Die Kirmesfahne mit den Husaren hoch zu Ross.
Ein Damen-Trio in Hallunger Tracht wird von den Ehrengästen flankiert.
Der Festgottesdienst in der 300 Jahre alten Dorfkirche.
Würdig umrahmt wird der Festgottesdienst vom Posaunenchor Mihla.
Empfang durch ein Kirmespaar aus uralter Zeit.
Ehrung der Verstorbenen auf dem Friedhof.
Hallungen. Als jüngster dem Unstrut-Hainich-Kreis zugehöriger Ort hat Hallungen die Weihe seiner Kirche vor 300 Jahren feiern können. Höhepunkt der Jubiläumskirmes war am Sonntag ein Festgottesdienst in der Kirche „Sankt Nikolaus“, umrahmt vom Posaunenchor „St. Martin“ aus Mihla und Ricarda Kappauf an der Orgel. Pfarrer Rüdiger Stephan und Marie-Christin Fischer vom Kirchenvorstand hießen die Kirmesgesellschaft, die Festgemeinde und Ehrengäste herzlich willkommen.
Regionalbischof Tobias Schüfer konnte anhand detailliert vorhandener Chronikaufzeichnungen darauf zurückblicken, wie die Bewohner Hallungens als Enklave des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg 1725 die Weihe ihres kleinen Gotteshauses begingen. Zu den damaligen Gästen zählten auch zwei Prinzen, darunter Erbprinz Friedrich III. Mit „Liebster Jesu, wir sind hier, dich und dein Wort anzuhören“ des Mühlhäuser Komponisten Johann Rudolf Ahle (1625 bis 1673) und „Nun danket alle Gott“ von Martin Rinckart (1586 bis 1649) sind Lieder wie auch schon zur Weihe vor 300 Jahren gesungen worden.
Mit den Gratulationen und Grußworten der Ehrengäste wurde im Festzelt neben der Kirche der Jubilarin eine Gesundheit gebracht. Darunter versteht man in der Werraregion einen speziellen Kirmeswunsch, der in Hallungen von den Goldberg-Musikanten umrahmt wurde. Mit einem Augenzwinkern meinte Südeichsfeld-Bürgermeister Andreas Henning, dass spätestens mit dem Beitritt Hallungens zur Landgemeinde Südeichsfeld das Thema Enklave wohl vom Tisch sein dürfte. Pfarrer Rüdiger Stephan konterte jedoch unter heftigem Applaus der Anwesenden: „Aber wir sind evangelisch!“ Zur Jubiläumskirmes gratulierten weiterhin der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte sowie Landratsstellvertreter Jeremy Schmalz.
Dem Fahnenträger und zwei Husaren in ihren schmucken Uniformen folgten die Kirmesplatzmeister Kevin Leise und Maurice Leise allesamt hoch zu Ross zu den obligatorischen Ständchen durch das Dorf. Zuerst ging es zu den Platzmeisterpaaren und Ortschaftsbürgermeister Gerd Mähler. Eröffnet wurde der Kirmessonntag auf dem Anger durch die Morgenrede der Kirmesburschen mit humoristischen und tiefsinnigen Anspielungen auf die Bundes- und Weltpolitik.
Von Reiner Schmalzl