem Schulhof eingefunden, um einen bunten Nachmittag zu verbringen. Die Hortkinder präsentierten ein heiteres Tanz- und Musikprogramm. Im Anschluss freuten sich Schüler und Erwachsene über eine umfangreiche Spieleausstattung, die es ermöglicht, dem klassischen Spielen des Schulalltags mehr Raum zu geben.
Im Mai vergangenen Jahres nahm das Hortteam der Thüringer Gemeinschaftsschule Heyerode am bundesweiten Schulwettbewerb "Spielen macht Schule" teil, der zum 16. Mal stattfand. Es wurde ein pädagogisches Konzept eingereicht, welches die Ideen zu einem Spielzimmer im Primarbereich erörtert. Die originelle und durchdachte Bewerbung überzeugte und die TGS Südeichsfeld Heyerode war eine der 202 Gewinnerschulen.
Initiiert wurde die von den Kultusministerien der Bundesländer befürwortete Bildungsinitiative vom Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen und dem Verein "Mehr Zeit für Kinder" e. V.
Dass Spielen und Lernen nicht gegensätzlich sein muss, ist dem Team des Horts der Südeichsfelder Schule klar. Hintergrund des Projektes sind die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen mit haptischen und visuellen Reizen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung durch z. B. das Fernsehen. Schon Grundschulkinder sind täglich den modernen Medien ausgesetzt. Bewegung und Kreativität als wichtige Faktoren der kindlichen Entwicklung bleiben dabei auf der Strecke. Dem möchte die Initiative "Spielen macht Schule" entgegenwirken. Gute Spiele, so Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer vom ZNL Ulm, sind eine wichtige Ergänzung des schulischen Bindungsangebotes, weil Kinder nicht zwischen Lernen und Spielen unterscheiden, sondern beim Spiel lernen. Die Spielwaren wurden von den Mietgliedsunternehmen des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie e.V. kostenlos zur Verfügung gestellt.
Text und Fotos: Heidi Zengerling