billigt Entwürfe der Teiländerung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans "Missionshaus Sankt Wendel und östliche Missionshausstraße“ als Grundlage der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit
Die Entwürfe zur Teiländerung des Flächennutzungsplans und zur Aufstellung des Bebauungsplans für das Missionshausareal in St. Wendel wurden in der Sitzung am 21. März vom St. Wendeler Stadtrat gebilligt. Ebenfalls in dem Beschluss auf den Weg gebracht wurde die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß Paragraph 3 Absatz 1 Baugesetzbuch (BauGB) sowie die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange gemäß Paragraph 4 Absatz 1 BauGB. Gleichzeitig wird auch die Einbindung der Nachbargemeinden in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Planungsbüro des Vorhabenträgers erfolgen. Grundlage für die geplanten Darstellungen in der Flächennutzungsplanteiländerung und die Festsetzungen in textlicher und zeichnerischer Form im Bebauungsplan ist eine von der SG Strukturholding entwickelte städtebauliche Konzeption für das Gesamtareal. Des Weiteren wurden bis dato vorliegende Erkenntnisse, die durch Fachbüros (beauftragt durch SG Strukturholding) im Bereich Entwässerung, Verkehr und der Umweltprüfung ermittelt wurden, in den Bauleitplanentwürfen eingearbeitet.
Diese Entscheidung markiert einen weiteren Schritt im Planungsprozess und ermöglicht es den Bürgern, sich aktiv am weiteren Verfahren zu beteiligen.
Zuvor hatte der Stadtrat in seiner Sitzung am 6. Februar mit den Beschlüssen zur Aufstellung der Teiländerung des Flächennutzungsplans sowie des Bebauungsplans "Missionshaus St. Wendel und östliche Missionshausstraße" das Verfahren nach BauGB eingeleitet.
Nach dem Ende des Arnold-Jansen-Gymnasiums war bekannt geworden, dass die Steyler Missionare das St. Wendeler Missionshaus mit den zugehörigen Flächen verkaufen wollen. Es folgte im vergangenen Jahr der Beschluss des Provinzialrats der Steyler Missionare, das Areal zu veräußern. Im Anschluss war von den Steyler Missionaren und der SG Strukturholding GmbH ein Kaufoptionsvertrag für die Liegenschaft auf den Weg gebracht worden.
Vorhabenträger stellt in das Landschaftsbild eingegliederte Planungen unter dem Leitgedanken „Green Living“ vor
Die Entwürfe für die Flächennutzungsplanteiländerung und den Bebauungsplan stellten Vertreter der SG Strukturholding im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung vor. Sie sehen unter dem Leitgedanken "Green Living" eine Umnutzung der Bestandsgebäude sowie eine harmonische Neubebauung vor. Ziel ist es, Wohnraum, kulturelle Einrichtungen, Bildungseinrichtungen, Räume für Forschung, Entwicklung, Dienstleistung, verträgliches Gewerbe und touristische Angebote zu schaffen, die sich sanft in die Landschaft einfügen.
Der Fokus liegt dabei auf dem Erhalt des Missionshauses als stadtbildprägendes Ensemble und dem Schutz des historischen Erbes. Die geplante Entwicklung berücksichtigt die Maßgaben des Denkmalschutzes, die Topografie, die Naherholungsfunktion sowie den Waldabstand und -ausgleich. Auch Umweltaspekte, wie Verkehr und Grünflächen, werden in die Planung integriert.
Der Entwurf zur Flächennutzungsplanteiländerung enthält entsprechende Darstellungen für Wohnbauflächen, gemischte Bauflächen, Sonderbauflächen, Grünflächen und Wald, während der Bebauungsplan dazu konkretisierend zeichnerische und textliche Festsetzungen wie Allgemeines Wohngebiet, Urbanes Gebiet, Sondergebiet für Erholungszwecke sowie öffentliche und private Grünflächen und Wald vorsieht.
Über die zeichnerischen und textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans soll sichergestellt werden, dass die bestehenden Nutzungen und vorhandenen Gebäude angemessen berücksichtigt werden und die städtebauliche Ordnung bei den geplanten Neubauten gewahrt bleibt. Dazu gehört eine räumliche Nutzungsgliederung und die Sicherung von Wald-, Grün- und Biotopflächen. Zudem sind auch umfassende Begrünungsmaßnahmen auf und an den geplanten Gebäuden vorgesehen.
Die Planung zielt darauf ab, die zukünftige Entwicklung im Einklang mit der Natur und der bestehenden Naherholungsfunktion zu gestalten, während eine zusätzliche Flächeninanspruchnahme minimiert werden soll.
Neues Wohnen auf einer Fläche von rund 4 Hektar
Die Fläche im westlichen Bereich des Plangebiets umfasst rund 4 Hektar für rund 30 kleinteilige Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Wie geht es weiter?
Gemäß den Vorschriften des Baugesetzbuchs wird im folgenden Verfahrensschritt die Öffentlichkeit über die Planung informiert und erhält Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung. Auch Behörden, Träger öffentlicher Belange und benachbarte Gemeinden werden in den Prozess einbezogen. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt über die Auslegung der Planunterlagen im Stadtbauamt und die gleichzeitige Veröffentlichung auf der Internetseite der Kreisstadt für einen Zeitraum von einem Monat. Parallel werden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie die Nachbargemeinden angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Die Offenlage beginnt am 10. April 2024 und dauert bis einschließlich zum 10. Mai 2024.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen zur frühzeitigen Beteiligung und der derzeit noch laufenden Fachuntersuchungen werden in einem nächsten Verfahrensschritt die Entwürfe von Bebauungsplan und Flächennutzungsplanteiländerung erarbeitet und bei Bedarf angepasst, die dann wiederum dem Rat zur Billigung und als Grundlage der formalen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung vorgelegt werden.
Der Ortsrat St. Wendel wird dann ebenfalls nochmals in die Beratungen mit einbezogen, indem ihm die entsprechenden Beschlussunterlagen übermittelt werden.
Zudem wird die SG Strukturholding am 20. April um 10 Uhr in der Aula des Missionshauses die bisherigen Planungen der interessierten Öffentlichkeit vorstellen.
„Aus Sicht der Stadt ist es mehr als erfreulich, dass der Orden - wie Pater Heck in der Stadtratssitzung mitteilte - nach vielen Jahren erfolgloser Bemühungen nun endlich einen potenziellen Käufer gefunden hat. Noch erfreulicher ist, dass es sich dabei mit unserer Sparkasse um einen regional verwurzelten Partner handelt, der das Missionshaus als Erbe betrachtet, das es weiterzuentwickeln gilt. Und das mit einem Konzept, das sehr viel Respekt für eines der Wahrzeichen unserer Stadt ausstrahlt, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Vordergrund stellt und moderne, attraktive Arbeitsplätze schaffen will“, sagte St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. „Die Alternative ist - und hier teile ich die Befürchtungen des Paters - dass das gesamte Areal zu einer Ruine verkommt.“
Der Bürgermeister betonte die Notwendigkeit, langfristig zu denken. „Wir gestalten jetzt die Zukunft für die künftigen Generationen in St. Wendel. Da gilt es, mutig und aktiv zu sein, damit St. Wendel weiter eine blühende und pulsierende Mehrgenerationenstadt bleibt. Dazu ist es notwendig, junge Menschen nach St. Wendel zu ziehen. Das geht in dem immer härter werdenden Wettbewerb der Standorte nur, wenn wir attraktiv bleiben für Familien, die in St. Wendel ihre Zukunft sehen - für Menschen die nach St. Wendel ziehen oder dahin zurückkommen wollen, für unsere Töchter, unsere Söhne und unsere Enkelkinder. Dazu trägt ein Angebot attraktiver moderner Arbeitsplätze, wie sie auf dem Missionshausareal entstehen sollen, sicher bei. Unser Ziel ist es, dass unsere Stadt jünger wird, mehr Menschen durch die Innenstadt besuchen und Geld in St. Wendel ausgeben. Dazu gehört, dass die Besucherfrequenz durch touristische Angebote gesteigert wird und neuer Wohnraum für die Menschen, die hier arbeiten, geschaffen wird.“