Es regnete sich ein, als sich die zahlreich interessierten Kräuterwanderer beim Landgasthof Alter Bahnhof Heyerode in der Welterberegion Wartburg Hainich zusammenfanden. Kurzerhand wurde beschlossen, den ersten Teil des Nachmittags in den Wintergarten der Gaststätte zu verlegen. Wettererprobte Kräuterwanderer konnten im Anschluss auf eigene Faust die Natur erkunden.
Naturparkführerin Susanne Merten hatte den Gästen die so genannte "Grüne Neune" mitgebracht und erklärte, dass Wildkräuter die ältesten Heilverbündeten sind. Sie liefern Energie und strotzen gerade im Frühjahr vor Vitaminen und Heilkraft.
Die Pflanze als Persönlichkeit wahrzunehmen sei nur möglich, wenn man ihr live begegne, nur so könne man eine Beziehung zu ihr aufbauen und ihr Ehrfurcht entgegen bringen.
Neben dem Allrounder Brennnessel, dem Magenfreund Löwenzahn oder dem Doldenblütler Giersch thematisierte Merten den Wunderheiler Bärlauch, der nicht nur als Eisenlieferant nützlich ist, als der er dem Mangelzustand nach einer Corona-Infektion positiv entgegenwirkt. Im Gegensatz zum Knoblauch bindet das in ihm enthaltene Chlorophyll die Geruchsstoffe.
Sehr interessiert an den Ausführungen war auch die Familie Gannott aus Bad Berka, die den Ausflug anlässlich des 4. Geburtstages von Tochter Luise unternahm. Auch Gäste aus Erfurt hatten den Weg zum Kamm des Hainich auf sich genommen.
Im Anschluss an die informativen Ausführungen und den Hinweis zur Wichtigkeit der Achtsamkeit im Umgang mit Heilkräutern ließen sich die Gäste die Bärlauchleckereien aus der Küche des Alten Bahnhofs schmecken.
Text und Bilder: Heidi Zengerling