Starkregenvorsorge und Hochwasserschutz stehen bei der Kreisstadt St. Wendel bereits seit einigen Jahren im Fokus. So wurden zum Zweck der Starkregenvorsorge unter anderem an vielen Stellen im Gebiet der Kernstadt und den Stadtteilen Fremdwasserentflechtungsmaßnahmen durchgeführt, um Niederschlagswasser abzufangen und über Regenwasserkanäle direkt wieder den Bächen und dem Grundwasserleiter zuzuführen. Das entlastet Kanäle und Kläranlagen erheblich. Aus diesem Grund sind weitere Entflechtungsmaßnahmen zurzeit schon in der Planung oder werden dieses Jahr noch fertig gestellt wie z.B. in Urweiler in der Straße „Zum Wendelsgrund“.
Zudem wurden seit dem Jahr 2018 in Bliesen, Hoof, Leitersweiler, Niederlinxweiler, Osterbrücken, Werschweiler und Winterbach zwölf Regeneinlaufbauwerke zum Teil durch neue Bauwerke ersetzt oder ergänzt. Die Investitionen hierfür betrugen rund 200.000 Euro.
Auch in anderen Bereichen des Hochwasserschutzes geht die Arbeit weiter. So wurde bereits im Jahr 2020 im Bereich des Cusanusgymnasiums der Bosenbach aufgeweitet, ein neues Einlaufbauwerk errichtet, sowie ein kleines Rückhaltebecken modelliert. Die Investitionssumme betrug hierfür rund 400.000 Euro.
Zurzeit erstellt das städtische Bauamt im Rahmen einer Bachelorarbeit ein Konzept, wie der bereits öfters von Überflutungen betroffene Bereich der Missionshausstraße besser geschützt werden kann. Hier sind neben Aufweitungen auch Rückhalteräume in den Zuläufen des Flurgrabens als auch des Wendelsborns angedacht. So sollen Überflutungen durch Starkregenereignisse abgeschwächt oder gar gänzlich vermieden werden.
Zum Hochwasserschutz gehört auch, dass die Mitarbeiter der Stadt in besonders gefährdeten Bereichen kleinere Boxen mit Sandsäcken aufgestellt haben, um hier der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben kurzfristigen Gebäudeschutz in Eigenleistung erfüllen zu können. Zudem ist seit einigen Jahren der Einbau von Zisternen zur Nutzung und Rückhaltung von Regenwasser bei Neubauten vorgeschrieben, um auch hier die aus der zusätzlichen Versiegelung entstehenden Abflüsse zu entschärfen. In der Vergangenheit wurden bereits kleinere Maßnahmen zum Schutz von betroffenen Einzelobjekten durch Anheben von Bord- und Randsteinen im Zuge von Straßeninstandsetzungsarbeiten durchgeführt.
Um auch die Zuflüsse aus dem Bereich der Mischwasserentlastungen aus dem Stadtgebiet besser abschätzen zu können, wurden bereits in der Vergangenheit Messeinrichtungen in Bauwerke eingebaut, um wichtige Daten zu erfassen. Weitere sind in Planung. Hieraus sollen zukünftig nicht nur Verbesserungen im Bereich der Starkregen- und Hochwasservorsorge erarbeitet werden, auch der Schutz des Gewässers durch die sofortige Meldung einer Störung kann somit besser gewährleistet werden. Für solche Fälle wurde natürlich auch eine Bereitschaft eingerichtet, so dass auch außerhalb der Dienstzeiten reagiert werden kann.
Ein weiterer zentraler Punkt ist - das als Pilotprojekt für das Saarland gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erarbeitete - Hochwasser- und Starkregenkonzept, welches sich die Bürger auf der Homepage der Kreisstadt St. Wendel herunterladen können.
„Zahlreiche Ereignisse haben in den vergangenen Jahren deutschlandweit gezeigt, welche Bedeutung Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge für den Schutz der Bevölkerung haben“, sagt St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. „Trotz der vielen abgeschlossenen Maßnahmen geht die Arbeit unserer Fachleute auf diesem Gebiet deshalb auch in den kommenden Monaten und Jahren unvermindert weiter.“