Nach 2 Jahren CORONA Zwangspause führten sowohl die MCW-Motosporthistoriker St. Wendel e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt St.Wendel als auch der MV Agusta Club Deutschland e.V. ihre 7. Motorsport-Klassik sowie ihr 31. Jahrestreffen im St.Wendeler Wendelinuspark durch. Bei trocken heißen Temperaturen wurde bereits am Mittwoch mit den Aufbau der Veranstaltung (u.a. Erstellung Bauzaun, Streckenabsicherung mittels Strohballen, Zeltaufbau etc.) begonnen. Donnerstagmittag öffnete das Fahrerlager für das teilnehmende Starterfeld mit dem besonderen Hinweis „Grillen wegen Feuergefahr strengstens verboten“. Der Großteil der Rennfahrer erschien im Verlauf des folgenden Freitag. Es folgten Anmeldung im Rennbüro und die erforderliche Abnahme der Rennfahrzeuge.
Gegen 19.oo Uhr begann die freiwillige Teilnahme an der traditionellen Stadtrundfahrt der Renn- maschinen (Solo/Gespanne) und Oldtimer-Autos über den alten St.Wendeler Stadtkurs (1950 -1964) durch die Innenstadt mit kurzem Stop an der Gedenktafel für August Balthasar in der Brühlstraße. Zahlreiche Zuschauer am Straßenrand winkten den Vorbeifahrenden zu und waren hell begeistert. Die Motorsporthistoriker freuten sich über die diesjährige überaus große Anzahl von Zuschauern, die dieses Schauspiel mit großem Interesse verfolgten.
Nach Anmeldung im Info-Büro und erforderlicher Fahrzeugabnahme der Rennmaschinen ging es ab Samstagmorgen auf den Rundkurs im Wendelinuspark zu den 15. minütigen Präsentationsfahrten in den zehn Klassen für Solomaschinen und Seitenwagen. Der MV Agusta Club startete mit MV- Agusta Rennmaschinen (Originale als auch Replikas) in Sonderläufen. Ein Highlight waren die zum Start angetreten ehemaligen Stars der Motorradszene Giacomo Agostini (15 facher Weltmeister) und Gianfranco Bonera (Vizeweltmeister 1974), die samstags und sonntags einige Runden auf dem Rundkurs sehr zur Freude der Zuschauer absolvierten. Der typische Klang der MV-Agusta
Maschinen lag den Zuschauern lautstark in den Ohren. Anschließend trug sich Giacomo Agostini im Beisein von Bürgermeister Peter Klär auf der langen Startgeraden des Kurses ins Goldene Buch der Stadt St.Wendel ein. Er ist nun mit Luigi Taveri (Schweiz) der zweite Motorradrennfahrer der sich im Goldenen Buch der Stadt St.Werndel verewigt hat. Weitere Stars der 7. Klassik 2022 waren Dieter Braun (Doppelweltmeister) sowie Luigi Castelli und Giovanni Magni vom ehe-maligen MV Agusta Rennteam. Die im Infield gezeigte Ausstellung vschd. MV Agusta Renn-maschinen und Straßenmaschinen fand ebenfalls an beiden Tage bei den Zuschauern großes Interesse. Zu erwähnen ist, dass sich der MV Agusta Club Deutschland e.V. sehr lobenswert über das Event der MCW Motorsporthistoriker St.Wendel geäußert hat und sich ausdrücklich für die freundschaftliche Hilfe und Aufnahme in St. Wendel bedankt hat.
An beiden Tagen sahen zahlreiche motorsportbegeisterte Zuschauer die Fahrkünste der zum Start angetretenen Fahrer und Beifahrer. Dies wiederholte sich wiederum am darauffolgenden heißen Sonntag. Die für behinderte Kinder organisierte Streckenrundfahrt und anschließende Ausfahrt in Gespannen mit Straßenzulassung fand ebenfalls samstags großen Anklang. Die Bandbreite der teilnehmenden Rennmaschinen der 7. Klassik erstreckte sich in den 10 Klassen von 50 ccm bis über 750 Kubikzentimeter (ccm).
Walter Kilian (Wiesbaden) und Sohn Peter präsentierten neben einer Matchless ine Norton Manx M30, die von Karl Recktenwald (Winterbach) in 1964 auf der Solitude Rennstrrecke gefahren wurde. Karl Recktenwald, ein guter Freund von August Balthasar, verunglückte damals mit solch einer Maschine tödlich. Der in Walter Kilians Norton eingebaute Motor ist derjenige aus der damaligen Unglücksmaschine.
Zum Abschluss der 7. Klassik in St. Wendel startete sonntags nach 17.00 Uhr die ebenfalls traditionelle „Winketour“ an der sich die gestarteten Fahrer mit ihren Maschinen von den Zuschauern winkend verabschiedeten, verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen in 2 Jahren (2024).
Abschließend bleibt zu vermelden, dass ca. 5.000 Zuschauer an beiden Tagen die Rennstrecke säumten und dass es keine größeren Unfälle (Ausrutscher) mit nennenswerten Folgen ereigneten. Die MCW-Motorsporthistoriker St. Wendel e.V. bedanken sich ausdrücklich sowohl bei allen beteiligten Fahrern und dem MV Agusta Club Deutschland e.V. für deren gelungene Teilnahme.
Besonderer Dank ergeht an die zahlreich erschienenen motorsportbegeisterten Zuschauer und letztendlich an unsere fleißigen Helfer und Sponsoren, die zum Gelingen der Veranstaltung wesentlich beigetragen haben.
Auf eine Wiedersehen in 2 Jahren freuen sich die St. Wendeler MCW-Motorsporthistoriker.