Wendehausens Feuerwehr verfügt mit einer 12.000 Liter fassenden Zisterne über eine neue Löschwasser-Reserve, die jetzt erstmals genutzt werden konnte.
Die Schierschwender Einsatzgruppe koppelt an einen Unterflurhydranten an.
Wehrführer Michael Montag wird von Bürgermeister Andreas Henning ausgezeichnet.
Sarah Montag und Markus Montag von der Feuerwehr Wendehausen sowie Falko Hey, Erik Kieser und Henrik Manegold von der Feuerwehr Felchta (von links) freuen sich über die errungenen Kreispokale.
Wendehausen. Als im Juli 1925 zunächst 39 junge Männer den Verein „Freiwillige Feuerwehr Wendehausen“ gegründet hatten, erfuhren Hilfsbereitschaft, Kameradschaft und Geselligkeit innerhalb des Dorfes und zu den Nachbargemeinden einen neuen Auftrieb. Voller Stolz trugen die Männer dann drei Jahre später die von Schneidermeister August Döring angefertigten silberfarben glänzenden Uniformen. Weil zugleich elf Gründungsmitglieder der Feuerwehr Musiker waren, entwickelte sich die Wehr zum Pol des kulturellen Lebens in Wendehausen, wie weiter aus der Chronik hervorgeht.
Nachdem die Wendehäuser in den Folgejahren das Löschwesen mit dem Bau eines neues Gerätehauses mit eigenem Schlauchturm verbessern und eine erste tragbare Motorspritze angeschafft werden konnten, brachen mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges jedoch dunkle Zeiten herein. Darauf und auf die anschließenden Stationen zur Entwicklung der Feuerwehr wurde während einer Festveranstaltung anlässlich des 100. Gründungstages der Feuerwehr Wendehausen zurückgeblickt.
„Es ist etwas ganz Besonderes in der Geschichte unserer Gemeinde und der Feuerwehr, wie Generationen von Feuerwehrmännern in den vergangenen Jahren Verantwortung übernommen haben“, sagte Vereinschef Alexander Montag. Dass sich immer wieder Menschen finden würden, die für andere da sind, um Leben, Hab und Gut zu schützen, verdiene laut Südeichsfeld-Bürgermeister Andreas Henning großen Respekt. Unter starkem Applaus der Festgäste zeichnete er Michael Montag mit der Ehrenmedaille des Thüringer Feuerwehrverbandes in Bronze aus. Er ist seit 32 Jahren in der Feuerwehr, seit 2007 Wehrleiter und über mehrere Jahre stellvertretender Ortsbrandmeister der Gemeinde Südeichsfeld. Zu den Ausgezeichneten gehörten weiterhin Gerhard Ohnesorge, der über 25 Jahre an der Vereinsspitze stand, Thomas Montag sowie Eugen Degenhardt, der seit 50 Jahren in der Feuerwehr ist.
Das schönste Geburtstagspräsent machten sich die Wendehäuser selber, indem sie zu Beginn ihrer Festwoche als Gastgeber des diesjährigen Kreisausscheides der Feuerwehren in der Wertung Gruppenfahrzeug den ersten Platz vor Mühlhausen und Oberdorla belegten. Sarah Montag und Markus Montag durften den Pokal in Empfang nehmen. In der Staffel gewann Felchta den Pokal zum dritten Mal in Folge und darf diesen endgültig behalten. Die Feuerwehr Dörna erhielt für gute Leistungen ebenfalls einen Wanderpokal.
Richtig ins Zeug legen musste sich die Wendehäuser Einsatzgruppe mit Unterstützung der Schierschwender während einer Einsatzübung, als im alten Spritzenhaus oberhalb der Bonifatiusquelle plötzlich ein Brand zu löschen und Menschen zu retten waren. Dabei wurden die vielen kleinen und großen Zuschauer Zeugen, wie schwierig sich doch die Straßenkappe eines Unterflurhydranten öffnen ließ, ehe die Motorspritze in Betrieb genommen werden konnte. Eine erste erfolgreiche Bewährungsprobe hatte eine vor wenigen Wochen angelegte Zisterne mit 12.000 Litern Löschwasser-Reserve. Diese stellte Stephan Goldmann der Gemeinde im Zuge seines jetzt angelegten Brunnenkresse-Teichs am Bonifatiusbrunnen zur Verfügung.
Von Reiner Schmalzl