St. Wendel (pdk). Wenige Tage vor Pfingsten setzte der Regen ein. Eine Unwetterfront zog über dem Saarland auf. Der Regen wurde stärker und stärker, die Regenwolken zogen nicht ab, sondern zirkulierten auch über dem Sankt Wendeler Land. Die Lage spitzte sich zu: Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet. In stark betroffenen Orten des Landkreises Sankt Wendel waren hohe Schäden zu verzeichnen. „Es war eine Ausnahmesituation, daher hatten wir die Großschadenslage ausgerufen“, erinnert sich Landrat Udo Recktenwald. Einsatzkräfte und Freiwillige halfen sofort. Früh war abzusehen, dass viele Personen finanzielle Schäden zu verzeichnen haben werden. Daher richtete der Landkreis Sankt Wendel gemeinsam mit der Kreissparkasse auf einer Online-Plattform ein Spendenkonto ein. Bisher sind über 55.000 Euro zusammengekommen. „Das Motto unserer Spendenaktion: Solidarität und Zusammenhalt – und genau das haben die zahlreichen Spender bewiesen: Wir helfen uns gegenseitig, sind füreinander da. Jedem Spender danke ich herzlich. Jeder gespendete Euro kommt selbstverständlich den vom Hochwasser Betroffenen in unserer Heimat zugute“, sagt der Landrat.
Die Kreissparkasse hat jede Spende bis 500 Euro verdoppelt. Und großzügig aufgerundet, somit über 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Als regionale Sparkasse fühlen wir uns den Menschen in unserer Umgebung besonders verbunden. Es war uns ein Herzensanliegen, in solch schwierigen Zeiten unseren Beitrag zu leisten und das Spendenprojekt des Landkreises St. Wendel durch eine Verdopplungsaktion zu unterstützen. Damit möchten wir den Betroffenen helfen und ein Zeichen der Solidarität setzen. Wir halten zusammen", erklärt Dirk Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse St. Wendel. „Egal ob bei der Spendenaktion oder bei der tatkräftigen Unterstützung vor Ort- wir sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft, die die Menschen im Landkreis gezeigt haben.“
Und noch eine Sparkasse beteiligte sich an der Spendenaktion, und zwar die Kreissparkasse Ahrweiler. Sie überwies 10.000 Euro. „Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dann sofort und schnell zu helfen, wenn Hilfe vonnöten ist. Insbesondere berührt dieses Ereignis uns aus eigener Erfahrung. Somit gilt es umso mehr Solidarität und Hilfsbereitschaft zu zeigen,“ betont Dieter Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ahrweiler, die Wichtigkeit der Hilfsmaßnahme und führt weiter aus: „Wir können vielleicht keine Keller auspumpen, aber wir können die Betroffenen auf diese Weise unterstützen. Durch gemeinsames Handeln kann auch diese Notsituation bewältigt werden. Gemeinsam sind wir stark.“ Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 richtete der Landkreis Sankt Wendel ein Spendenkonto ein. Über 270.000 Euro kamen damals zusammen.
Für die vom Hochwasser Betroffenen im Landkreis Sankt Wendel spendeten 2024 nicht nur zahlreiche Bürgerinnen und Bürger. Auch Vereinigungen, etwa der St. Wendeler Kreisverband der Saar-Land-Frauen, oder Schulen beteiligten sich: Das Cusanus-Gymnasium St. Wendel veranstaltete ein Benefizkonzert, verkaufte Getränke, die Micheni Moyo AG rundete auf, sodass 4.000 Euro zusammenkamen. Weitere Spenden von Vereinen und Unternehmen sind angekündigt und werden in den kommenden Wochen zusätzlich eingehen.
Das gespendete Geld wird an Betroffene verteilt, bei denen die Schadenssumme über 1000 Euro liegt. Dies stockt somit die staatliche Soforthilfe auf, die bis zu 1000 Euro beträgt. Bisher sind rund 190 Anträge auf Soforthilfe bewilligt worden, davon erhalten 170 Antragsteller zusätzlich Spendengelder.