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Blickpunkt St Wendel
Ausgabe 32/2023
Aus unserer Stadt
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Marc André Müller #DerNeue äußert sich zum Thema „Innenstadtentwicklung“

Die aktuelle Debatte dreht sich rund um die Möglichkeit, leerstehende Geschäfte in Wohnraum umzuwandeln. Die SPD hatte sich im Stadtrat enthalten und war harsch von der CDU attackiert worden. Der Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat Marc André Müller legt daher die Gründe hierfür offen:

„Wir haben nur deshalb nicht gegen den Beschlussvorschlag gestimmt, weil es punktuell wohl leider die einzige Option sein wird, dauerhafte Leerstände zu vermeiden – dafür hat man der negativen Entwicklung in den letzten Jahren einfach zu lange tatenlos zugesehen.“

Für die SPD sei das nun definierte Gebiet deutlich zu groß und es stehe zu befürchten, dass St. Wendel schleichend zur Wohn- und Schlafstadt würde. Diesem Szenario habe man nicht zustimmen können.

Dass St. Wendel ein großes Problem bekommen werde, hat Dr. Acocella schon 2010 ins Einzelhandelsentwicklungskonzept geschrieben und die Probleme klar benannt:

„Geringe Fußgängerfrequenz, eine hohe Leerstandsquote, starker Sanierungsbedarf bestehender Gebäude, Fehlen eines großflächigen Betriebes mit Frequenzbringerfunktion sowie Rückzug des Lebensmittelhandels, mindere Qualität der Straßenraumgestaltung, sowie die Bahntrasse als räumliche Zäsur“.

„Wurde in den letzten Jahren zu diesem Thema eine Debatte gestartet, wurde derjenige von der politischen Mehrheit dennoch schnell als Schwarzmaler abgekanzelt. Inzwischen sind die Probleme aber derart offensichtlich, dass man sie nicht mehr kleinreden kann“, kritisiert Müller.

Trotzdem sei die Umwandlung von Geschäften in Wohnungen die „ultima ratio“. Vorher habe er noch einige Ideen, die in den letzten Monaten in vielen Beteiligungsformaten mit Bürgern, Gastronomen und Einzelhändlern entstanden sind und teilweise schon veröffentlicht wurden: z.B Behörden zurück in die Innenstadt holen, Lebensmittelversorgung in der Innenstadt verbessern, den Tourismus und die Kultur deutlich stärken und die Aufenthaltsqualität in der Stadt steigern.

„Die Zeit drängt, aber aktuell fehlen noch die Mehrheitsverhältnisse, diese Ideen auch umzusetzen. Den von mir eingeschlagenen Weg der Transparenz und des Dialogs werde ich daher konsequent und unaufgeregt weitergehen und für neue Mehrheiten werben“, verspricht Marc André Müller abschließend.