Jennifer Mang in voller Ausrüstung (Waffe ist eine Attrappe)
Janine Bemm (Jugendbüro St. Wendel), Conny Münz (Knackpunkt St. Wendel), Michaela Polka (Knackpunkt St. Wendel, Hannah Blumacher-Stahl (Caritasverband Schaumberg-Blies e.V.)
Am 11. April trafen 11 Mädchen, zwischen 13 und 17 Jahren auf außergewöhnliche Frauen in interessanten Berufen.
Powergirls treffen auf Powerfrauen - so lautete das Motto des ersten Girlpower-Tages am 11. April 2023. Die Jugendbüros St. Wendel und Ottweiler organisierten, gemeinsam mit der Bera-tungsstelle Knackpunkt St Wendel und dem Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. einen Ausflug nach Saarbrücken. Dort trafen die 11 Teilnehmerinnen zwischen 13 und 17 Jahren, außergewöhnliche Frauen in interessanten Berufen, durften ihnen über die Schulter schauen und alles fragen, was sie interessierte.
Der Tag startete mit einem Vortrag bei der deutschen Bahn. Marie-Claire Arnold und Rebekka Schupp, beides Azubis im ersten Jahr, erzählten mit viel Leidenschaft, warum der Beruf Lokführerin ihr Traumberuf ist. Neben einem guten Team, abwechslungsreicher Arbeit und einer Übernahmegarantie betonten sie, dass sie gerne Verantwortung tragen und schnelles Zugfahren mögen. Auch die Reaktion gerade älterer Menschen, wenn sie Frauen am Steuer des Zuges sehen, löse Genugtuung bei ihnen aus. Im Anschluss an den Vortrag durften die Besucherinnen am Simulator Zugfahren und in einem echten Zug Durchsagen üben. Spaß war garantiert!
Im Anschluss stand ein Besuch bei der Bundespolizei an. 2 Beamtinnen zeigten den Mädchen die Dienststelle am Saarbrücker Bahnhof. Die Teilnehmerinnen durften außerdem die Ausrüstung anprobieren und waren beeindruckt von dem teilweise bis 8 Kilo schweren Material. Viele Fragen kamen zu den Dingen auf, die die Polizistinnen am Körper trugen (Waffe, Schlagstock, Handschellen, Pfefferspray, Taschenlampe, Handschuhe, …). Die Mädchen wollten wissen, was davon im Polizeialltag am meisten genutzt würde. Die Antwort war interessant. Eigentlich, so die Polizistin, würde sie die Sachen fast nie benutzen. Ihr wichtigstes Instrument sei reden. Reden zur Deeskalation, reden, um Menschen zu beruhigen und „runterzubringen“. Und das sei auch das wirksamste Mittel. Nur im alleräußersten Notfall müssen Waffen oder Handschellen eingesetzt werden. Begleitet wurde die Gruppe den ganzen Tag von der Landtagsabgeordneten Sandra Johann (CDU). Sie schloss den Tag auch mit einer Führung durch den Landtag ab. Aber auch schon den ganzen Tag über stellte sie sich offen allen Fragen, die die Teil-nehmerinnen hatten. Sie erklärte anschaulich und verständlich, wie die Arbeit in der Po-litik aussieht und ließ keine Frage unbeantwortet. Ihre offene Art kam bei den Mädchen sehr gut an.
Insgesamt war es ein sehr interessanter Tag und man kann sich schon auf nächstes Jahr freuen. Das Orga-Team überlegte schon, während die Mädchen im Polizeiauto saßen, was man da machen könnte.